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Das vierbändige Werk „Flora von Bayern“ hat viel Inhalt aus Nordschwaben

Landkreis Donau-Ries/Dillingen

Flora von Bayern mit viel Inhalt aus Nordschwaben

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    In der vierbändigen "Flora von Bayern" steckt ganz viel Inhalt aus Nordschwaben. Zahlreiche Pflanzenarten sind hier dokumentiert.
    In der vierbändigen "Flora von Bayern" steckt ganz viel Inhalt aus Nordschwaben. Zahlreiche Pflanzenarten sind hier dokumentiert. Foto: Adler

    110 Jahre nachdem Franz Vollmann die letzte Übersicht zur Pflanzenwelt Bayerns veröffentlicht hat, gibt es wieder eine „Flora von Bayern“ in Buchform. Vor kurzem wurde das vierbändige Werk in der Botanischen Staatssammlung in München vorgestellt, das in einer jahrelangen Gemeinschaftsarbeit von Ehrenamt, Wissenschaft und Naturschutz entstanden ist. In dem Werk steckt auch ganz viel Arbeit aus Nordschwaben.

    Zum einen stammt einer der vier Herausgeber aus der Region: Wolfgang Lippert wurde in Nördlingen geboren und machte dort am Gymnasium das Abitur. Bis zu seiner Pensionierung war er bei der Botanischen Staatssammlung in München tätig. Zudem leitete er die Bayerische Botanische Gesellschaft 25 Jahre lang. Lippert war maßgeblich an der Idee zur Veröffentlichung dieses Jahrhundertwerkes beteiligt. Leider konnte er diesen Tag der Veröffentlichung nicht mehr miterleben, 2018 ist er gestorben.

    2017 erschien die „Flora von Nordschwaben“

    In den vier Bänden stecken auch die Funde der Arge Flora Nordschwaben. Dieser Verein kartiert seit 1990 die artenreiche Wildflora in den Landkreisen Donau-Ries und Dillingen. Bei Gemeinschaftsexkursionen und durch Meldungen von Einzelnen wurden viele Pflanzen gesehen, auf einer Liste angestrichen, ausgewertet und in einer Datenbank erfasst. 2017 konnte das Ergebnis in der 800 Seiten starken Publikation „Flora von Nordschwaben“ veröffentlicht werden.

    Über 400.000 Daten von nahezu 2000 Pflanzensippen wurden der „Bayernflora“ zur Veröffentlichung bereitgestellt. Nordschwaben ist nur ein kleiner Teil von Bayern, aber in den abgebildeten Verbreitungskarten der vier Bände sind die Aktivitäten der Vereinsmitglieder deutlich zu erkennen. Neben bekannten Pflanzen wie Gänseblümchen oder Küchenschelle, konnten Funde von selteneren Pflanzen der Roten Liste entdeckt und notiert werden, zum Beispiel Ohrlöffel-Leimkraut, Röhriger Wasserfenchel, Immenblatt, Scheerer-Ehrenpreis, Duft-Schöterich und viele Orchideen. Die Arge war in diesem Jahr im Dillinger Landkreis auf der Suche nach der vom Aussterben bedrohten Borstigen Glockenblume.

    Die „Flora von Bayern“ umfasst vier Bände.
    Die „Flora von Bayern“ umfasst vier Bände. Foto: Adler

    Bei Gründung der Bayernflora-Arbeitsgemeinschaft im Jahr 2011 war die Arge Flora Nordschwaben durch den damaligen Vorsitzenden Jürgen Adler vertreten. Einige Jahre organisierte er im Rahmen der ARGE Flora Nordschwaben Ergänzungskartierungen in Mittelschwaben in aktuell nicht oder ungenügend bearbeiteten Messtischblättern. Später beteiligte er und seine Frau Brigitte Adler sich für den Bereich Nord- und Mittelschwaben als Regionalkoordinatoren an der Sichtung der gemeldeten Pflanzenfunde in der bayerischen Datenbank.

    Diese vier Bände geben einen eindrucksvollen Einblick in die Vielfalt der Wildpflanzen in ganz Bayern. Vom Ries bis zum Bayerischen Wald, vom Allgäu bis zur Rhön werden Verbreitungskarten, textliche Erklärungen, gute Fotografien, von tausenden einheimischen Pflanzen und Neubürgern Bayerns gezeigt. Die Mitglieder der Arge freuen sich, dass ihre Ergebnisse in die neue „Flora von Bayern“ eingebunden sind. (AZ)

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