Wer in diesem Sommer im Wald oder der freien Landschaft unterwegs war, dem dürfte dies aufgefallen sein: Immer mehr Radfahrer mit geländegängigen „Maschinen“ – sogenannten Mountainbikes – tummeln sich in der Landschaft. Dieser Trend ist seit mehreren Jahren zu beobachten und hat sich durch die Auswirkungen der Coronakrise noch verstärkt. Ein Teil dieser Freizeitsportler, der es etwas rasanter liebt, fährt – am liebsten bergab – gerne auf schmalen Pfaden durch den Wald, der am besten auch noch mit Hindernissen gespickt ist, die es zu bewältigen gilt. Diese Wege werden von der Szene als Trails bezeichnet. Von denen gibt es im Donau-Ries-Kreis bereits einige, doch offiziell genehmigt und ausgewiesen ist davon bislang kein einziger. Die Stadt Wemding will auf ihrem Gebiet in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Turn- und Sportverein diesen Zustand nun ändern.
Mountainbike-Rundstrecke bei Wemding wird im Internet beschrieben
Auch im waldreichen Umfeld der Wallfahrtsstadt nutzen Mountainbiker seit geraumer Zeit manche Pfade für ihre Aktivitäten. Dies ist offenbar einer breiteren Masse bekannt. Zumindest lässt sich im Internet beispielsweise eine Streckenbeschreibung finden, bei der eine gut 24 Kilometer lange Rundtour östlich und südlich von Wemding gepriesen wird – als „ideale Feierabendrunde“ mit einem „schönen Treppenstück“, einer „kurzen, steilen Abfahrt“ und einem „Trail-Anteil“ von rund 50 Prozent.
Auf einem solchen Abschnitt zwischen Wemding und Lommersheim hat eine Gruppe von Radlern nach und nach mehrere „Bauwerke“ errichtet, darunter eine Art Treppe aus Bruchsteinen. Das passierte im Staatswald. Dies gefiel dem Eigentümer der Bayerischen Staatsforsten weniger. Sie planten, den Trail zurückzubauen, und untersagten das Befahren des Wegs. Die Stadt Wemding schaltete sich ein. Seitdem ist jetzt einiges passiert, berichten Bürgermeister Martin Drexler und TSV-Vorsitzender Anton Eireiner. Man wolle hier „gemeinsam einen sauberen Ausgleich finden“, so Drexler, der den Staatsforsten für ihr Wohlwollen dankt. Es sollen nun im Staatswald und dann auch in anderen Bereichen – beispielsweise am Trimm-dich-Pfad im Stadtwald nordöstlich von Wemding – die Pfade so gestaltet werden, dass sie eine gewisse Sicherheit bieten. Damit wäre auch die Haftungsfrage geregelt. Ein Fachmann habe den Weg zwischen Wemding und Lommersheim bereits in Augenschein genommen. „Es müssen ein paar kleinere Dinge verändert werden“, erklärt Eireiner. Eine erste bauliche Sicherung soll in den kommenden Wochen vorgenommen werden.
Es sei auch wichtig, ein harmonisches Nebeneinander von Radlern, Wanderern, Jägern und der Forstwirtschaft zu schaffen, ergänzt Bürgermeister Drexler. Zudem sei es notwendig, dass die Pfade permanent betreut werden.
Der TSV Wemding will eine Mountainbike-Abteilung gründen
Hier kommt der TSV ins Spiel. „Wir haben schon ein paar Freiwillige gefunden“, berichtet Eireiner. Ziel sei es nun, eine Mountainbike-Abteilung zu gründen. Die Verantwortlichen des Vereins könnten sich dies gut vorstellen. Freilich suche man noch weitere Interessierte: Es müssten noch ein paar mehr sein.“ Deshalb findet am Samstag, 12. September, um 19 Uhr im Sportheim auf der Robertshöhe eine Infoveranstaltung statt.
Wer bei den Baumaßnahmen mitwirken will, kann sich per E-Mail melden: trail-wemding@protomail.com
Lesen Sie auch:
- Monheim: Mountainbike-Anlage soll kommen
- Luis Rühl: Mit 13 Jahren schon ein alter Hase im Triathlon
- Ein Wegenetz für Radsportler