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Donauwörth: Das denken Menschen in Donauwörth über die Laufzeitverlängerung der AKW

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Das denken Menschen in Donauwörth über die Laufzeitverlängerung der AKW

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    Die Laufzeit der Atomkraftwerke wurde verlängert. Was sagen die Donauwörther dazu?
    Die Laufzeit der Atomkraftwerke wurde verlängert. Was sagen die Donauwörther dazu? Foto: Armin Weigel, dpa (Archivbild)

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch gemacht - die letzten drei Kernkraftwerke Deutschlands werden bis April 2023 weiterlaufen. Die Meinungen dazu sind verschieden. Zu kurz, sagen die einen, zu lang, die anderen. Aber was denken die Menschen in der Region? Die Donauwörther Zeitung hat sich umgehört.

    Josef Böhm aus Donauwörth
    Josef Böhm aus Donauwörth Foto: Alisia Wagner

    Josef Böhm aus Donauwörth: Die Frage, ob man AKW über April 2023 weiterlaufen lassen sollte, ist für mich zu oberflächlich. Statt sich auf ein bestimmtes Datum festzulegen, sollten wir die alten Brennstäbe nutzen, solange es geht. Bei der Beschaffung neuer Brennstäbe muss man natürlich abwägen, ob das sich tatsächlich rechnen würde. Ich finde aber, dass wir in diesen Zeiten auf alle Kraftwerke setzen sollten, die wir zur Verfügung haben. Ziel ist schließlich, die Energiepreise unten zu halten.

    Ilona Herbrand aus Donauwörth.
    Ilona Herbrand aus Donauwörth. Foto: Alisia Wagner

    Ilona Herbrand aus Donauwörth: Die drei Atomkraftwerke, die noch laufen, sollten wir auf jeden Fall über den momentan festgelegten Termin hinaus laufen lassen. Da ist die Beschaffung neuer Brennstäbe vermutlich nicht zu umgehen, für die Deckelung der Strompreise aber absolut notwendig. Es hängen ja so viele Arbeitsplätze daran, ob sich Arbeitgeber die hohen Preise leisten können. Ich bin froh, dass der Bundeskanzler ein Machtwort gesprochen hat und die Atomkraftwerke wenigstens bis April nächsten Jahres laufen werden.

    Umfrage in Donauwörth: Nutzen der AKW überwiegt das Risiko

    Georg Keller aus Gundremmingen.
    Georg Keller aus Gundremmingen. Foto: Alisia Wagner

    Georg Keller aus Gundremmingen: Ich habe 35 Jahre lang im Kernkraftwerk Gundremmingen gearbeitet. Die drei AKW, die jetzt noch laufen, sollten auch über April 2023 weiter betrieben werden, so lange es in diesen Krisenzeiten eben notwendig ist. Die Kraftwerke produzieren ja eine gewisse Grundlast an Strom, die immer verfügbar sein muss, auch wenn kein Wind geht und die Sonne nicht scheint. Diese Grundlast dann bei anderen Ländern einzukaufen ist aber unsinnig. Außerdem haben die Kernkraftwerke in Deutschland einen gewissen Sicherheitsstandard, der in anderen Ländern schlicht und ergreifend nicht erfüllt wird. Dass dann ausgerechnet diese Kraftwerke abgeschaltet werden, finde ich erschreckend. Am Ende ist es aber eine politische Entscheidung, die ja auch ein Großteil der Bevölkerung mitträgt.

    Ronald Melzer aus Donauwörth.
    Ronald Melzer aus Donauwörth. Foto: Alisia Wagner

    Ronald Melzer aus Donauwörth: Die letzten Jahrzehnte haben ja deutlich gezeigt, dass die deutschen Atomkraftwerke sehr sicher sind. Wenn sich die Lage am Gasmarkt nicht entspannt – und das wird sie in abzusehender Zeit auch nicht – dann überwiegt der Nutzen der Atomkraftwerke doch ganz klar die Risiken. Frankreich zum Beispiel setzt ja beinahe ausschließlich auf Atomstrom, aber wenn wir in Deutschland in den nächsten Jahren wieder Strom aus französischen Kraftwerken beziehen sollten, dann können wir ihn doch auch gleich selber produzieren.

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