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Buchdorf: Ein Jahr Bürgermeister in Buchdorf: Große Aufgaben, viele Anliegen

Buchdorf

Ein Jahr Bürgermeister in Buchdorf: Große Aufgaben, viele Anliegen

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    Walter Grob ist seit einem Jahr Bürgermeister in Buchdorf. Er steht vor dem neuen Rathaus, das im Juli 2021 bezogen werden soll.
    Walter Grob ist seit einem Jahr Bürgermeister in Buchdorf. Er steht vor dem neuen Rathaus, das im Juli 2021 bezogen werden soll. Foto: Barbara Wild

    Wer dieser Tage Buchdorfs Bürgermeister Walter Grob persönlich antreffen will, der geht natürlich ins Rathaus. Noch ist das in der Hauptstraße 94. Spätestens ab Juli aber müssen sich die Bürger umstellen, dann zieht die Gemeindeverwaltung in das neue Rathaus in Buchdorfs „Neue Mitte“ in die Hausnummer 39.

    Regelmäßig seit seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr ist Grob auf der Baustelle. Die Dimension des Projektes und die Frage, was in die vielen, großzügigen Räume überhaupt einziehen soll – es ist derzeit wohl die aktuell forderndste Aufgabe, die der 51-jährige Grob von seinem Vorgänger Georg Vellinger geerbt hat.

    Keine einzige Sitzung des Gemeinderats hat Walter Grob bisher im Rathaus geleitet

    Das Gesamtprojekt mit Rathaus, Geschäftshaus und Bürgerhaus samt Dorfplatz – das zweite Geschäftshaus umzusetzen, wurde bereits auf Eis gelegt – kostet Buchdorf rund 15 Millionen Euro. Nicht dabei sind die Kosten für Abriss und Grunderwerb. Zeitweise sei schon fraglich gewesen, ob die schon beschlossenen Pläne überhaupt weitergeführt werden. „Wir bekommen für das Bürgerhaus und den Dorfplatz aber hohe Fördergelder, deshalb ziehen wir es auch durch“, sagt Grob. Die Finanzlage der Gemeinde bereite ihm keine Sorgen.

    Der Bürgersaal mit 260 Plätzen sei ein großer Wunsch der Buchdorfer und soll umgesetzt werden. Allerdings werde das Gebäude an sich kleiner ausfallen. Mit dem ambitionierten Bauprojekt sehe er eine gute Chance, einen Treffpunkt für alle Buchdorfer zu schaffen – egal, ob sie einheimisch sind oder frisch ins Dorf gezogen. Begegnung zu schaffen, das sei enorm wichtig.

    Das Dorf zu vereinen und wieder Frieden zu schaffen – das waren zwei seiner erklärten Ziele, als der Kandidat der Bürgerlichen Mitte Buchdorf/Baierfeld vor einem Jahr das Amt des Bürgermeisters übernommen hat.

    Walter Grob: "Ich kann als Bürgermeister selbstbestimmter arbeiten"

    Wie er das schafft? „Der Gemeinderat ist wieder eine Einheit, alle sind gleich informiert und wir arbeiten zusammen und nicht gegeneinander“, sagt Grob. Das heißt nicht, dass man immer gleicher Meinung sei oder alles einstimmig beschlossen werden muss. Sachliche Arbeit auf Augenhöhe sei die Basis für gute Stimmung im Dorf. Wie es im Gemeinderat laufe, strahle dann auf die Bürger ab.

    Als es um die Frage ging, wie es mit der Neuen Mitte weitergehen soll, habe er alle Gemeinderäte zur Klausur geladen. „Wir reden offen, hören alle Ideen und Vorschläge“, sagt er. Da auch im Gemeinderat eine gewisse Erneuerung stattgefunden habe, habe sich viel automatisch gewandelt. „Was früher die Entscheidung des Bürgermeisters war, ist heute die Aufgabe und das Projekt aller Gemeinderäte“, macht er klar.

    Im Sitzungssaal des altgedienten Rathauses, das früher eine Molkerei war, hat der Buchdorfer Grob bisher noch keine einzige Sitzung geleitet – Corona hat dies verhindert. Es ist dort einfach zu beengt, um ausreichend Abstand zu wahren. Deshalb tagt der Gemeinderat im Pfarrzentrum. „Es ist jeden Tag was Neues“, beschreibt er den Reiz seiner neuen Arbeit.

    Seit Amtsantritt würden viele Bürger ihre Wünsche und Themen an ihn herantragen. „Da hatte sich was angestaut“, sagt er offen. Er sehe seine Aufgabe darin, die Anliegen der Bürger umzusetzen, deshalb sei er per Handy immer erreichbar. An jedem ersten Donnerstag im Monat gibt es jetzt eine Bürgersprechstunde. Da käme einiges auf den Tisch. „Gute Menschenkenntnis hilft dabei“, sagt er. Da nutze ihm die Erfahrung aus seinem ehemaligen Job in der Justizvollzugsanstalt in Kaisheim.

    Privat bringt das Amt für ihn Vorteile. „Ich kann selbstbestimmter arbeiten und Termine freier setzen“, sagt Grob. Abends zu arbeiten, macht ihm nichts aus. Früher musste er teilweise um 6 Uhr beim Dienst sein. „Jetzt kann ich vormittags die Kinder in den Kindergarten bringen oder auch mal abholen“, sagt der Familienmensch Grob. Seine Frau ist ebenfalls berufstätig. Die Wege seien jetzt kürzer und er sei spontaner verfügbar.

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