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Landkreis Donau-Ries: Wie geht es den Bienen im Landkreis Donau-Ries?

Landkreis Donau-Ries

Wie geht es den Bienen im Landkreis Donau-Ries?

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    So sieht ein gesundes Bienenvolk samt Brut aus: Alles schart sich um die Königin – gut erkennbar an der grünen Markierung. Die Zahl der Honigbienenvölker im Landkreis steigt stetig. Aber es sind nur rund halb so viele wie noch vor dreißig Jahren.
    So sieht ein gesundes Bienenvolk samt Brut aus: Alles schart sich um die Königin – gut erkennbar an der grünen Markierung. Die Zahl der Honigbienenvölker im Landkreis steigt stetig. Aber es sind nur rund halb so viele wie noch vor dreißig Jahren.

    Weißer Staub bedeckt das Fell der Bienen, die an diesem Spätsommertag in Altisheim am Bienenstock von Alfred Hofmann landen. Es ist Blütenstaub des drusigen Springkrautes, das die fleißige Bienen nach Haus bringt.

    Vor allem aber ist es eine gute Nachricht: Auch jetzt, in der Zeit des Jahres, in der im Garten der Großteil der Blüten welken und auf den Feldern in der Region fast nur noch Mais steht, findet die Biene noch Pollen. Das druisige Springkraut – ein Neuophyt, der gerne an Ufern wuchert und die heimischen Pflanzen verdrängt, ist kein gern gesehenes Kraut in der heimischen Botanik. Aber es bietet wenigstens eines: den Bienen Nahrung.

    Freude beim Imker über jede Pflanze, die im Spätsommer noch Pollen bietet

    Alfred Hofmann, seit Frühjahr der neue Kreisvorsitzende der Imker im Landkreis, freut sich über jede Pflanze, die im Spätsommer überhaupt noch Pollen bietet. „Jetzt steht eigentlich nur noch der Mais. Da ist für die Bienen nicht mehr viel zu holen. Dabei brauchen sie die Pollen, um gut über den Winter zu kommen“, sagt der erfahrene Imker aus Schäfstall, der seine Völker in seinem Dorf und auch in Altisheim schwärmen lässt. Hofmann kann berichten, dass es den Bienen besser gehe als noch vor zehn Jahren. Das Volksbegehren Artenvielfalt und die gesetzlichen Veränderungen für Landwirte, die vielen großen wie kleinen Initiativen für mehr Blühflächen in

    2010 gab es in den zehn Ortsverbänden im Landkreis 350 Imker, die knapp 3200 Bienenvölker versorgten. Aktuell sind es 556 Imker mit knapp 4200 Völkern. „Die Zahl der Bienen ist wieder angestiegen. Aber das Niveau wie vor 30 Jahren haben wir lange nicht erreicht“, sagt Hofmann. 1991 gab es pro Quadratmeter Fläche in Bayern rein rechnerisch 5,3

    Es blüht wieder etwas mehr

    Doch der Wandel ist auch ein wenig sichtbar. So pflanzen Bauern im Landkreis für die Verwertung in der Biogasanlage nicht nur Mais, sondern auch eine neue Energiepflanze namens Silphie. Sie blüht strahlend gelb auf groß angelegten Feldern wie bei Marxheim. Die Blüten bietet den Insekten Nahrung. Ein Anfang – findet Hofmann. „Aber zum Wohle der Insekten müsste noch mehr blühen.“ Bis zu zwei Kilometer fliegt eine Biene aus. Sie reibt sich auf für die Sammelarbeit, lebt nur sechs Wochen. Anders die Winterbiene, die sechs Monate im Stock bleibt, um dann im Frühjahr die ersten Blüten zu bestäuben.

    Alfred Hofmann aus Donauwörth-Schäfstall ist seit dem Frühjahr der neue Kreisvorsitzende der Imker.
    Alfred Hofmann aus Donauwörth-Schäfstall ist seit dem Frühjahr der neue Kreisvorsitzende der Imker.

    Anders als die Wespe, die erst jetzt im Spätsommer ihr Volk ausgebildet hat und daher auch vom Mensch wahrgenommen wird, pflegt die Biene das ganze Jahr über die Brut. Um den Bestand der Völker zu schützen, werde die Imkerarbeit aufwendiger, erklärt Hofmann. Mehrfach im Jahr brauchen die Bienen Medikamente gegen die Varroamilbe. Die amerikanische Faulbrut und die asiatische Hornisse sind neue Feinde. Auch der kleine Beutkäfer kann einem Bienenvolk zusetzen. Fachwissen und Geduld seien notwendig, um Erfolg zu haben. Deshalb bietet der Kreisverband wieder neue Imkerkurse an – wegen Corona hatte es eine Zwangspause gegeben. Aber das Interesse, so Hofmann, sei ungebrochen sehr hoch.

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