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Anstieg der Maserninfektionen in Bayern - wie sieht es im Landkreis Donau-Ries aus?

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Anstieg der Maserninfektionen in Bayern - wie sieht es im Landkreis Donau-Ries aus?

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    Das Gesundheitsamt Donau-Ries verzeichnet im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr Masernfälle.
    Das Gesundheitsamt Donau-Ries verzeichnet im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr Masernfälle. Foto: Tom Weller/dpa

    Nach niedrigeren Fallzahlen in den vergangenen Jahren verzeichnet das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in diesem Jahr bis zum 5. August bayernweit 57 registrierte Masernfälle. Ein Anstieg auf das Zehnfache, betrachtet man das Vorjahr: Da seien es lediglich fünf Infizierte gewesen.

    Wie ist die aktuelle Lage im Landkreis Donau-Ries und woher kommt dieser drastische Anstieg? Wie die Amtsärztin des Gesundheitsamtes Dr. Raffaella Hesse auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, wurden in diesem Jahr bis dato fünf Masernfälle im Donau-Ries-Kreis registriert. „2023 gab es insgesamt nur einen Verdachtsfall, der auch nicht bestätigt werden konnte“, so Hesse. Verglichen mit dem Vorjahr ist also auch im Landkreis in diesem Jahr eine Steigerung zu vermerken.

    Das Gesundheitsamt Donau-Ries meldet aktuell fünf Maserninfektionen

    Kinderärztin Marion Wiedemann-Volk betreibt eine Praxis in Oettingen. Gerade ihre Patienten und Patientinnen, vor allem Kinder unter fünf Jahren, gehören laut Robert-Koch-Institut zur Masern-gefährdeten Gruppe. In ihrer Praxis habe sie aber bereits seit sieben bis acht Jahren keinen Masernfall mehr verzeichnen müssen, auch in diesem Jahr nicht. „Zum Glück“, wie die Ärztin betont. Ein wichtiges Mittel im Kampf gegen die Krankheit sei laut Wiedemann-Volk die Mehrfach-Impfung Masern-Mumps-Röteln-Windpocken (MMRW): „In unserer Praxis impfen wir sehr viel und haben folglich eine hohe Impfquote.“

    Diese kommt jedoch nicht von ungefähr: Im März 2020 trat das Gesetz in Kraft, dass allen nach 1970 geborenen Personen, die in einer Gemeinschaftseinrichtung betreut werden oder arbeiten, eine doppelte Masernimpfung oder eine Immunität vorschreibt. Vor allem für Eltern heißt das konkret: Ohne Aufkleber im gelben Impfpass darf das Kind keine Betreuungs- oder Schuleinrichtung mehr besuchen.

    Impfungen seien laut Oettinger Ärztin Wiedemann-Volk essenziell gegen eine Masernerkrankung

    Eine Frage, die sich vor diesem Hintergrund vielen womöglich stellt, ist: Wie können die Masernerkrankungen aktuell so ansteigen, wenn es doch eine Impfpflicht gibt? Wiedemann-Volk nennt als medizinischen Grund ein Phänomen, das sich „Non Responder“ nennt. Der Patient oder die Patientin reagieren hier unzureichend auf den Impfstoff. „Die geimpfte Person bildet nach der Impfung keine oder nicht genügend Antikörper“, erklärt die Oettinger Kinderärztin. Eine Erkrankung sei dann trotz Impfung nicht auszuschließen. Auch falsch gelagerter oder lang transportierter Impfstoff oder einfach die befreundete Kita-Leitung, die das Kind entgegen der Rechtslage auch ohne Impfung kommen lässt, tragen laut Wiedemann-Volk ebenfalls zum Anstieg der Fallzahlen bei.

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