Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Buchdorf: Die Entscheidung ist gefallen: Buchdorf baut das Bürgerhaus

Buchdorf

Die Entscheidung ist gefallen: Buchdorf baut das Bürgerhaus

    • |
    So sah zuletzt der Entwurf der Architekten Nowak und Müller für den neuen Dorfplatz samt Bürgerhaus, Rathaus und Geschäftshaus 1 aus. Insgesamt bildet das Ensemble die "Neue Mitte".
    So sah zuletzt der Entwurf der Architekten Nowak und Müller für den neuen Dorfplatz samt Bürgerhaus, Rathaus und Geschäftshaus 1 aus. Insgesamt bildet das Ensemble die "Neue Mitte". Foto: Architekturbüro Nowak Müller

    Jetzt gibt es kein Zurück mehr: Buchdorf hält an seinen Plänen fest und will die Gestaltung der Neuen Mitte durchziehen. Der Gemeinderat hat am Montagabend mit zwei Gegenstimmen die finale Entscheidung dazu getroffen - und damit quasi auf den letzten Drücker -, denn die Gefahr, dass am Ende die dringend benötigten Fördergelder wegfallen, musste gebannt werden. Ziel ist es jetzt, sowohl den Bau des Bürgerhauses als auch den ersten Teil des Dorfplatzes so schnell wie möglich umzusetzen. Nach jetzigem Plan kostet das alles nochmals rund neun Millionen Euro - und ist dann ja auch noch nicht vollendet. Aus der Gemeindekasse werden dafür mindestens fünf bis sechs Millionen kommen müssen. 

    Während der Schnee vor der Rathaustür Buchdorf in ein Winterdorf verwandelte, wurde im Sitzungssaal vor vielen Zuhörern nochmals sehr grundsätzlich diskutiert. In die "Neue Mitte" hat die Gemeinde schon viele Millionen gesteckt. Das Rathaus kostete 3,5 Millionen, das Geschäftshaus 1 etwa 1,8 Millionen. Grunderwerb und Abriss kamen hinzu. Für Paula Haunstetter und ihren PWG-Fraktionskollegen Thomas Liebhäuser ist das schlicht zu viel: Zu teuer, zu überzogen und schlecht geplant - so könnte man ihre Argumente gegen eine Fortsetzung des Konzeptes zusammenfassen. 

    PWG findet die "Neue Mitte" in Buchdorf zu teuer, zu überdimensioniert und nicht gut geplant

    Haunstetter forderte, das alte Raiffeisengebäude nicht abzureißen - und stattdessen daraus Wohnungen zu machen. Die Dorfmitte sei gar nicht notwendig, denn Buchdorf sei "ein Straßendorf". Nicht um jeden Preis dürfe jetzt die Mitte geschaffen werden. Buchdorf könne sich das einfach nicht leisten, und die Kosten seien schwer zu kalkulieren. Und nur mit "Taschenspielertricks", dass Veranstaltungen vom Pfarrheim ins Bürgerhaus umziehen sollen, sei auch der nötige Nutzungsplan für das neue Bürgerhaus gelungen. Haunstetter und Liebhäuser stimmten sowohl gegen die Dorfplatzgestaltung als auch gegen das Bürgerhaus. 

    Gemeinderatssitzung in Buchdorf: Die finale Entscheidung über das Bürgerhaus und den Dorfplatz ist gefallen.
    Gemeinderatssitzung in Buchdorf: Die finale Entscheidung über das Bürgerhaus und den Dorfplatz ist gefallen. Foto: Barbara Wild

    Bürgermeister Walter Grobhatte zuvor vorgetragen, warum eine weitere Entscheidung über die Millioneninvestitionen nicht mehr aufgeschoben werden dürfe. Gunther Wild von der Kommunalberatung Städtebau hatte der Gemeinde schriftlich mitgeteilt, dass die dann doch üppigen Fördermittel für das Bürgerhaus verfallen, wenn Buchdorf nicht konsequent an der Realisierung des Projektes arbeite. Diese stehen nämlich nur für fünf Jahre bereit, Buchdorf müsste zudem bis Ende 2023 wirklich anfangen. Und immerhin geht es um 2,7 Millionen Euro. 

    "Wenn wir jetzt die beiden Vorhaben nicht umsetzen, dann ist die neue Dorfmitte gestorben", sagte Bürgermeister Walter Grob. Die Vereine warten auf eine neue Bleibe, die so und so geschaffen werden müssen und dann ja auch Geld kosten. Mit der Neuen Mitte habe Buchdorf ein Zentrum, in dem Leben stattfinden kann und soll. 

    Vereine in Buchdorf sollen endlich eine passende Bleibe bekommen

    Georg Reiner, der für die Fraktion der CSU und Freie Bürger sprach, sah das Thema "ausdiskutiert". Seit acht Jahren verfolge die Gemeinde das Konzept. Buchdorf habe schon mehrfach Mut bei Entscheidungen bewiesen - mit Erfolg. Jetzt auch für die Vereine, die Bürger, "einen angemessenen Raum und eine Heimat" zu schaffen, sei man dem Engagement schuldig. Deshalb gelte es, das Begonnene zeitnah zu vollenden und über Korrekturen in der Detailplanung noch nachzusteuern. In Richtung der PWG-Räte sagt er: "Man macht es sich sehr einfach, dagegen zu sein, wenn man weiß, dass man in der Minderheit ist." Wenn es funktioniere, sei alles prima, sonst sage man, man habe es ja schon immer gewusst. 

    "Liebens- und lebenswerte Zukunft schaffen" will auch die Gruppe der Bürgerliche Mitte. Josef Behringer begründet, dass seine Mitstreiter im Gemeinderat beide Projekte befürworten. Rathaus und Geschäftshaus 1 seien noch keine Dorfmitte. Das Konzept des Bürgerhauses und des Platzes könne dies ändern. An der Umsetzung führe kein Weg vorbei. 

    Das sah schließlich auch Ursula Kneißl-Eder von den Grünen so. "Jetzt oder nie" sei die Gelegenheit, die Hand aufzuhalten, Fördermittel abzugreifen und das Projekt umzusetzen. Buchdorf brauche einen Platz, die Vereine ein Zuhause. Dafür, jetzt sogar den Abriss der Raiffeisenbank in Zweifel zu ziehen, zeigte sie kein Verständnis. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden