Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Blitzer in Donauwörth: Ab dieser Woche wird kommunal geblitzt - die Messstellen

Donauwörth

In Donauwörth wird ab dieser Woche kommunal geblitzt

    • |
    In Tapfheim wird seit Jahren kommunal geblitzt. Donauwörth ist seit Kurzem Mitglied der kommunalen Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte.
    In Tapfheim wird seit Jahren kommunal geblitzt. Donauwörth ist seit Kurzem Mitglied der kommunalen Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte. Foto: Wolfgang Widemann (Archivbild)

    Aufmerksame Autofahrer bremsen eigentlich ständig, wenn sie bestimmte Autotypen am Straßenrand stehen sehen. VW Caddys oder ähnliche Kombis mit hinten verdunkelten Scheiben sehen besonders verdächtig aus. Manchmal sind es dann ganz normale Handwerkertransporter oder Familienkutschen, ab und zu aber sind hinter den getönten Heckscheiben auch Blitzer aufgebaut. In Donauwörth wird bald kommunal geblitzt, wie zuletzt zu sehen war - zumindest von den aufmerksamen Fahrern.

    Die Stadt Donauwörth bestätigt auf Nachfrage der Redaktion, dass ab dieser Woche in der Stadt geblitzt werde. Nicht von der Polizei, sondern im Auftrag der Stadt von der Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte. Dabei handelt es sich um ein von Dutzenden schwäbischen Städten und Gemeinden getragenes sogenanntes gemeinsames Kommunalunternehmen. Aus dem vorige Woche in der Reichsstraße zu sehenden weißen Caddy sei noch nicht geblitzt worden - es habe sich um die Einrichtung einer möglichen künftigen Messstelle gehandelt. 

    Die Einrichtung der Blitzer-Messstellen in Donauwörth ist ein Riesenprozess

    Die Installation der Blitzerstandorte sei kompliziert, das Ganze sei insgesamt ein "Riesenprozess", da die Orte vollends rechtssicher sein müssten, sodass anschließenden Klagen gegen Bußgeldbescheide möglichst nicht stattgegeben werden könne. So darf beispielsweise nicht zu nah hinter den Ortsschildern gemessen werden. Viele Parameter seien einzuhalten, die vorab definierten Messstellen müssen zudem allesamt vom Polizeipräsidium in Augsburg genehmigt werden.

    Ab dieser Woche allerdings ist ein Teil der Formalitäten abgearbeitet, es wird ernst. Ab sofort kann laut Stadt "querbeet im Stadtgebiet" gemessen werden. Vor allem stehen dabei besonders sensible Bereiche im Fokus. Neben der Reichsstraße mit hohem Fußgänger- und Radfahreraufkommen seien dies "alle Bereiche, aus denen es Beschwerden seitens der Bürgerschaft gegeben hat in den vergangenen Jahren". Hierzu ist beispielsweise auch die Küsterfeldstraße zu nennen, die vielen Autofahrern als Ausweichstrecke dient. Ebenfalls im Blickpunkt liegen die Gebiete rund um die hiesigen Schulen und Kindertagesstätten.

    Das Blitzen in Donauwörth startet ab sofort

    In welcher Häufigkeit geblitzt wird, steht nach Auskunft der Stadt noch nicht fest, man rechnet aber damit, dass "mindestens einmal wöchentlich" an wechselnden Standorten Messungen stattfinden werden. Welche Orte es dabei konkret sein werden, darüber entschieden die Mitarbeiter des Kommunalunternehmens - die Stadt könne hierzu aber Vorschläge machen und "Wünsche äußern". Auch wie viele verschiedene Messstellen es letztlich sein werden, steht noch nicht fest. Faktum ist: Ab sofort geht es los mit der kommunalen Verkehrsüberwachung in Donauwörth. 

    Dass kommunal gemessen wird, ist im Regierungsbezirk längst gang und gäbe, Donauwörth ist diesbezüglich insgesamt zwar eher spät dran - im Kreis Donau-Ries jedoch ist außer der Großen Kreisstadt nur Tapfheim bei der Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte an Bord. Außer der Großen Kreisstadt sind 52 Städte und Gemeinden in dem Kommunalunternehmen vertreten, die meisten Trägerkommunen stammen aus den Landkreisen Augsburg und Günzburg. 

    260 Blitzerfotos bei zwei Messungen in Nördlingen

    Städte und Gemeinden können aber auch ohne das besagte Kommunalunternehmen in Eigenregie messen. Jüngst hat die kommunale Verkehrsüberwachung in Nördlingen für Aufsehen und auch Aufregung gesorgt, als dort in der Altstadt gemessen wurde. Seit dem Sommer dürfen Autofahrer innerhalb der Stadtmauern höchstens Tempo 20 fahren. Im Rahmen von zwei Messungen sind in Auch in Donauwörth gibt es die Idee, wie berichtet, dass Tempo 20 in der Reichsstraße kommen könnte, wohl im Zuge der Tanzhaussanierung.

    Billig sind die Blitzeraktionen für die Stadt nicht. Wie in einer Stadtratssitzung vor fast genau einem Jahr Ende Januar 2023 erklärt wurde, kostet der Einsatz der Blitzer 200 Euro pro Stunde, plus Anfahrt. Somit kann an diversen Stellen wohl kaum ein Reibach gemacht werden. Was aber auch laut Stadt nicht beabsichtigt ist. Man wolle vielmehr den Beschwerden der Bürgerinnen und Bürger nachkommen, diese ernst nehmen und letzten Endes für mehr Sicherheit sorgen. Die Verwarn- und Bußgelder fließen indessen zu 100 Prozent an die Kommune zurück.

    In Bayern führt normalerweise die Polizei die Überwachung des fließenden Verkehrs durch. Dabei liegen laut Angaben der Stadt vom Januar 2023 insbesondere Unfallschwerpunkte und - aufgrund des Verkehrssicherheitsprogramms 2030 „Bayern Mobil – sicher ans Ziel“ - außerörtliche Straßen im Blickpunkt. Seit einigen Jahren ist es aber nun auch Kommunen möglich, im eigenen Zuständigkeitsbereich Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen. Also: Man sei gewarnt - es kann jetzt mehr unliebsame Ablichtungen geben bei der Durchfahrt durch Donauwörth. Dem Vernehmen nach startet das kommunale Blitzen ab diesem Dienstag im Bereich der Innenstadt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden