Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Wolferstadt: Naturfrevel in Wolferstadt: Unbekannte zerstören Steuobstwiese des Bund Naturschutz

Wolferstadt

Naturfrevel in Wolferstadt: Unbekannte zerstören Steuobstwiese des Bund Naturschutz

    • |
    Thomas Nebinger (links) und Klaus Schaefer sind ratlos, wer die Bäume des Bund Naturschutz in Wolferstadt abgesägt haben könnte.
    Thomas Nebinger (links) und Klaus Schaefer sind ratlos, wer die Bäume des Bund Naturschutz in Wolferstadt abgesägt haben könnte. Foto: Christof Paulus

    Auf der Wiese, die am Rand eines Schotterwegs etwa 200 Meter vom Ortsrand von Wolferstadt entfernt liegt, sieht alles so aus, wie man es sich wünschen würde. Die Sonne taucht das Dorf in warmes Licht, durch das Tal auf der Monheimer Alb zwitschern Lerchen. Es ist Anfang März, der Winter verabschiedet sich langsam und die Bäume, die hier auf der Wiese stehen, sollten bald zu blühen beginnen. Nur wer wirklich ganz exakt hinsieht, kann erkennen, dass daraus nichts wird.

    Erst vergangene Woche haben Thomas Nebinger, Klaus Schaefer und ihre Mitstreiter vom Bund Naturschutz entdeckt, dass jemand die Obstbäume auf der Streuobstwiese abgesägt hat. Die Ortsgruppe auf der Monheimer Alb hatte sie 2019 dort eingepflanzt, jeweils an einem Holzstock befestigt und einen Beißschutz um die Stämme gewickelt. So befestigt stehen die elf Bäume dort immer noch in einer Reihe entlang des Weges, die Schnittstelle durch den Beißschutz verdeckt. Aber wachsen und blühen werden die abgesägten Bäume nicht mehr.

    Streuobstwiese bei Wolferstadt: Naturschützer haben Belohnung für Hinweise auf die Täter ausgesetzt

    „Wir wissen nicht, wer das getan haben könnte“, sagt Nebinger. Die Ortsgruppe hat die Polizei informiert, die bislang jedoch ebenfalls keine Anhaltspunkte dafür hat, wer der oder die Täter sein könnten. Die Naturschützer suchen so verzweifelt nach dem Schuldigen, dass sie gar eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgelobt haben. Laut Polizei dürfte der Tatzeitpunkt in den ersten Februar- oder letzten Januarwochen liegen, der Sachschaden beträgt rund 2000 Euro.

    Die Bäume seien keine gewöhnlichen Obstbäume gewesen, sagt Nebinger. An den robusten Birnen-, Pflaumen und Apfelbäume hätten vom Aussterben bedrohte Obstsorten wachsen sollen, die Pflanzen hätten als Lebensraum für Insekten und Vögel dienen sollen. Warum jemand damit ein Problem haben könnte, darauf hat Nebinger keine Antwort. „Manchem ist der Naturschutz vielleicht ein Dorn im Auge“, sagt er. Womöglich habe man es auf der Wiese aber auch mit stumpfem Vandalismus zu tun. Auch für die Polizei ist das Motiv unklar, teilt sie auf Nachfrage mit.

    Bund Naturschutz pflanzt in Wolferstadt vorerst keine neuen Bäume

    Immerhin: Einer der Bäume in der Reihe sei verschont geblieben, auch eine kleine Gruppe weiterer Bäume etwas von der Straße entfernt sei heil. Dennoch wolle man den Tätern nicht sogleich ein neues Ziel bereitstellen, sagt Thomas Nebinger. In einer Online-Sitzung habe der Ortsverband deshalb am Mittwoch beschlossen, vorerst keine neuen Bäume einzupflanzen. Stattdessen soll ein Schild auf die mutmaßliche Sachbeschädigung aufmerksam machen. Möglich sei es, dass die Naturschützer im Herbst auf der schmalen Wiese einen neuen Versuch unternehmen. Wie das Geld für neue Bäume zusammenkommen könnte, ist noch offen.

    Lesen Sie auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden