Das neue Wasserhaus in Bäumenheim ist in Betrieb, bis auf kleinere Probleme in der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (MSR), an denen im Moment gearbeitet wird, läuft alles problemlos. Diese positiven Nachrichten überbrachte Bäumenheims Bürgermeister Martin Paninka dem Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung. Das bedeutet allerdings noch längst nicht, dass der ganze Fall abgeschlossen ist – schließlich steht ja bis auf Weiteres immer noch das alte Wasserhaus, das im Jahr 1958 errichtet wurde und dessen technischer Zustand schon lange marode war, an der Anton-Jaumann-Straße.
Dass das in die Jahre gekommene Gebäude keine Zukunft mehr hat, darüber hatte sich das Gremium grundsätzlich bereits geeinigt. Weder für eine Nutzung als Lager noch gar zum Aufenthalt von Personen, etwa Vereinen, ist der Altbau in seinem derzeitigen Zustand geeignet. Eine Sanierung wäre nicht wirtschaftlich, zudem wird die Fläche dringend benötigt. Demzufolge wurden nun Angebote für den Abriss eingeholt. Mit einer Gegenstimme wurde der günstigste Anbieter, die Firma Franz Leinfelder aus dem Rainer Stadtteil Unterpeiching, nun mit der Durchführung der Arbeiten beauftragt. Mit 106.000 Euro bleibt man dabei deutlich unter der vorher veranschlagten Summe.
Wasserhaus in Bäumenheim: Räte diskutieren heftig
War der Abbruch schnell vergeben, so sorgte die Auftragserteilung für die neu zu gestaltenden Außenanlagen im Umfeld des bisherigen Wasserhauses für lebhafte Debatten im Bäumenheimer Gemeinderat. PWG-Vertreter Roland Neubauer eröffnete die Diskussion: „Wir geben jetzt viel Geld für eine Grünanlage aus, obwohl an dieser Stelle wahrscheinlich alles bald wieder verändert wird. Ich würde das jetzt noch nicht machen!“ Worauf Neubauer sich bezog: Ein Teil der Grundstücksfläche des Wasserhauses ist für ein zukünftiges Heizkraftwerk im Rahmen des Nahwärmekonzepts vorgesehen.
Hier klinkte sich Bauamtsleiter Stefan Bissinger ein. Der entsprechende Teil des Geländes werde aus dem Auftrag herausgenommen, so sein Statement. Doch ist das auch möglich, nachdem die Ausschreibung bereits für die Gesamtfläche erfolgt ist? Diese Frage warf Michael Haller (CSU) in den Raum. Bürgermeister Martin Paninka (SPD) und Bissinger erklärten unisono, dies sei im abschließenden Vergabegespräch mit dem günstigsten Bieter Teil der Verhandlungen und nach ihren Erfahrungen sicherlich noch machbar.
Neue Außenanlage wirft Debatte in Bäumenheim auf
„Können wir noch ganz aussteigen?“, wollte Manfred Seel (BSW) wissen – das, so die Antwort von Paninka, sei unrealistisch. Neubauers Einwand, er tue sich schwer mit einer Vergabe, wenn der genaue Umfang der Maßnahme nicht geklärt sei, entgegnete der Bürgermeister mit dem Hinweis auf eine möglicherweise dann entstehende Schadensersatzpflicht seitens der Gemeinde. Ein Plädoyer für die Auftragsvergabe hielt Lars Maier (SPD). Das vorliegende beste Angebot sei günstig, es wäre falsch, den Auftrag nicht zu erteilen. Sollte die Firma mit der Herausnahme einiger Teilarbeiten nicht einverstanden sein, könne sie immer noch von sich aus aussteigen. Dieser Meinung schloss sich trotz einiger Bedenken auch Michael Haller (CSU) an.
Bei drei Gegenstimmen (Neubauer, Werner Rauch und Seel) wurde schließlich die Firma Thomas J. Goldau aus Nördlingen mit den Arbeiten, die vor den Nachverhandlungen mit gut 265.000 Euro veranschlagt sind, beauftragt. (wrö)
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