Der Blick auf das kommende Jahr fällt bei vielen Politkern dieser Tage, gelinde gesagt, ein wenig trüb aus. Nicht so bei Donauwörths Oberbürgermeister Jürgen Sorré. Er sieht für seine Stadt vor allem die Chancen, die greifbar seien. Und dennoch: 2025 und die Folgejahre werden anspruchsvoll.
Sorré nutzte die letzte Stadtratssitzung in diesem Jahr am Donnerstagabend, um einen Ausblick zu wagen, aber auch, um zurückzublicken auf „ein ereignisreiches Jahr 2024“ für die Stadt Donauwörth. Das Jahr zeichnete insgesamt einen großen „Spannungsbogen“, sagte Sorré. Einschneidend sei die Hochwasserkatastrophe im Juni gewesen. Hier traf es den kleinsten Stadtteil, Zusum mit Abstand am härtesten. Für die Menschen halte „der Ausnahmezustand“ nach wie vor an: „Bei einigen Familien ist es noch nicht klar, ob sie überhaupt in ihre Häuser zurückkehren können.“ Mitunter müsse nach wie vor darüber nachgedacht werden, auch Gebäude abzureißen – „das sollte allen bewusst sein, vor allem mit Blick auf die – verzeihen Sie den Ausdruck – Luxusprobleme, die wir in unserer Gesellschaft immer wieder diskutieren“.
Arbeiten für das Highlight: die Landesgartenschau 2028 in Donauwörth
Trotzdem sei der Zusammenhalt der Menschen in der Stadt „der Lichtblick in diesem Drama“ gewesen während des Jahrhunderthochwassers. Unzählige Helfer hätten dazu beigetragen, dass die Katastrophe, bei der zumindest kein Mensch nachhaltig zu Schaden kam, gemeistert werden konnte.
„Ein Highlight“ sei derweil eine Nachricht gewesen, die ebenfalls im Sommer im Rathaus einging: der Zuschlag zur Ausrichtung der Landesgartenschau 2028. Sorré sagte: „Dieses Projekt eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten, Donauwörth nachhaltig weiterzuentwickeln und als attraktiven Standort zu positionieren. Die Strahlkraft, die mit der Landesgartenschau von unserer Stadt ausgehen wird, können wir aktuell noch gar nicht voll einschätzen. Vor uns liegt eine spannende, aber auch arbeitsintensive Zeit der Vorbereitung.“ Es werde „ein Kraftakt, den wir jedoch mit vereinten Kräften stemmen werden“, prognostizierte der OB.
Donauwörths Großprojekte: Tanzhaus, Bürgerspital und Schneegarten
Dem, was an weiteren Projekten anstehe, 2025 und darüber hinaus, sah Sorré mit Optimismus entgegen. Beim Tanzhaus sei „der Planungsprozess weit fortgeschritten“, auch wenn es zuletzt galt, eine Kostensteigerung von gut zehn Millionen Euro zu „verarbeiten“. Ziel sei die Wiedereröffnung Ende 2027. Beim Seniorenheim Bürgerspital sei die Stadt am weitesten. Der Bebauungsplan sei nun abgeschlossen „und wir erhalten in den kommenden Wochen den Bauantrag des Bauträgers, sodass wir zügig die Baugenehmigung erteilen können und im kommenden Jahr der Spatenstich erfolgen kann“. Ein weiteres Großprojekt ist der Neubau des Kindergartens Schneegarten. Hier sei die Stadt „tief im Planungsprozess“ – Zieldatum für den Baubeginn sei Frühjahr 2026.
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