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Wemding: Steinacker-Holst: Die schönen Künste sind ihr Leben

Wemding

Steinacker-Holst: Die schönen Künste sind ihr Leben

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    Annette Steinacker-Holst lebt für die schönen Künste. Die Leidenschaft dafür wurde der Tochter des Bildhauers Ernst Steinacker in die Wiege gelegt.
    Annette Steinacker-Holst lebt für die schönen Künste. Die Leidenschaft dafür wurde der Tochter des Bildhauers Ernst Steinacker in die Wiege gelegt.

    Annette Steinacker-Holst wirkt ausgeglichen. Dabei sprüht sie vor Ideen. Die Kunst ist ihre Leidenschaft. Manchmal wirkt die Frau zwischen Bildern, Skulpturen und Kunstwerken aller Art fast verloren: Doch

    „Ehrenamtlich“ ist Annette Steinacker-Holst seit 2007 die Vorsitzend der Freunde des Kunstmuseums in Wemding. „Die Arbeit macht mir viel Freude“, wird sie nicht müde, zu betonen. Dass es der Verein geschafft habe, öffentliche Unterstützung zu erhalten, um das rund 4000 Quadratmeter große Museum mit seinen Betriebskosten weiter unter dem Motto „Erbe bewahren – Zukunft gestalten“ betreiben zu können, sei eine große Erleichterung gewesen.

    Plattform für Schriftsteller

    In diesem Jahr will Annette Steinacker-Holst die Literatur ins Museum holen und Schriftstellern aus der Region bei einem Festival eine Plattform bieten. Zusätzlich soll es Workshops zum Schreib-Kunst-Projekt „Die Wortfinder“ geben. Auch der bayerische Volkshoschulverband sitzt mit im Boot: Er wird 2020 im Wemdinger Kunstmuseum Fortbildungen und Kurse abhalten. Und schließlich ist der Kreisjugendring Donau-Ries integriert. Er veranstaltet zum zehnten Mal im Wemdinger Museum ein Kinder-Kultur-Camp.

    Vor 17 Jahren hat Annette Steinacker-Holst mit ihrem Mann Gerhard Holst, unterstützt von ihrem Vater, dem renommierten Bildhauer Ernst Steinacker, das Gebäude in der Jahnstraße in Wemding erworben. Heute beherbergt es im Erdgeschoss und in der ersten Etage drei Dauer- sowie immer wieder Sonderausstellungen.

    Zweieinhalb Jahre Arbeit

    „Wir wollten einen Kunstraum öffnen, der Künstler aus der Region vorstellt, sichtbar macht und ihre Werke bewahrt“, blickt sie zurück. Aber um so große Flächen dauerhaft zu bestücken waren auch die Werke ihres Vaters, die Wachsarbeiten ihrer Mutter, Gemälde von Caspar Schlötter und ihre eigenen notwendig. „Das Haus war wegen seiner großen Räume bestens für unser Vorhaben geeignet“, sagt sie. Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, das ehemalige Möbelhaus in eine Stätte für Kunst, Musik, Literatur, Theater und Tanz zu verwandeln.

    „Mich interessierte der museale Aufbau von Kunstwerken, aber ebenso die Belebung dieser Räume mit der Einbindung der Klang-Spiel-Werkstatt in die Geo-Park-Art-Ausstellung, das Schattentheater im Weißen Saal und eine Schreibwerkstatt in der Afrika-Ausstellung“, erklärt Annette Steinacker-Holst. Die Faszination der verschiedenen Kunstrichtungen und die Begegnungen besonderer Menschen habe sie viele Hürden nehmen lassen.

    Auch Bildung fördern

    Annette Steinacker-Holst hat die Ambition, als Künstlerin nicht nur Kunst zu schaffen, „sondern auch Orte, die Bildung fördern“. Natürlich war ihr der künstlerische Enthusiasmus in die Wiege gelegt worden. So hat Annette Steinacker-Holst 1983 drei Jahre lang ihrem Vater dabei geholfen, das Spielberg im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen zu sanieren, das sich im Laufe der Jahre zur Kunst- und Kulturstätte entwickelte. Sie war damals Anfang 20 und entschloss sich danach zu einem Studium der bildenden Künste an der Sommerakademie in Salzburg, wo sie erst in den vergangenen Tagen wieder zu Besuch war.

    Ehe sie als Malerin in ehemalige, leer stehende Klöster einkehrte, „um die Fragen des Daseins zu beantworten“, war sie in Ägypten, den USA, China und in vielen Teilen Europas, aber auch mehrere Jahre in Berlin. Besonders ihr Aufenthalt im Kloster Heidenheim am Hahnenkamm bereitete sie auf ihre künftige Tätigkeit als Museumsleiterin in Wemding vor.

    Mitbegründerin des Vereins „Klosterforum“

    Im Kloster Heidenheim war sie 1998 Mitbegründerin des Vereins „Klosterforum“. Gerne erinnert sie sich an die dortigen „außergewöhnlichen Künstler-Symposien“. Ihre Biografie macht deutlich, was die Künstlerin selbst über sich sagt: „Ich habe eigentlich schon immer leer stehende Gebäude mit Kunst wiederbelebt.“

    Es bestärke sie, im Kunstmuseum „weiterhin Glanzpunkte in der Kunst und in der Idee der menschlichen Versöhnung zu verwirklichen“. Ein Eintrag im Gästebuch des Museums ist für sie Motivation. Dort schrieb der chilenische Astrophysiker Nikolaus Vogt: „Ein großartiger Eindruck. Kunstwerke erster Kategorie im Museum.“

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