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Bäumenheim: Bäumenheimer Schmutterhalle ist dicht: Sind Fasching und Handballsaison in Gefahr?

Bäumenheim

Bäumenheimer Schmutterhalle ist dicht: Sind Fasching und Handballsaison in Gefahr?

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    Der Boden in der Schmutterhalle in Bäumenheim weist bereits Löcher auf und muss dringend erneuert werden.
    Der Boden in der Schmutterhalle in Bäumenheim weist bereits Löcher auf und muss dringend erneuert werden. Foto: Stephanie Anton

    Wer die Schmutterhalle in Bäumenheim betritt, stellt schnell fest: Deren Boden hat seine besten Zeiten längst hinter sich. Mittlerweile gleicht er einem Flickenteppich, etliche Stellen wurden in den vergangenen Jahren ausgebessert. An manchen Stellen - etwa am Kreis um das Handballtor - gibt der Boden richtig nach, vermutlich, weil das Material direkt darunter bereits löchrig ist. Wenige Schritte weiter ist dann tatsächlich ein Loch zu sehen. Kurz: Der Boden muss dringend erneuert werden. Das geht auch aus einem Gutachten hervor, das die Gemeinde beauftragt hat. Die Vereine stehen nun vor einem großen Problem.

    Dass der Boden nicht im besten Zustand ist, ist nicht neu. Schon seit 2016 sei im Gemeinderat klar, dass er über kurz oder lang ausgetauscht werden müsse, wie Bürgermeister Martin Paninka im Gespräch mit unserer Redaktion sagt. Stattdessen habe man den Hallenboden regelmäßig an den schlimmsten Stellen flicken lassen. Oder anders gesagt: "Das Risiko, dass jemand sich verletzen könnte, wurde bewusst in Kauf genommen."

    Auch die Bodenunterkonstruktion in der Schmutterhalle ist kaputt

    Schließlich habe jedoch die Firma, die mit den Ausbesserungsarbeiten beauftragt gewesen sei, nicht mehr gewusst, wie sie die defekten Stellen noch instand setzen hätte sollen. Zudem bestand die Befürchtung, dass die Bodenunterkonstruktion ebenfalls beschädigt sein könnte, was ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellen würde - eine Befürchtung, die zwei voneinander unabhängige Gutachter bestätigten. 

    Gespräche mit der zuständigen Versicherungsfirma, einer Rechtsanwältin und den ortsansässigen Vereinen zur Klärung der Haftungsfrage im Falle einer Verletzung sowie eine Anfrage bei einer Firma für Sportböden, in der geklärt wurde, ob für den Übergang ein zweiter Boden über den kaputten gelegt werden könne, führten zum gleichen Konsens: Seit Donnerstag vergangener Woche ist die Halle für die Sportnutzung gesperrt, Veranstaltungen können weiter stattfinden.

    Den TSV Bäumenheim trifft die Schließung der Schmutterhalle hart

    Das trifft die Sportlerinnen und Sportler des TSV Bäumenheim extrem. Die Handballer haben sieben Mannschaften im Ligabetrieb, eine Damen-, zwei Herren- und vier Jugendteams. Am 16. September wären die Herren I sowie die Damen in die neue Saison gestartet - mit einem Heimspieltag. Dies ist jetzt nicht mehr möglich. Stattdessen müssen schnell Ausweichorte gefunden werden. "Das ist der schlimmste Fall für den TSV, der passieren kann", sagt Handball-Abteilungsleiter Patrick Hill und erklärt weiter: "Wir haben im Handball das Problem, dass wir eine gewisse Spielfläche brauchen, sprich, eine Dreifachturnhalle." Derzeit seien die Handballer bereits mit der Stadt Donauwörth, dem Landratsamt und benachbarten Gemeinden in Gesprächen, um die dortigen Hallen möglicherweise nutzen zu können. Schließlich gilt es, Hallen für die rund 70 Heimspiele der sieben TSV-Mannschaften zu finden. 

    Zumindest könnten die Erwachsenenteams einmal wöchentlich in der Schulturnhalle trainieren. Allerdings gemeinsam, was das Training erschwere. Wo die Jugendmannschaften unterkommen, sei derzeit noch unklar. Hill befürchtet, dass nur einmal Training pro Woche in einer kleinen Halle für ein Bestehen in der Bezirksoberliga nicht ausreicht, in die die Herren I erst vorige Saison aufgestiegen sind. Und die Sporttreibenden sind nicht die einzigen, die womöglich betroffen sind, wie Hill sagt: "So etwas legt die schönen Sachen in Bäumenheim einfach lahm. Wenn jetzt auch noch der Fasching deswegen ausfällt..."

    CCB: Die Faschingssaison soll trotz der Sperrung der Halle stattfinden

    Auch für Florian Wimmer, Vorsitzender des Carneval-Clubs Bäumenheim (CCB), kam das Ergebnis der Gutachten überraschend. "Der Boden ist nicht der neueste, das ist jedem klar, aber dass er so schlecht ist, hat keiner geahnt." Aktuell funktioniere das Training noch: Die Kindergruppen könnten auf der Bühne der Schmutterhalle, die nicht betroffen ist, trainieren, die Größeren in Absprache mit den anderen Sportvereinen in der Schulturnhalle. Schwierig werde es im September, wenn die Ferien enden und die Schule die Halle wieder selbst nutze. Darum will Wimmer auch mit der Gemeinde klären, ob der Umbau verschoben werden könne. "Mir ist nicht klar, warum 20 Leute nicht auf dem gleichen Boden trainieren dürfen, auf dem bei Veranstaltungen mehrere hundert Leute herumlaufen", sagt er.

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    Die Bäumenheimer Narren sorgen stundenlang für eine spektakuläre Show in der Schmutterhalle. Hier sind die Bilder.

    Doch egal, wie dieses Gespräch ausgeht: Aktuell bestehe kein akuter Grund zur Sorge, dass der Fasching ausfallen müsse, versichert Wimmer. "Wir holen gerade parallel Angebote für ein großes Zelt ein, in dem wir alternativ feiern könnten, sollte die Halle bis dahin nicht fertig sein." Zudem sei man, wie auch der TSV, im Austausch mit benachbarten Gemeinden, um deren Hallen für das Training mit nutzen zu können. So viel Training wie sonst, nämlich dreimal pro Woche, sei dann vermutlich aber nicht drin.

    Läuft alles nach dem, wie Bürgermeister Paninka einräumt, durchaus straffen Zeitplan, werden die Aufträge für den neuen Boden im September vergeben, bis Weihnachten soll die Sanierung über die Bühne gegangen sein. Trotzdem ist er überzeugt: "Es hätte niemandem geholfen, das Gutachten nicht in Auftrag zu geben. Es hat nur bestätigt, was wir schon wussten: Die Gesundheitsgefahr ist real."

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