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Abschied einer Ära: Gerhard Kilian verlässt Berufsschule Donauwörth

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Die Ära Kilian an der Berufsschule Donauwörth endet

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    Verabschiedung und Einführung: (von links) Abteilungsdirektorin Susanne Reif von der Regierung von Schwaben, Gerhard Kilian, Anja Behnke und Landrat Stefan Rößle.   
    Verabschiedung und Einführung: (von links) Abteilungsdirektorin Susanne Reif von der Regierung von Schwaben, Gerhard Kilian, Anja Behnke und Landrat Stefan Rößle.    Foto: Helmut Bissinger

    Die Worte gefühlsbetont, die Fakten fast unglaublich: 47 Jahre ist Gerhard Kilian an der Berufsschule in Donauwörth ein- und ausgegangen. Allerdings mit unterschiedlichen Sichtweisen: Als 15-Jähriger kam er seinerzeit erstmals ins Haus, im Rahmen seiner Ausbildung zum Maschinenschlosser. Nun nach 47 Jahren hat er „Lebewohl“ gesagt. So geriet die Abschiedsfeier des Oberstudiendirektors zu einer Veranstaltung, wie es sie in der Zukunft möglicherweise nicht mehr geben wird.

    Drei Monate hatten die Akteure an der Schule inzwischen Zeit zur Entwöhnung, hatte Kilian doch bereits Anfang August den Ruhestand angetreten: als Renovierer am Haus, als Familienvater, als neuer Hundebesitzer. Ob er ganz loslassen hat können, blieb bei der zweistündigen Feierstunde im Foyer der Schule offen. Er bekannte aber, mehr und mehr zu spüren, wie die Last der Verantwortung von ihm abfalle, er aber auch großen Respekt seinen Kolleginnen und Kollegen entgegen bringe, die mit großem Einsatz den Herausforderungen gerecht würden.

    Regierung von Schwaben: „Eine einzigartige Erfolgsgeschichte“

    Das Engagement, die Leistungen und den unermüdliche Anstrengung Kilians zu würdigen, sollte Suanne Reif vorbehalten sein. Die Abteilungsdirektorin der Regierung von Schwaben sprach von einer „einzigartigen Erfolgsgeschichte“, hob die berufliche Bildung in Bayern als „wertvollen Schatz“ hervor, aber in erster Linie die Willenskraft des ausgeschiedenen Oberstudiendirektors. Mit seine Gestaltungsbegeisterung und praxisnahen Lehrmethoden sei er zu einem Vorbild geworden. „Er hat sich nicht nur als Vermittler von Lehrplaninhalten gesehen“, anerkannte Reif, „sondern auch als Pädagoge, der Schülerinnen und Schülern Chancen eröffnen wollte.“

    Neben Kilian hatte in der ersten Reihe seine Nachfolgerin Platz genommen: Anja Behnke, ebenfalls Oberstudiendirektorin. Deren Weg, so Susanne Reif, sei von Veränderung und Entwicklung geprägt. Sie habe das „duale System“ durchlaufen und sei nun nach Stationen in Amberg, Neu-Ulm, Günzburg und Lauingen in Donauwörth gelandet. „Mit ihrem Fleiß und ihrem Engagement haben sie bewiesen, Verantwortung zu übernehmen“, sagte die Abteilungsdirektorin, die sich von der „unaufgeregten und souveränen Führung“ Behnkes begeistert zeigte. Die neue „Chefin“ sei eine Teamspielerin, die wie ihr Vorgänger Ausgleich in sportlicher Betätigung finde.

    Dank für den scheidenden Oberstudiendirektor, aber auch das Bekenntnis zur Unterstützung für die „Neue“ hatten Wolfgang Haschner, der Geschäftsbereichsleiter „Berufliche Bildung“ bei der Industrie- und Handelskammer, und Volker Zimmermann, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, mitgebracht. Sie sprachen, ein Novum, gemeinsam vor dem Auditorium. In die Reihe der Grußwort-Redner reihten sich Fördervereinsvorsitzender Johann Sailer und für den Personalrat Enrico Oeser ein.

    Kilian ist zum „Regisseur“ eines Ensembles aufgestiegen

    Landrat Stefan Rößle skizzierte Kilians Weg und verglich seinen Werdegang mit dem Engagement auf einer „großen Bühne“, wo er vom Kulissenschieber zum Regisseur eines Ensembles aufgestiegen sei. Wenn nun der letzte Vorhang falle, dann dürfe sich Kilian bewusst sein, dass die Ludwig-Bölkow-Berufsschule an vielen Stellen seine Handschrift trage.

    Kilian selbst zeigte sich demütig. „Der Beruf hat mir großen Spaß gemacht“, meinte er, wenngleich der Weg manchmal steinig gewesen sei. „Aber es war ein erfüllender Lebensabschnitt voller Erfahrungen.“ Mit den Jahren habe sich viel verändert. Vor allem die Fülle der Verwaltungsaufgaben sei größer geworden. Dabei dürfe nicht in den Hintergrund rücken, dass es in erster Linie darum gehe, „unseren jungen Menschen das Rüstzeug fürs Leben zu vermitteln“.

    Die Vorschuss-Lorbeeren ehrten sie sehr, meinte Anja Behnke. Sie sei ein Mensch des Austausches und freue sich auf die Zusammenarbeit mit Ausbildern, Schülerschaft, Kammer, Behördenvertretern und Betrieben.

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