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Wolferstadt: Das Erfolgsgeheimnis des Dorfladens in Wolferstadt

Wolferstadt

Das Erfolgsgeheimnis des Dorfladens in Wolferstadt

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    Der Dorfladen Wolferstadt hat 25. Geburtstag.
    Der Dorfladen Wolferstadt hat 25. Geburtstag. Foto: Marco Kleebauer

    Der Dorfladen in Wolferstadt ist der älteste in der Region. In diesen Tagen feiert er sein 25-jähriges Bestehen. Der eigentliche Festakt musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen. „Eigentlich hätten wir einen Regionalmarkt durchführen wollen“, sagt Geschäftsführer Andreas Eigenmann, der von Anfang an dabei ist. Man könne durchaus von einem „Erfolgsmodell“ sprechen, sagt er, „aber wir kämpfen täglich, um das Niveau zu halten“.

    Natürlich bieten die Wolferstädter regionale Produkte wie Eier, Honig oder Nudeln an. Einige Waren werden auch von Lieferanten aus Franken nach Wolferstadt gebracht, weil der Regierungsbezirk unmittelbar angrenzt. Über die Jahre haben die Mitarbeiter im Dorfladen in Wolferstadt Erfahrungen gesammelt. Sie wissen, was gefragt ist, was ankommt und was die Menschen vor Ort suchen.

    Der Dorfladen Wolferstadt ist weit mehr als eine Einkaufsstätte

    In Corona-Zeiten hatte sich das Kaufverhalten zunächst geändert. „Die älteren Menschen schickten die Jungen zum Einkaufen“, berichtet Eigenmann. Das habe sich dann aber schnell wieder geändert, sei der Dorfladen in Wolferstadt doch weit mehr als eine Einkaufsstätte. Er sei zu einem Ort der Begegnung geworden. Täglich seien es durchschnittlich 150 Kunden, die den Weg in den Laden finden. Viele nutzten die Gelegenheit, um nach der Arbeit, aus Wemding kommend, noch in Wolferstadt einzukaufen.

    Der Erfolg liegt auch darin begründet, dass etwa 300 Wolferstädter Anteile an dem genossenschaftlich organisierten Dorfladen halten. Anfangs durften auch noch Auswärtige Anteile erwerben. Das wurde inzwischen aber geändert. Weil der wirtschaftliche Erfolg vorhanden ist, durfte sich jedes Genossenschaftsmitglied im vergangenen Jahr pro Anteil über eine Dividende von 60 Euro freuen. Diese wird wiederum als Gutschein ausgegeben.

    Gestartet ist der Dorfladen Wolferstadt mit 50 Quadratmetern

    Rückblick: Nachdem die Inhaberin des früheren Kramerladens 1995 krankheitsbedingt aufhören musste, gab es in der kleinen Gemeinde keine Einkaufsmöglichkeit mehr. „Wir konnten den Raum übernehmen“, erinnert sich Eigenmann. Eine große Investition sei dadurch nicht notwendig gewesen. Sie starteten seinerzeit mit 50 Quadratmetern, um 1997 die Gelegenheit zu nutzen, in die heutigen Räumlichkeiten mit 200 Quadratmetern umzuziehen. Man habe zurückhaltend begonnen, weil nicht prognostiziert werden konnte, „wie es laufen würde“.

    Inzwischen ist nicht nur der Zulauf groß (auch aus anderen Gemeinden). Der Dorfladen in Wolferstadt hat sich auch zu einem Musterladen entwickelt. Etliche Betreiber von Dorfläden haben sich schon umgesehen, ehe sie ähnliche Projekte auf die Beine stellten.

    Der Mindestlohn war auch für den Dorfladen Wolferstadt eine Herausforderung

    Als 2015 der Mindestlohn eingeführt wurde, zeichneten sich auf der Stirn des Geschäftsführers Sorgenfalten ab. Den Mindestlohn erhalten alle 17 Mitarbeiter. Damals wurden laut Eigenmann Rabatte gestrichen, den Beschäftigten eine Pause angerechnet und diverse Aktionen ins Leben gerufen, um die finanzielle Mehrbelastung zu bewältigen.

    Der Dorfladen sieht sich gut aufgestellt. „Wir haben ein vielschichtiges Sortiment“, erklärt Eigenmann. Er deutet am Eingang auf das große Gemüse- und Obstregal (auch mit Bio-Produkten). Links sind die Getränke und natürlich gibt es auch eine Wurst- und Käsetheke mit Fleisch, Wurst aus Wemding und Käse aus Nordendorf sowie Backwaren aus Treuchtlingen. „50 verschiedene Marken Zahnpasta haben wir nicht, aber eben von allen Produkten eine Auswahl“, lacht der Geschäftsführer.

    Die aktuellsten Zahlen berichten über einen Rekordumsatz

    Eigenmann hofft, dass die Pandemie bald vorbei ist. Denn wer einen Anlass zum Feiern hat, kann fertige Brotzeitbrötchen oder kalte Platten liefern. Wer eine Rabattkarte besitzt, kann ab einem Einkaufswert von 15 Euro „ein bisschen günstiger“ einkaufen. 2018 übrigens, das sind die aktuell vorliegenden Zahlen, verzeichnete man einen Rekordumsatz von 800.000 Euro.

    Ulrike Schneid hatte 2008 die Idee, ein Kochbuch aufzulegen. Die Idee: Rezepte der Kundschaft zu sammeln. Seither gibt es die „Wolferstädter Küchengeheimnisse“. Das Dorfladen-Koch-und-Backbuch war geboren und kann immer noch erworben werden.

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