Buchdorf: Vison wird wahr: Die Volkshochschule ist jetzt auch in Buchdorf präsent

Als Andreas Mack 1977 im Gemeinderat anregte, in Buchdorf eine Außenstelle der Volkshochschule (Vhs) Donauwörth zu gründen, erntete er Lächeln. „Die Zeit hierfür war in Buchdorf offenbar noch nicht reif“, sagt er heute, als er eine späte Genugtuung erfährt. Buchdorf hat jetzt eine Vhs-Außenstelle, die nunmehr achte der Donauwörther Bildungseinrichtung. Die Eröffnung findet in einem feierlichen Rahmen im neuen Rathaus statt.

Das Rathaus hat die alte Idee neu belebt, gibt es doch nun ausreichend Räumlichkeiten, um Kurse und Lehrgänge durchzuführen. „Wertschöpfend und wertvoll“, nennen die Institution für Buchdorf gleich zwei Redner bei einem Festakt: Bürgermeister Walter Grob und die künftige Leiterin der Außenstelle, Ursula Kneißl-Eder. „Bildung, die nahe liegt und weiterbringt“, nennt Kneißl-Eder das Motto.

Die Programme der Vhs solle auf die Bedürfnisse der Bürgerschaft in Buchdorf zugeschnitten werden

Die Semesterprogramme sollen nach ihren Vorstellungen „speziell auf die Bedürfnisse der Bürgerschaft“ zugeschnitten werden. Die ersten Kurse haben bereits begonnen, noch ehe die Verantwortlichen ihre Unterschriften unter einen Kooperationsvertrag setzen. „Die Investition in die Erwachsenenbildung ist gut angelegt“, freut sich die neue Außenstellenleiterin. Bürgerinnen und Bürger würden mit dem kommunalen Bildungsangebot für die Herausforderungen der Gesellschaft und der Wirtschaft vorbereitet.

Es sei ihr ein besonderes Anliegen, so Kneißl-Eder, dass die neue Bücherei in Buchdorf mit der neuen Volkshochschul-Außenstelle „bestens kooperiert“. Beide Einrichtungen leisteten einen besonderen Beitrag zu lebenslangem Lernen, „das soll auch auf dem Land möglich sein“. Wenn man dadurch einen „Ort der Begegnung“ schaffen könne, sei dies für das Zusammenleben im Ort eine Bereicherung.

Buchdorfer Bürgermeister nennt Eröffnung der Vhs-Außenstelle als Meilenstein für die Gemeinde

Bürgermeister Grob dankt bei dem Festakt der Vhs-Geschäftsführerin Gudrun Reißer für deren Engagement, um das ehrgeizige Vorhaben umzusetzen. Das breit gefächerte Angebot an Kursen sei eine Bereicherung für das Leben in Buchdorf. Die neuen Räume seien bestens geeignet, „für die persönliche Entfaltung, die Kreativität, für das berufliche Fortkommen oder das Beschreiten neuer Wege mit Fremdsprachen“. Für die wachsende Gemeinde sei die Eröffnung einer Außenstelle der Volkshochschule ein weiterer Meilenstein.

Den öffentlichen Bildungsauftrag rückt Vhs-Vorsitzender Paul Soldner in den Mittelpunkt seiner Festrede. Der Auftrag sei in der bayerischen Verfassung festgeschrieben: „Die Vhs Donauwörth ist lediglich der rechtlichen Struktur nach ein Verein. Sonst sind wir ein dienstleistendes Wirtschaftsunternehmen mit Zuschüssen und finanziert aus Kursgebühren." Dies bedeute, dass auch eine Volkshochschule insolvent gehen könne.

In Bayern wirkten für die Vhs nahezu 38.000 Menschen als Dozenten. In Schwaben sind 22 Volkshochschulen aktiv. Sie seien Begegnungsstätten, die sich rasch an aufkommende Bildungsbedarfe anpassten. Soldner erinnert an die Sprach- und Integrationskurse für Ukraine-Flüchtlinge, die in kürzester Zeit aus dem Boden gestampft worden seien.

Für eine heitere Note der Veranstaltung sorgen Mitglieder des Musikvereins „Frohsinn“ und Professor Joachim Grzega, der humorvoll und hintersinnig durch das dadurch kurzweilige Programm führt.