Der geplante große Solarpark am Ederhof bei Daiting nimmt allmählich Gestalt an. Ein Vertreter der Lechwerke (LEW) hat im Gemeinderat nun den Planentwurf für das Projekt vorgestellt, das einmal so viel alternativen Strom erzeugen soll, dass damit rechnerisch rund 11.000 Haushalte versorgt werden können.
In den kommenden Monaten durchläuft das Vorhaben das baurechtliche Genehmigungsverfahren. Dafür stellten die Ratsmitglieder mit 7:2 Stimmen die Weichen. Dem Entwurf zufolge soll auf den Äckern südlich der Straße zwischen Daiting und Buchdorf beim Ederhof eine fast 22 Hektar große Freiflächen-Photovoltaikanlage entstehen. Nach Angaben der LEW wird ein jährlicher Stromertrag von rund 27 Millionen Kilowattstunden erwartet.
Um den Solarpark gab es in der Gemeinde Daiting einige Diskussionen
Bevor das Projekt angepackt werden konnte, gab es in der kleinen Jura-Gemeinde einige Diskussionen. Zuletzt sprach sich bei einem Bürgerentscheid im Juni 2023 eine Mehrheit für die Maßnahme aus. Die finanzschwache Kommune will von den Abgaben- und Steuereinnahmen aus dem Betrieb des Solarparks profitieren. Das Areal gehört zum großen Teil mehreren Privatpersonen. Die Gemeinde ist mit vier Hektar mit im Boot.
Um den Solarpark errichten zu können, muss der Flächennutzungsplan in diesem Bereich geändert werden. Bislang handelte es sich um landwirtschaftliches Gebiet. Dieses soll in ein Sondergebiet für eine PV-Anlage umgewidmet werden. Zudem ist für die Anlage ein Bebauungsplan nötig. Der Entwurf geht laut Bürgermeister Roland Wildfeuer jetzt dem Landratsamt zu. Damit komme auch der Naturschutz ins Spiel. Die LEW betont, sie achte auf diesen und auf den Artenschutz besonders. Man wolle ideale Bedingungen für Insekten und Kleintiere schaffen. Östlich des Ederhofs sehen die Pläne außerdem einen öffentlich zugänglichen Obstgarten vor, in dem alte Apfelsorten gedeihen sollen.
Die Lechwerke wollen 2024 mit dem Bau des Solarparks bei Daiting starten
Im Laufe des Jahres wird der Entwurf öffentlich ausgelegt. Anlieger, Behörden und Institutionen können mögliche Bedenken äußern. Bürgermeister Wildfeuer hofft, dass das Vorhaben noch in diesem Jahr Baurecht erlangt. Die LEW wollten 2024 mit der Installation der PV-Anlage starten.
An dem Solarpark sollen sich nach dem Willen des Unternehmens und der Gemeinde auch Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Möglich sein soll dies über die "Bürgerenergie"-Genossenschaft der LEW, die einen Teil der PV-Anlage betreiben wird. Eine weitere Option: Nach einem Jahr am Netz können die Eigentümer der Grundstücke jeweils die Hälfte der Anlage in ihrem Bereich erwerben. Dies trifft laut Wildfeuer auch auf die Kommune zu. Die würde auf diese Weise einen zwei Hektar großen Solarpark bekommen, und müsste den Strom selbst vermarkten. Nähere Überlegungen hierzu würden aber erst angestellt, wenn die Genehmigung vorliege.