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Kommentar: Wie gehen wir mit den Schwachen im Landkreis Donau-Ries um?

Kommentar

Wie gehen wir mit den Schwachen im Landkreis Donau-Ries um?

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    Wohnungslose leben nicht nur auf der Straße, sondern finden Schlafmöglichkeiten in Notunterkünften oder bei Bekannten.
    Wohnungslose leben nicht nur auf der Straße, sondern finden Schlafmöglichkeiten in Notunterkünften oder bei Bekannten. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolfoto)

    Die Stärke eines Gemeinwesens bemisst sich daran, wie es mit seinen schwächsten Gliedern umgeht. Eine ebenso alte wie wahre Weisheit, die zutiefst auf unseren christlichen Werten fußt; Werten, die in unserem Land einmal prägend waren und es hoffentlich noch immer sind. In einigen Kommunen sollte über diesen Satz offensichtlich aber mal wieder länger meditiert werden, lässt man Erfahrungsberichte aus dem Bereich der Obdachlosenhilfe einmal oder mehrmals Revue passieren.

    Die Situation der Obdachlosen im Landkreis Donau-Ries ist bekannt - geändert hat sich zu wenig

    Es ist nicht das erste Mal, dass hiesige Hilfsdienste wie die katholische Caritas die Situation in so mancher Gemeinde und Herberge des Landkreises als ziemlich unwürdig beschreiben – und dass demnach einige Verwaltungen mitunter Zuständigkeiten (und damit den hilfsbedürftigen Menschen selbst) zurückwiesen oder, mal mehr, mal weniger rigide weiterschöben.

    Das ist seit Längerem bekannt – schade nur, dass sich mancherorts offenbar, nach den Beschreibungen der Helfer und von so manchem Betroffenen, nicht all zu viel verbessert hat. Wir geben Abermillionen für Straßen, Parkplätze und Bahnhöfe aus, bringen Menschen aber teils in besseren Löchern unter. Das wirkliche Armutszeugnis liegt oft eher bei so mancher Stadt oder Gemeinde denn bei den Armen.

    Man sollte wieder mal einen Blick ins Evangelium werfen

    Es ist freilich nachvollziehbar, dass die Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit Obdachlosigkeit zumeist schwierig sind. Sie sind gerade deshalb aber ja auch Kernaufgaben für das Gemeinwesen und eben nicht für einzelne Mitarbeiter. Wenn den Menschen (über deren Schicksal sich übrigens kein anderer Mensch vorschnell ein letztgültiges Urteil erlauben sollte) vereinfacht gesagt nur mehr die Tür gewiesen wird, sind wir moralisch tief gesunken im Lande.

    Und auch wenn der ein oder andere es nun als theologische „Moralkeule“ empfindet – es sei an dieser Stelle trotzdem an ein gewichtiges Wort Jesu aus dem Evangelium erinnert: „Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.“ Dieses Bibelzitat, das für eine christlich geprägte Gesellschaft nach wir vor wichtig und brandaktuell sein sollte, ist nun nicht aus dem Zusammenhang gerissen. Es geht auch hierbei mitunter um Obdachlosigkeit. Man sollte es sich wieder einmal zu Herzen nehmen.

    Lesen Sie hierzu:

    - Landkreis Donau-Ries: Caritas sieht Obdachlosigkeit als wachsendes Problem

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