Zum zweiten Mal in dieser Woche ist die Aula des Gymnasiums in Donauwörth voll bis auf den letzten Platz. Auch dieses Mal geht es wieder musikalisch zu, wenn auch nur begleitend. Denn die Hauptpersonen sind dieses Mal 111 junge Frauen und Männer. Sie halten ihr Abiturzeugnis in den Händen. Beim Rückblick des Schulleiters und der Schüler wird klar: Diese acht Jahre Gymnasium waren nicht immer einfach.
Feierlich zogen die nun ehemaligen Schülerinnen und Schüler in die Aula, begleitet von dem Lied "Pomp and Circumstance" von Edgar Elgar. Der stellvertretende Schulleiter Markus Edenhofer begrüßte die anwesenden Gäste, darunter auch Oberbürgermeister Jürgen Sorré und CSU-Landtagsabgeordneten Wolfgang Fackler, die diesmal als Eltern an dem Festakt teilnahmen. Für Edenhofer sei das Motto "Abimotto – war nicht klausurrelevant" nicht zutreffend für den Jahrgang. Stattdessen lobte er das Engagement der Abiturienten in der Schülermitverwaltung (SMV), beim Sanitätsdienst oder in den Musikensembles.
Abi-Feier am Gymnasium: Landrat kauft Schule mit Leberkässemmel zurück
Der Landrat Stefan Rößle nahm Bezug auf den Abistreich, der Anfang der Woche stattgefunden hatte. "Ich erhielt einen Anruf von RT1, dass die Schüler das Gymnasium für eine Leberkässemmel verkaufen wollen", erinnerte er sich in seiner Rede. Ihm habe die Idee gefallen, denn er müsse noch etwa 15 Millionen Euro in die Schule investieren. Schlussendlich wünschte er sich die Schule aber doch zurück und bekam sie schließlich – im Tausch gegen eine Leberkässemmel – von der Leiterin des Abistreichs Madlen Seefried symbolisch wieder.
Rößle wünschte den jungen Leuten alles Gute und sagte: "Schauen Sie sich die Welt an. Aber es wäre schön, wenn Sie wiederkommen. Wir brauchen Sie." Auch die Vorsitzende des Elternbeirats äußerte ihre Glückwünsche. Sie sehe die Abiturfeier als einen Tag zum Feiern und Reflektieren. "Dies ist nur der Anfang eines aufregenden Lebens", sagte sie und ergänzte: "Engagiert euch und bringt euch ein. Gestaltet diese Welt, in der es so viel zu tun gibt."
Schulleiter lässt Rede von künstlicher Intelligenz ChatGPT schreiben
Amelie Radler und Pascal Sorré erzählten stellvertretend für den Jahrgang von ihrer Zeit am Gymnasium in Donauwörth, angefangen als "Zwerge" in der fünften Klasse bis zum Prüfungsstress kurz vor dem Abschluss. Sie führten mit viel Witz durch die acht Jahre an der Schule und blickten zurück auf wilde Klassenfahrten, zahlreiche Feiern und nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie, die den Jahrgang geprägt hat. Amelie Radler fasste die Zeit zusammen: "Wir merkten nicht, wie wir die Geschichten geschrieben haben, die wir später unseren Kindern erzählen werden." Pascal Sorré sagte: "Wir verabschieden uns von Ihnen, Sie aber auch von uns." Die Abiturienten lobten die Rede mit anhaltendem Applaus.
Mit einer von der künstlichen Intelligenz (KI) ChatGPT verfassten Rede ergriff Schulleiter Karl Auinger das Wort. Er warnte vor den Risiken von KI und mahnte die jungen Leute, immer kritisch auf die Technologie zu blicken. Auch thematisierte er die Klischees, mit denen sich diese "Generation Z" konfrontiert sehe. Auinger bezeichnete die Schulabgänger als besonders "wechselwillig", denn sie hätten eine große Auswahlmöglichkeit nach dem Studium oder der Ausbildung. Er mahnte: "Bevor man sich bestimmte Annehmlichkeiten des Lebens leisten kann, muss eine Vorleistung erbracht werden." Von den jungen Leuten wünsche er sich, dass sie ihre Intelligenz und Kreativität einsetzen, um über Lösungen für die derzeitigen Krisen nachzudenken.
Fünfmal die Bestnote 1,0 beim Abiturjahrgang des Gymnasiums Donauwörth
Mit der Zeugnisvergabe an die Abiturienten erreichte die Veranstaltung ihren Höhepunkt. Der Notendurchschnitt lag bei 2,13 und war damit etwas besser als der bayerische Durchschnitt (2,24). Fünf Schüler erreichten die Bestnote 1,0: Benedikt Müller, Bastian Riedl, Tobias Riedl, Julia Schmid und Lukas Seelig. Über Büchergutscheine durften sich Madlen Seefried, Johannes Sporer, Luis Stegmüller und Jule Zinsmeister freuen. Sie hatten besonders interessante Seminararbeiten geschrieben, die der Elternbeirat prämierte. Für herausragende fachliche Leistungen erhielten Marius Angermeyer (Chemie), Tim Koenemann (Französisch), Benedikt Müller (Mathematik, Musik), Bastian Riedl (Informatik), Tobias Riedl (Physik), Julia Schmid (Biologie), Lukas Seelig (Englisch), Enrico Stemmer (Informatik), Senta Basting (Musik) und Elias Graminger (Musik) jeweils einen Preis. Verena Geigner überreichte Lukas Seelig den Preis der Grenzebach-Stiftung für besondere Leistungen in den Naturwissenschaften.