Das Juni-Hochwasser und seine Folgen insbesondere für Hamlar sowie der anstehende Neubau des Schul- und Sportzentrums – diese beiden Themen nahmen besonders breiten Raum ein bei der Bürgerversammlung in Asbach-Bäumenheim, zu der knapp 100 Interessierte in der Schmutterhalle erschienen waren.
„Es war ein Ereignis, das wir nie wieder brauchen!“ So fasste Bürgermeister Martin Paninka jene Tage zusammen, die die Industriegemeinde im Juni dieses Jahres schlagartig aus dem gewohnten Alltag rissen. Das Hochwasser ließ zunächst die Schmutter über die Ufer treten und setzte später durch den davon abgeleiteten Egelseebach beinahe den kompletten Ortsteil Hamlar unter Wasser. Es forderte von der Gemeinde und zahlreichen freiwilligen Helfern, allen voran den Aktiven der Feuerwehr, alle Kräfte und richtete schwere Schäden an. Als positive Begleiterscheinung erwähnte Paninka, dass die Notsituation die Dorfgemeinschaft gerade im besonders stark betroffenen Hamlar stark zusammenschweißt habe.
Gemeinde Asbach-Bäumenheim ist noch mit Hochwasser-Auswirkungen beschäftigt
Die Gemeinde sei jetzt noch mit den Nachwirkungen beschäftigt, sei es bei Ersatzbeschaffungen, der Unterstützung bei Zuschussanträgen, der Verteilung von Spenden oder der Ausstellung von Bestätigungen. Für alle Helfer fand Ende Oktober eine Dankeschön-Gala statt, erinnerte der Bürgermeister.
Ein Großprojekt, das das Geldsäckel der Gemeinde Asbach-Bäumenheim stark strapazieren wird, rückt derweil näher: „Der Neubau unseres Schul- und Sportzentrums ist das aktuell größte Bauprojekt im Landkreis“, vermittelte Paninka eine Vorstellung von der Dimension des Vorhabens. Und er hinterlegte diesen Satz mit Zahlen: Schon 2023 prognostizierten die Planer eine Kostensteigerung von ursprünglich etwa 50 Millionen Euro um 50 Prozent. Da die Gemeinde in den vergangenen Jahren von außergewöhnlich guten Gewerbesteuereinnahmen profitierte, sank gleichzeitig die mögliche Zuschussquote nach dem bayerischen Finanzausgleichsgesetz von 50 auf 33 Prozent. Folge: Der Gemeinderat beschloss bereits, auf einen Turnhallenneubau zu verzichten und die bestehende Halle zu sanieren, damit ihre Nutzung auf weitere 20 Jahre gesichert ist.
Weitere Probleme: Aufgrund der aktuellen Schüleranteile wurde der seit 50 Jahren bestehende Verteilungsschlüssel zwischen den Schulverbandsgemeinden (zu ihm gehören für die Mittelschule auch Mertingen und Oberndorf) geändert, sodass nun 86 statt 67 Prozent der Kosten auf Bäumenheim entfallen.
Förderzusage für Hallenbad in Asbach-Bäumenheim
Auf der positiven Seite stehen laut Paninka die Förderzusage des Bundes im Rahmen des SJK-Förderprogramms für das Hallenbad in Höhe von sechs Millionen Euro, die Beteiligungszusagen mehrerer Nachbargemeinden und, nach zähen Verhandlungen, auch des Landkreises.
Nicht bezuschussungsfähig, so der Bürgermeister, seien allerdings der Abriss und die Aufstellung einer Interimsschule. Die genaue Finanzplanung solle bis Ende dieses Jahres vorliegen. Ein Zeitplan stehe bereits: Danach solle mit der Aufstellung der Interimsschule im Herbst 2025 begonnen werden und der Umzug ins neue Schulhaus Anfang 2029 erfolgen. „Ich halte das für sehr ambitioniert. Realistisch ist wohl eher 2030“, machte Paninka klar.
Als bedeutenden Erfolg wertete Paninka die Erweiterung der gemeindlichen Kindertagesstätte um eine weitere Gruppe, die mit der Eröffnung einer zweiten Außenstelle verbunden ist. Gleichzeitig machte er die Schwierigkeiten einer langfristigen Planung deutlich und illustrierte das an einem Beispiel: Immer mehr Familien mit Kleinkindern ziehen in die Gemeinde. Noch 2018 seien es zwischen null und fünf Jahren 49 Geburten und kein Zuzug gewesen. 2023 dann standen bereits 54 Geburten und 25 Zuzüge zu Buche, und auch heuer entwickelten sich die Zahlen wieder ähnlich.
Bürgersaal in Asbach-Bäumenheim wird wahrscheinlich im Februar eingeweiht
Bei den abgeschlossenen Projekten erwähnte der Bürgermeister das mit Gesamtkosten von 5,9 Millionen Euro neu errichtete Wasserwerk und den Bürgersaal mit 227 Quadratmetern Fläche und Platz für bis zu 199 Personen, der voraussichtlich im Februar 2025 eingeweiht werden soll. Offen sei noch die Frage nach einem Wirt für die daran angrenzende Gaststätte. Dazu sei man derzeit in Gesprächen mit dem Investor.
Die Nachfragen der Bürger am Ende der Versammlung drehten sich unter anderem um die Absenkung des Wasserspiegels am Hamlarer Baggersee. Hier ist die Gemeinde laut Paninka in Gesprächen mit dem Wasserwirtschaftsamt und suche „händeringend“ nach Lösungen. Auch der Grundsteuer-Hebesatz war Thema. Dieser werde noch 2024 in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen entschieden.
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