![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Die Buchdorfer wollen ein eigenes Windrad bauen
![Ein eigenes Bürgerwindrad ohne Investor - das ist die Idee, die die Buchdorfer umsetzen wollen. Ein eigenes Bürgerwindrad ohne Investor - das ist die Idee, die die Buchdorfer umsetzen wollen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Die Bürger haben ehrgeizige Pläne und beabsichtigen, schneller zu sein als ein Investor. Das Modell gibt es in Bayern häufiger. So soll das Projekt auf den Weg gebracht werden.
![Die Buchdorfer wollen ein eigenes Windrad bauen](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop59935621/5293058560-cv1_1-w40-owebp/Helmut-Bissinger?t=.jpg)
Tobias Blank und Erwin Herre haben ehrgeizige Pläne. Sie sind die Motoren einer Initiative, an deren Ende sich in fünf Jahren ein Bürgerwindrad drehen soll. Das Projekt steckt noch in den Kinderschuhen, doch man will in Buchdorf schneller sein als ein möglicher Investor.
„Denn in diesem Fall hätte die Bürgerschaft nichts davon“, ließ Tobias Blank bei einer Informationsversammlung keine Zweifel aufkommen. Möglicherweise schon im ersten Quartal 2024 soll deshalb eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet werden.
„Das Interesse ist groß“, berichten die beiden. Über die Genossenschaft sollen sich die Bürgerinnen und Bürger aus Buchdorf finanziell beteiligen können und so auch an der Windkraft vor ihrer Haustüre mitverdienen. Bürgermeister Walter Grob sagte der Initiative seine Unterstützung zu. Die Kommune werde auf den Dächern des Kindergartens und des Feuerwehrhauses Photovoltaikanlagen installieren, um von dort den kommunalen Strom beziehen zu können. Auf diesen Dächern werde man aber nicht gesamten Flächen dafür benötigen. Dort will nun auch die „Arbeitsgruppe Neue Energie“ ebenfalls PV-Anlagen platzieren. Dies soll im Zusammenwirken mit der Kommune geschehen, wie Tobias Blank erläuterte.
Es wird nicht leicht sein, die Kosten von rund 8 Millionen Euro aufzubringen
Die neue Genossenschaft soll als Bauherr für ein erstes Windrad auftreten. Es werde nicht leicht werden, die Kosten von rund 8 Millionen Euro aufzubringen. 20 Prozent reichten allerdings als Eigenkapital aus, um die Anlage zu errichten. Dieses Geld soll zunächst aus dem Verkauf von Anteilen erwirtschaftet werden. Geplant sei, für einen Anteil hundert Euro zu verlangen. Im Gegenzug erhalten die Bürger, so die Planung, ein Mitbestimmungsrecht und Gewinnanteile. Auch eine Beteiligung der Gemeinde sei möglich.
Frank Anetzberger vom Genossenschaftsverband Bayern erläuterte das Modell, wie es bereits vielfach in Bayern verwirklicht worden ist. In den nächsten Tagen, so die Initiatoren, werde jeder Haushalt in Buchdorf und Baierfeld Fragebögen erhalten. Dort soll das Interesse an der Genossenschaft und am Thema abgefragt werden. So könne man bis Ende des Jahres ein Meinungsbild erhalten. Falle dies positiv aus, werde man versuchen, bereits Ende Januar oder Anfang Februar die Genossenschaft zu gründen. Die Rendite für diejenigen, die in diese Genossenschaft einsteigen, wäre abhängig vom Jahresergebnis der Genossenschaft.
Der Standort ist der mit der größten Entfernung zur Wohnbebauung
Wo aber soll das Windrad seinen Platz erhalten? „Der Planungsverband hat für Buchdorf vier mögliche Flächen benannt“, erzählt Tobias Blank. Man habe sich letztlich für jenen entschieden, der den weitesten Abstand zur nächsten Bebauung habe und die Möglichkeit einschließe, die anderen Kommunen mit anzubinden. Der geplante Standort liegt im Wald. Die Flächen sind demnach im Besitz der Staatsforstverwaltung. Um dort letztlich bauen zu können, sei „grünes Licht“ von der Behörde notwendig.
Es gehe darum, die ins Auge gefasste Fläche schnellstens zu sichern, sagen die Initiatoren, die selbst aus der Branche kommen. Das sei ein idealer Standort und der höchste Punkt im Gemeindegebiet von Buchdorf. Der Arbeitskreis „Neue Energie“ ist eigenständig, steht jedoch nicht konträr zum Arbeitskreis der Gemeinde. Die Initiatoren betonen, dass sie zur Verwirklichung ihres Vorhabens bereits eng mit dem Gemeinderat und dem Bürgermeister zusammenarbeiten.
Die Diskussion ist geschlossen.