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Landkreis Donau-Ries: Schneechaos im Kreis Donau-Ries: Da kommt sogar die Polizei ins Schleudern

Landkreis Donau-Ries

Schneechaos im Kreis Donau-Ries: Da kommt sogar die Polizei ins Schleudern

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    Auch eine Streife der Polizei ist auf glatter Straße verunglückt. Der Wagen landete bei Fünfstetten an einem Acker auf einem Rübenhaufen.
    Auch eine Streife der Polizei ist auf glatter Straße verunglückt. Der Wagen landete bei Fünfstetten an einem Acker auf einem Rübenhaufen. Foto: Martin Wiemann

    Schon wieder Schneechaos in der Region: Vom Mittwochvormittag an fielen permanent Flocken vom Himmel und verwandelten viele Straßen in Rutschbahnen. An vielen Stellen kam der Verkehr zum Erliegen und es passierten reihenweise Unfälle. Dabei erwischte es nahe Fünfstetten auch die Polizei und den Rettungsdienst. Es gab mehrere Verletzte und der Schaden dürfte sich dem sechsstelligen Bereich nähern.

    Die Räum- und Streudienste waren bereits in der Nacht auf Mittwoch unterwegs. Matthias Opel, Leiter der Straßenmeisterei Nördlingen, berichtet, dass seine Mitarbeiter mit 15 Fahrzeugen bereits von 2 Uhr an auf den 368 Kilometern Bundes- und Staatsstraßen im Donau-Ries-Kreis Salz streuten und Schnee von den Fahrbahnen schoben.

    Besonders problematische Situation auf der B2 und auf der B25

    Der morgendliche Berufsverkehr lief noch einigermaßen geordnet ab. Doch als gegen Mittag starker Schneefall begann und nicht mehr aufhörte, ging es Schlag auf Schlag. Teilweise im Minutentakt gingen bei der Polizei Meldungen von Glätteunfällen und blockierten Straßen ein. Als besonders problematisch kristallisierte sich die Lage auf der B2 im Jura und auf der Harburg heraus.

    Dort stellte sich um etwa 13.20 Uhr vor dem Tunneleingang auf der Bundesstraße von Donauwörth ein Lastwagen quer. Dadurch ging dort für einige Zeit nichts mehr. Der Rückstau reichte zeitweise bis Ebermergen. Auf den Ausweichstrecken kam es ebenfalls zu massiven Behinderungen.

    Schneechaos: Lastwagen kommen nicht mehr weiter

    Um 14 Uhr wurde die B2 am Kaisheimer Berg durch stehende Sattelzüge und Lkw blockiert. Die kamen laut Polizei aufgrund der eisigen Witterungsverhältnisse nicht mehr den Berg hoch. Im weiteren Verlauf der B2 Richtung Monheim, aber auch auf Nebenstrecken wurden weitere 40-Tonner gemeldet, die im Schnee feststeckten.

    Auch am Berger Kreuz auf der Abfahrtsschleife B2 Augsburg-Nürnberg kam ein Laster nicht mehr weiter. Aufgrund des dadurch bedingten Staus, der bis über den Schellenberg reichte, gelangte der Räum- und Streudienst längere Zeit nicht zu dem besagten Abschnitt.

    Auf den glatten Straßen kam sogar die Polizei ins Schleudern - und zwar bei einer Einsatzfahrt zwischen Mündling und Fünfstetten etwa 200 Meter vor der Einmündung in die Kreisstraße. Bei Blitzeis und starkem Schneefall schlitterte der fast neuwertige Dienstwagen an einem Acker in einen großen Rübenhaufen. Ein Beamter erlitt Verletzungen am Rücken. Die Freiwillige Feuerwehr wurde verständigt, um die Türen am Fahrzeug zu öffnen. Der Rettungsdienst brachte den Verletzten ins Krankenhaus. An dem Streifenwagen entstand ein Schaden in fünfstelliger Höhe.

    Nur wenige hundert Meter weiter bog die Besatzung eines Rettungswagens im Schneetreiben versehentlich zu früh von der Straße ab, war dann auf einem Feldweg unterwegs und rutschte von der Fahrbahn. Der Sanka steckte fest. Ein Landwirt zog ihn wieder auf festen Untergrund. Die Feuerwehr konnte nach Angaben des Fünfstettener Kommandanten Bernd Dunzinger den Rettungswagen übrigens nur zu Fuß erreichen.

    Kind und junge Frau werden bei Unfällen in Wemding und Blossenau verletzt

    Folgenreiche Karambolagen ereigneten sich in mehreren weiteren Orten. Auf dem Stadelmüllerweg in Wemding stießen der Polizei zufolge gegen 12.45 Uhr zwei Autos zusammen. Ein Kind, 6, verletzte sich am Kopf und musste medizinisch behandelt werden. Auf der Staatsstraße zwischen Blossenau und Warching passte eine junge Autofahrerin ihre Geschwindigkeit nicht an die Witterungsverhältnisse an. Die Folge: Der Pkw kam um etwa 13 Uhr von der Straße ab und überschlug sich. Die 21-Jährige erlitt Verletzungen im Gesicht und an den Zähnen sowie ein Schleudertrauma. Die Frau konnte sich selbst aus dem Wagen befreien. Der Rettungsdienst lieferte sie ins Krankenhaus ein. Um den völlig demolierten Pkw (Schaden: rund 25.000 Euro) bergen zu können, musste die Staatsstraße von 14.55 Uhr an für rund 30 Minuten komplett gesperrt werden.

    Starker Schneefall sorgte auf den Straßen der Region für Chaos. Das Bild entstand in Donauwörth.
    Starker Schneefall sorgte auf den Straßen der Region für Chaos. Das Bild entstand in Donauwörth. Foto: Wolfgang Widemann

    Unfälle Donau-Ries: Zusammenstöße in Wittesheim und Erlingshofen

    Glück im Unglück hatten die Beteiligten bei einem Unfall um 12.55 Uhr in Wittesheim. Dort stießen auf der Langenaltheimer Straße zwei Autos frontal zusammen. Niemand wurde verletzt. Gleiches galt für eine Karambolage um 13 Uhr in Erlingshofen. Auf Höhe der Bushaltestelle in der Bissinger Straße gab es eine Kollision von einem Lkw mit einem Auto.

    Nach ersten Erkenntnissen bei Blechschaden von jeweils 1000 bis 5000 Euro blieb es bei Unfällen an einem der Stadttore und in der Jahnstraße in Monheim(dort flüchtete der Verursacher, nachdem er mit seinem Pkw gegen ein Verkehrsschild geprallt war), auf der B2 bei Nordheim, auf der Südspange (B16) bei Auchsesheim, in der Joseph-Gänsler-Straße in Riedlingen (Schneeräumfahrzeug gegen Auto), auf der B25 bei Binsberg, auf der B2 nahe der Anschlussstelle Bäumenheim-Süd (Auto gegen Leitplanke), auf der Monheimer Straße in Wemding und auf der Ortsverbindungsstraße Ebermergen - Brünsee an der B-25-Anschlussstelle.

    In Donauwörth rastete nach Auskunft der Polizei im Stadthof eine Autofahrerin aus. Sie schlug ihre Fahrertür zweimal absichtlich gegen den Wagen eines 18-Jährigen und beschimpfte diesen als "dummen Fahranfänger". Die Beamten suchen jetzt nach der etwa 55-Jährigen. Zeugen werden gebeten, sich bei der Inspektion in Donauwörth zu melden. Telefon: 0906/706670.

    Der Wettervorhersage zufolge sollten die Niederschläge bis in die Nacht auf Donnerstag hinein andauern. Matthias Opel von der Straßenmeisterei sagte dazu: "Wir versuchen alles mit unseren 15 Fahrzeugen. Mehr können wir nicht tun."

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