Die Tagespflege-Einrichtung der Caritas-Sozialstation in Wemding kann voraussichtlich im Spätsommer den Betrieb aufnehmen. Mit dieser Nachricht warteten die Verantwortlichen der Institution bei einem Treffen auf der Baustelle auf. In dem Gebäude an der Harburger Straße/Ecke Zechstraße laufen die Bauarbeiten seit einigen Wochen auf vollen Touren.
Bekanntlich hat der Verein das Gebäude gekauft, um im Erdgeschoss eine Tagespflege einzurichten. Bislang ist es für Angehörige von Pflegebedürftigen aus dem Raum Wemding schwierig, für diese Menschen tagsüber eine Betreuungsmöglichkeit zu finden. Diese soll nun im Erdgeschoss des Bauwerks geschaffen werden. Auch ein Teil des Kellers kann genutzt werden. Insgesamt steht für die Einrichtung eine Geschoßfläche von 270 Quadratmetern zur Verfügung. Hinzu kommt ein Außenbereich.
Umbau in Wemding verschlingt Kosten in Millionenhöhe
Die Wemdinger Caritas-Vorsitzende Gerda Trollmann sagte, man habe bei dem Beschluss, das Projekt anzugehen, nicht geahnt, wie viel Arbeit dieses machen würde. Inzwischen steht fest, dass die Gesamtkosten – inklusive Kauf des Gebäudes – bei rund 2,2 Millionen Euro liegen. Der Umbau zur Tagespflege verschlinge etwa 1,4 Millionen Euro.
Gerda Trollmann dankte allen Menschen und Institutionen, welche die Caritas-Sozialstation bei dem Vorhaben tatkräftig unterstützen. Zudem sei die finanzielle Förderung unverzichtbar: „Ohne diese könnten wir das große Projekt nicht stemmen.“ Vom Freistaat fließt ein Zuschuss in Höhe von 450.000 Euro. Das Deutsche Hilfswerk „Aktion Mensch“ hat einen Betrag von 300.000 Euro zugesichert. Die Stadt Wemding steuert 190.000 Euro bei und der Landkreis Donau-Ries 90.000 Euro.
Bisher liege alles im Kosten- und Zeitplan, informierte Gerda Trollmann, die dafür ausdrücklich auch dem Architekten Reiner Schlientz dankte. Michael Fischer, Geschäftsführer der Caritas-Sozialstation Wemding, betonte, die Pflegebedürftigen, die einmal in der Einrichtung umsorgt werden, „sollen sich wohlfühlen“. Man wolle einen Beitrag leisten, „dass jeder einen letzten Lebensabschnitt in Würde verbringen kann“.
Bürgermeister lobt die Tagespflege in Wemding
Geplant seien 18 Betreuungsplätze. Es seien bereits Anfragen von Interessenten eingegangen. Man führe eine Liste und habe noch Plätze frei. Angehörige könnten sich bereits im Vorfeld melden, ergänzte Gerda Trollmann. Geplant sei zudem ein Info-Abend.
Bürgermeister Martin Drexler stellte fest, dass der Vorsitzenden für ihr ehrenamtliches Engagement das größte Lob gebühre. Die Tagespflege sei für den Standort Wemding wichtig und „absolut notwendig“.
Der Landtagsabgeordnete Johann Häusler (Freie Wähler) merkte an, es gebe derzeit viele Themen, die „publikumswirksamer“ seien als die Tagespflege. Daher sei es gar nicht einfach gewesen, die staatliche Förderung auf den Weg zu bringen.
Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler (CSU) verdeutlichte: „Das Thema Pflege trifft uns alle.“ Es sei wichtig, hier gut aufgestellt zu sein. Die Tagespflege in Wemding sei mit die erste Einrichtung, die von einem neu geschaffenen Förderprogramm des Donau-Ries-Kreises profitiere. Die Mittel, die vom Freistaat kommen, seien freiwillige Leistungen.
Stellvertretende Landrätin Claudia Marb erklärte, dem Kreis sei es ein großes Anliegen, eine solche Maßnahme zu unterstützen: „Wir sind froh, dass wieder eine Lücke geschlossen werden kann.“
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