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Werner-Egk-Preisträger: Einfach eine große Persönlichkeit...

Werner-Egk-Preisträger

Einfach eine große Persönlichkeit...

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    Einfach eine große Persönlichkeit...
    Einfach eine große Persönlichkeit...

    „Lasst Eure Kinder lesen!“ Das war der dringende Appell, den er an die Gäste im Stadtsaal des Tanzhauses richtete, als ihm kurz zuvor Oberbürgermeister Armin Neudert den Werner-Egk-Preis der Stadt Donauwörth verliehen hatte. Das war vor knapp zehn Jahren. Nun ist Max Kruse in Penzing (Landkreis Weilheim-Schongau) im Alter von 93 Jahren gestorben. Der Sohn von Käthe Kruse war

    Die berühmte Puppenmutter Käthe Kruse hatte ihre Söhne Max und Michael nach dem Zweiten Weltkrieg beauftragt, Zweigwerke im amerikanischen und im englischen Sektor zu errichten, nachdem die Enteignung der Puppenwerkstatt in Bad Kösen durch die Sowjetunion gedroht hatte. Nach der Währungsreform 1948 wurden die berühmten Puppen ausschließlich in Donauwörth gefertigt.

    Max Kruse ließ sich von seiner Mutter in die Pflicht nehmen: Er führte die Werkstätten in Donauwörth erfolgreich von 1953 bis 1957. Wohnung hatte der damals mit seiner Familie in der „Villa Kruse“ in der Promenade bezogen. Zusammen mit dem Fotoatelier Rothlauf in Donauwörth sind unter der Regie Kruses viele elegante Katalogseiten entstanden. Auch der neuen Puppenkreation von Hanne Adler-Kruse hat er in zahlreichen Postkartenmotiven ein heiteres Gesicht gegeben.

    Seither lebte er im Voralpenland. Dort hatte ihn Oberbürgermeister Neudert vor der Preisverleihung besucht. Er erinnert sich: „Sein Arbeitszimmer war voll gestopft mit Büchern.“ Im Übrigen, so das Stadtoberhaupt, sei es Max Kruse geglückt, das Werk seiner Mutter literarisch fortzuführen. Gerne erinnert sich Gudrun Reißer an die Begegnungen mit Max Kruse. Als damalige Museumsleiterin sei er ihr eine große Hilfe beim Aufbau des Käthe-Kruse-Museums gewesen. Er habe immer gerne von seiner Zeit in Donauwörth erzählt, „und das sehr charmant und mit großem Hintergrundwissen“. Als Kruse den Donauwörther Kulturpreis verliehen bekam, begleitete ihn die heutige Geschäftsführerin der Volkshochschule Donauwörth vom Wohnort Penzing und wieder zurück. Jede Begegnung sei beeindruckend gewesen, erinnert sie sich. Mit Max Kruse sei eine „große Persönlichkeit“ gegangen.

    Bekannt und berühmt hatten Max Kruse hauptsächlich seine Kinder- und Jugendbücher wie „Urmel aus dem Eis“ gemacht, die sich durch Humor, Fantasie und Sprachwitz auszeichneten. Kruse hat sich immer gern an seine Jahre in Donauwörth erinnert. „Die Stadt war eine meiner maßgebenden Lebensstationen. In einer Ecke meines Herzens ist sie mein Zuhause geblieben“, hatte er in einem seiner letzten Interviews gesagt.

    Seine Mutter hat er einmal als eine Frau mit einer raumfüllenden und gleichzeitig sehr natürlichen Ausstrahlung bezeichnet. Eigenschaften, die auch für Max Kruse galten.

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