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Aviko revolutioniert Pommes-Produktion mit Biogas-Kessel

Rain

Aviko produziert Pommes mit neuer Biogas-Anlage

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    Dick Zellhrost (Geschäftsführer von Aviko, von links), Claudia Marb (Stellvertretende Landrätin), Oliver Ackermann (Geschäftsführer Aviko Deutschland GmbH), Klaus Rehm (Bürgermeister Rain), Tim Dickhaus (Geschäftsführer LEW) bei der Einweihung des neuen Biogas-Kessel in Rain.
    Dick Zellhrost (Geschäftsführer von Aviko, von links), Claudia Marb (Stellvertretende Landrätin), Oliver Ackermann (Geschäftsführer Aviko Deutschland GmbH), Klaus Rehm (Bürgermeister Rain), Tim Dickhaus (Geschäftsführer LEW) bei der Einweihung des neuen Biogas-Kessel in Rain. Foto: Anja Volkwein

    Aviko gehört eigenen Angaben zufolge weltweit zu den fünf führenden Herstellern von Kartoffelprodukten. 25.000 Tonnen Pommes pro Stunde produziere das Werk am Produktionsstandort Rain, sagt Projekt- und Energiemanager Karl Römer. Aviko beliefert von Rain aus sowohl den deutschen Markt als auch ausländische Exportmärkte. Mit der neuen Biogas-Anlage setzt das Unternehmen auf erneuerbare Energien - und einen innovativen Prozess, um die Schale von den Kartoffeln zu lösen.

    Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen dank der Anlage um 45 Prozent reduziert werden. Die Inbetriebnahme ist für das Unternehmen daher ein Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität und ein „wichtiger Schritt für eine nachhaltige Wertschöpfungskette“, sagt Aviko-Chef Dick Zellhorst bei der Einweihung. Man sei besonders stolz auf die Partnerschaft mit der LEW und könne durch neue Wege der Energiegewinnung seine Klimaziele erreichen.

    Blick in den Kessel: So funktioniert die Pommesproduktion mit Biogas

    Aviko nutzt den Biogas-Kessel, um Produkte zu verwerten, die bei der Pommes-Produktion anfallen. So entsteht bei der Herstellung von Pommes, beim Schneiden und Vorkochen „Prozessabwasser“, also mit Stärke angereichertes Wasser. Diese Stärke muss aus dem Wasser herausgefiltert werden. Was wiederum durch Bakterien geschieht, die das Prozesswasser zersetzen, dabei entsteht Biogas. Das wird dann wieder aufbereitet und kann im Biogas-Kessel in Form von Dampf für die Pommes-Herstellung verwendet werden.

    Das Biogas werde sowohl für die Fritteuse als auch das Blanchieren der Pommes, vor allem aber für das Schälen - und das auf eine spektakuläre Art - verwendet, erklärt Oliver Ackermann. Er ist Betriebsleiter der Aviko Deutschland GmbH. „Wir erhitzen die Kartoffeln bei einem Druck von 20 Bar auf 180 Grad. Das Wasser unter den Schalen beginnt zu kochen, dann reduzieren wir den Druck auf 0 und dann explodieren die Schalen sozusagen von den Kartoffeln weg“ beschreibt Ackermann die Vorgänge. Ein Konzept für die heimische Küche sei das aber nicht, meint er schmuzelnd. Durch den Biogas-Kessel habe sich der C02-Fußabdruck in der Rainer Fabrik halbiert.

    Biokessel macht Industriestandort im Landkreis Donau-Ries attraktiv

    Auf weitere Vorteile des Kessels verweist Tim Dickhaus: Der Biogas-Kessel verdränge nicht nur das Erdgas und reduziere den CO2-Ausstoß nachhaltig, er sorge auch für eine bessere Regulierbarkeit. „Dass die Zuverlässigkeit der Energieproduktion steigt, dient auch der Standortsicherung.“ Für den Industriestandort bedeute das vor allem Zuversicht.

    Auch die stellvertretende Landrätin Claudia Marb verweist auf die Bedeutung der Energieproduktion: „Wir auf dem Land müssen die Städte mit erneuerbaren Energien versorgen.“ In der Stadt sei dafür oftmals kein Platz, auf dem Land aber sei „Platz da, Know-how da“, so Marb. Die Investitionen von LEW und Aviko in nachhaltige und produktionssteigernde Anlagen begrüßt sie. Denn sie generieren Arbeitsplätze vor Ort.

    Die Grafik informiert, wie Biogas die Pommes-Herstellung nachhaltiger macht.
    Die Grafik informiert, wie Biogas die Pommes-Herstellung nachhaltiger macht. Foto: Anja Volkwein

    Rains Bürgermeister Karl Rehm schließt sich diesen Beurteilungen an. Aviko habe langfristige Verträge und Patenschaften mit den Landwirten der Region abgeschlossen. Solche Innovationen würden die landwirtschaftliche Zukunft sichern. Der neue Biogas-Kessel reduziere den CO2-Austoß um rund 1500 Tonnen jährlich. Um diese Menge Co2 zu binden, benötige man etwa 100 Bäume. „Sie haben hier heute als ein Stück Wald gepflanzt“, resümiert Rehm.

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