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Donauwörth: Das Juze Donauwörth ist weiterhin auf der Suche nach einem neuen Standort

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Das Juze Donauwörth ist weiterhin auf der Suche nach einem neuen Standort

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    Die professionell ausgestattete Bar im Juze kann seit mehreren Monaten nicht mehr genutzt werden. Von links: Paul Markart, Maximilian Deibler, Hannes Schneider.
    Die professionell ausgestattete Bar im Juze kann seit mehreren Monaten nicht mehr genutzt werden. Von links: Paul Markart, Maximilian Deibler, Hannes Schneider. Foto: Helen Geyer

    Ein Nachtleben für junge Leute, inklusive U16-Partys: Das war laut dem Vorsitzenden Maximilian Deibler das Ziel, als das Jugendzentrum 2019 in die Zirgesheimer Straße zog. Doch lange ging das nicht gut. Seit November ist Schluss. Zu oft gab es Beschwerden von den Nachbarn, weil es bei Feiern zu laut wurde. Anfang März veröffentlichte der Vorstand eine Stellungnahme, dass das Juze nicht mehr für Veranstaltungen genutzt werden könne. Im Gespräch mit unserer Redaktion erzählen drei Vorstandsmitglieder, wie sie die Lage sehen.

    Ärgerlich ist es allemal, aber die Jugendlichen zeigen sich verständnisvoll. Seit dem Umzug in die neue Location sei der Verein wieder aufgeblüht, beschreibt Deibler die Entwicklung des Jugendzentrums. Zwar kam die Corona-Pandemie dazwischen, doch seit Frühjahr 2022 war der Verein aktiv und lud regelmäßig zu Veranstaltungen ein. Diese reichten von Kicker-Turnieren, Konzerten und Partys in den eigenen Räumlichkeiten über Christbaum-Sammelaktionen und Helferdienste bei Festen in Donauwörth. "Viele Aktionen sind wegen dieser Räumlichkeiten entstanden", erklärt der Vorsitzende.

    Viele Beschwerden: Im Juze in Donauwörth darf nicht mehr gefeiert werden

    Ursprünglich war das Jugendzentrum in der Zirgesheimer Straße dafür vorgesehen, Veranstaltungen für junge Leute zu organisieren. Immer wieder spielten lokale Bands, man konnte den Raum günstig für eine eigene Veranstaltung mieten und er diente als Treffpunkt zum Feiern. Dann kam das Aus für die Partylocation. Grund dafür waren Spannungen mit Anwohnern. "Wir haben alle möglichen Vorkehrungen getroffen, um die Nachbarn nicht zu stören: Bass und Musik leiser drehen, Sicherheitskräfte standen draußen und haben auf Ruhe geachtet. Aber wir können nicht komplett verhindern, dass es bei einer Feier etwas lauter wird", sagt Kassier Paul Markart.

    Hannes Schneider, Paul Markart und Maximilian Deibler (von links) stehen im leeren Juze. Seit November treffen sich hier nur noch selten junge Leute.
    Hannes Schneider, Paul Markart und Maximilian Deibler (von links) stehen im leeren Juze. Seit November treffen sich hier nur noch selten junge Leute. Foto: Helen Geyer

    Zuerst wurden Veranstaltungen von Externen verboten. Doch auch bei vom Juze organisierten Feiern kam es weiterhin zu Beschwerden wegen Lärmbelästigung. "Da haben wir uns dann von dem Raum als Partylocation verabschiedet", berichtet Markart. "Wir dürfen zwar prinzipiell noch Veranstaltungen machen, aber wir wissen, dass es bei Feiern wieder zu Spannungen kommen wird. Das wollen wir vermeiden", so Hannes Schneider, der Getränkewart. Die Jugendlichen dürfen den Raum nicht mehr vermieten, weder an Privatpersonen noch an Organisationen wie den Kreisjugendring.

    100 Quadratmeter, Sanitäranlagen, abgelegen: Das sind die Anforderungen

    Die jungen Leute sind zwar frustriert, aber zeigen Verständnis. "Wir sind im stetigen Austausch mit der Stadt", bestätigt der Vorsitzende. Seit November gab es mehrere Gespräche, sowohl mit dem Bürgermeister als auch mit der Stiftung, weitere sind geplant. Die Stadt habe dem Juze angeboten, nach neuen Räumlichkeiten zu suchen. "Sie setzt sich für das Juze und die jungen Menschen in Donauwörth ein und will uns das Feiern ermöglichen. Das ist uns wichtig zu betonen", sagt Paul Markart.

    Die Suche gestaltet sich schwierig. Die Anforderungen an einen neuen Raum lauten: etwa 100 Quadratmeter, mit Sanitäranlagen und wenn möglich abgelegen. "Es muss die Möglichkeit geben, aufzudrehen", beschreibt Deibler. In Donauwörth mangelt es offenbar an Optionen, die alle vier Kriterien erfüllen. Die Suche wird weitergehen: "Wer einen Tipp hat, kann sich über die sozialen Medien beim Jugendzentrum melden."

    Wegen des fehlenden Veranstaltungsorts hat der Verein auch andere Sorgen. Sie seien finanziell nicht mehr so gut aufgestellt, meint Maximilian Deibler. Auf lange Sicht sei das Überleben des Vereins in Gefahr. "Zögert sich die Suche nach neuen Räumlichkeiten weiter hinaus, wird es schwierig, neue Mitglieder und somit Nachfolger zu finden", befürchtet er.

    Seit 1991 und noch länger besteht der Verein des Jugendzentrums in Donauwörth. Das bezeugen zahlreiche Flyer, die im Juze zur Dekoration aufgehängt wurden.
    Seit 1991 und noch länger besteht der Verein des Jugendzentrums in Donauwörth. Das bezeugen zahlreiche Flyer, die im Juze zur Dekoration aufgehängt wurden. Foto: Helen Geyer
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