Nach den Corona-Ausbrüchen in Seniorenheimen in Wemding und Rain mit bislang 43 Infizierten und zwei Todesfällen, will der Betreiber der Heime, das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU), aktiv auf die bisher ungeimpften Mitarbeiter zugehen.
Wie berichtet sind im Seniorenheim in Wemding lediglich 61 Prozent der Mitarbeiter geimpft. „Den Beschäftigten wurden mehrere Impfangebote gemacht. Leider entsprach die Impfbereitschaft in diesem Seniorenheim in etwa dem Landkreisdurchschnitt“, teilt das gKU auf Nachfrage dieser Zeitung mit. Gründe dafür seien „die bekannten“. Doch sicherlich sei es ein weiterer Grund, dass dieses Seniorenheim bislang nicht von Covid-19-Fällen betroffen war und somit kein direkter Kontakt damit stattfand, heißt es weiter.
Corona-Ausbrüche in Pflegeheimen zeigt niedrige Impfquote im Kreis Donau-Ries
Die Lage in Wemding sei „nicht einfach“. Mitarbeiter anderer gKU–Einrichtungen müssten aushelfen. Dennoch sei das Ausbruchsgeschehen laut gKU derzeit unter Kontrolle. „In Rain sind wir auf dem Weg zur Normalisierung der Betriebsabläufe“, heißt es. Dort waren 18 Personen infiziert.
Über Aufklärung will das gKU nun nochmals auf die nicht geimpften Mitarbeiter zugehen. Dazu hätten die Ärztlichen Direktoren Rundschreiben an die Beschäftigten gesandt und nochmals Vorteile einer Impfung dargestellt. Zudem würden Beschäftigte direkt angesprochen. Die Betriebsärztin biete verschiedene Impfstoffe an. Um Infektionen zu verhindern, müsse im Dienst nach wie vor FFP2-Maske getragen werden, zudem werden Beschäftigte regelmäßig getestet.
Wie das gKU erklärt, seien die Impfquoten in anderen Häusern deutlich höher. Die Quoten „im pflegerischen Bereich bewegen sich auf dem Niveau von Rain, also etwa bei 90 Prozent“, heißt es. Die meisten geimpften Mitarbeiter einer einzelnen Einrichtung sind im Bürgerheim in Nördlingen.
Corona-Ausbruch in Pflegeheimen Wemding und Rain
Die Infektionen in den Heimen sind zufällig entdeckt worden. Aus beiden Heimen mussten Bewohner aus anderen Gründen ins Krankenhaus gebracht werden. Ein Routine-Test auf Corona ergab am 19. September den ersten positiven Befund, so die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Raffaella Hesse. In beiden Heimen wurde entsprechend getestet und am nächsten Tag weitere
Einen Zusammenhang zwischen den parallel laufenden Ausbrüchen sieht das Gesundheitsamt nicht. “Soweit bekannt, arbeiten die Mitarbeiter der beiden Häuser nur an einem Standort.“ Unter den infizierten Mitarbeitern, die auch im Landkreis wohnen, seien in Rain alle vollständig geimpft gewesen, in Wemding auch Ungeimpfte.
Mittlerweile sind aber auch in den Familien einzelner Pflegekräfte weitere Corona-Infektionen entdeckt worden.