Schon seit Jahren ist es ein wiederkehrendes Thema in Bäumenheim: das Hallenbad, errichtet in den 1970er-Jahren, das nach den Plänen der Gemeinde durch eine moderne Anlage ersetzt werden soll. Das Problem an der Sache: die Kosten. Im Oktober 2023 übergaben Bürgermeister Martin Paninka und seine Amtskollegen aus Oberndorf und Mertingen zusammen mit den Bundestagsabgeordneten Christoph Schmid und Ulrich Lange in Berlin einen Antrag für das Sonderförderprogramm „SJK“ (Sport, Jugend und Kultur) des Bundes. Sechs Millionen Euro ist die maximale Fördersumme - und sechs Millionen bekam Bäumenheim am Mittwoch vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags bewilligt. Also ist das Projekt in trockenen Tüchern?
"Es ist auf jeden Fall ein starkes Signal", sagt Bürgermeister Martin Paninka am Mittwochnachmittag auf Anfrage der Redaktion. Um 14 Uhr startete die Sitzung des Haushaltsausschusses, bereits wenige Minuten später habe er den Anruf von Christoph Schmid bekommen, der ihm die gute Nachricht verkündete. "Ich war total geflasht und überwältigt", erzählt Paninka. Die sechs Millionen Euro seien enorm wichtig, um die Finanzierung für den Neubau hinzubekommen. Wegen massiver Preissteigerungen habe man sich ernsthaft Sorgen gemacht, ob man das Projekt stemmen könne.
Hallenbad Bäumenheim: Neubau wird deutlich teurer als gedacht
Wie viel genau der Neubau des Hallenbads kosten würde, lasse sich noch nicht sagen, nur so viel: Die ursprünglich veranschlagten 14,5 Millionen seien eine veraltete Summe. "Es kommt noch einiges oben drauf, wir bewegen uns annähernd im Bereich wie Nördlingen." Rund 30 Millionen Euro soll das dortige Hallenbad kosten. Ein modernes, schönes Bad im Norden des Landkreises und eines im Süden - das schwebt Paninka vor.
Unterm Strich sei die Situation zunächst allerdings keine andere. "Wir haben zusätzliche finanzielle Puffer, trotzdem müssen wir als Gemeinde in uns gehen und überlegen, ob wir es uns so leisten können wie angedacht - da hilft so eine gute Nachricht natürlich." Schließlich sei das Projekt sehr wichtig: Nicht nur für das Schulschwimmen, wofür die Schulen der umliegenden Kommunen das Hallenbad ebenso nutzen wie die Bäumenheimer, sondern auch für die vielen Schwimmkurse der Wasserwacht sowie als Freizeitangebot brauche es den Neubau. "Wir haben hier eine ähnliche Situation wie vergangenes Jahr in der Schmutterhalle: Das Bad ist so marode, dass wir damit rechnen müssen, dass es von einem Moment auf den anderen vorbei ist", betont Paninka.
Hallenbad ist wichtig für Schulen und Wasserwacht
Auch Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange (CSU) äußert sich in einer Pressemitteilung zu dem Beschluss: „Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags entschieden hat, dieses wichtige Projekt zu fördern. Der Neubau des Hallenbads ist ein zentraler Teil des größeren Vorhabens 'Neubau des Schul- und Sportzentrums in Asbach-Bäumenheim'. Dieses Vorhaben läuft bereits seit Langem. Umso schöner ist es, dass nun ein wichtiger Schritt gemacht werden konnte. Das würdigt nicht nur die intensive Arbeit aller Beteiligten vor Ort, sondern ist auch dringend notwendig für die Schulen und die Wasserwacht.“
Christoph Schmid (SPD) fügt an: „Die Bundesförderung für das Hallenbad ist ein deutliches Signal an die Kommunen, dass sie bei außerordentlichen Baumaßnahmen wie hier in Asbach-Bäumenheim nicht alleine gelassen werden. Trotz knapper öffentlicher Kassen ist es wichtig, dass der Schwimmunterricht für die Schulen weiterhin ortsnah ermöglicht wird. Natürlich ist der Neubau auch ein Gewinn für die Vereine und alle Menschen in der Region, die von diesem interkommunalen Projekt profitieren werden. Mein Dank geht an alle Beteiligten, die diesen gesamten Neubau des Schul- und Sportzentrums planen, koordinieren und nun umsetzen.“ Auch Bürgerbeauftragter MdL Wolfgang Fackler (CSU) sagt in einem Statement: „Ich freue mich über diese tollen Nachrichten und die langersehnte Zusage, dass der Bund das Hallenbad auch unterstützt. Inklusive den drei bis vier Millionen Euro des Freistaats Bayern wird das Hallenbad damit mit bis zu zehn Millionen Euro an Zuschüssen gefördert. Jetzt heißt es volle Kraft voraus und mit den Planungen durchstarten.“
Sechs Millionen für Bäumenheim helfen für die Finanzierung
Die Umsetzung ist jedoch noch Zukunftsmusik. "Die gute Nachricht nehmen wir jetzt erst einmal gerne mit in die weiteren Gespräche", sagt Paninka. Letzen Endes müsse einem klar sein, dass man sich für die kommenden Jahre einen "Riesenklotz" hinbinden würde. Doch er betont auch: Man wolle es sich leisten - und die zusätzlichen sechs Millionen täten dafür natürlich gut. "Das gehört auf jeden Fall zu den Highlights meiner Bürgermeistertätigkeit."
Info: Mit dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ werden überjährige investive Projekte der Kommunen mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung und mit hoher Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel gefördert. Für die Förderrunde 2023 standen 400 Millionen Euro zur Verfügung. Aktuell ist nicht geplant, das Programm fortzuführen. (mit AZ)