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Wemding: Eireiner will erweitern: Dafür werden in Wemding 3,5 Hektar Wald gerodet

Wemding

Eireiner will erweitern: Dafür werden in Wemding 3,5 Hektar Wald gerodet

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    Südlich von Wemding müssen rund 3,5 Hektar Wald weichen, damit die Firma Eireiner ihr Betriebsgelände vergrößern kann.
    Südlich von Wemding müssen rund 3,5 Hektar Wald weichen, damit die Firma Eireiner ihr Betriebsgelände vergrößern kann. Foto: Wolfgang Widemann

    Damit die Firma Anton Eireiner im Industriegebiet „Schwalberholz“ ihren Betrieb erweitern kann, sind umfangreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen nötig. Das erklärten Fachleute in einer Sitzung des Stadtrats. Dieser brachte das Verfahren voran, in dessen Rahmen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt geschaffen werden sollen.

    Das Unternehmen, das rund 80 Beschäftigte zählt, will an seinem Stammsitz in Wemding expandieren. Christoph Heppner vom gleichnamigen Architekturbüro erläuterte, dass dafür 3,5 Hektar Wald gerodet werden müssen. Deshalb müssten hohe Anforderungen bezüglich des Naturschutzes erfüllt werden. In Vorgesprächen habe man sich mit den zuständigen Behörden auf einen Kompromiss geeinigt.

    Streifen mit Bäumen westlich der Firma Eireiner bleibt bestehen

    Heppner erklärte, dass zwischen dem Wald und der Staatsstraße westlich des Betriebsgeländes ebenso ein Streifen mit Bäumen bestehen bleibe wie im Forst nördlich des Areals. Allerdings müssten aus Gründen der Verkehrssicherheit dort einige größere Bäume gefällt werden.

    Mit dem Artenschutz befasste sich Wolfgang Schmidt vom Büro Bilanum. Weil Wald weichen müsse, sei in diesem Fall doppelt Ausgleich zu schaffen – einmal nach dem Waldgesetz und einmal nach dem Naturschutzgesetz. Dies bedeute zum einen, dass ein Forst von 1,4 Hektar an anderer Stelle gepflanzt werden müsse. Dies soll Schmidt zufolge auf einer Fläche auf Wolferstädter Flur östlich von Steinbühl geschehen. Die Fläche werde momentan landwirtschaftlich genutzt, befinde sich am Waldrand und gehöre bereits der Firma Eireiner. Zum anderen muss andernorts ein Areal von 2,4 Hektar ökologisch aufgewertet werden. Dies geschehe auf Grünland südlich von Laub. Dieser Bereich befinde sich ebenfalls im Besitz des Unternehmens. Das Grundstück lasse sich aufwerten, indem dort flache Mulden angelegt werden, so Schmidt.

    Auch Maßnahmen im Wemdinger Schwalberholz sind notwendig

    Es müssten aber auch zusätzliche Maßnahmen im Schwalberholz stattfinden. Grund: Fachleute stellten fest, dass in dem Gebiet, das gerodet wird, unter anderem Frösche und Gelbbauchunken leben. Für die müssten neue Laichgewässer angelegt werden. Zudem müsse Ersatz für einige ältere Eichen geschaffen werden, die mit ihren Baumhöhlen wertvolle Biotope darstellten. Wegen der Betriebserweiterung muss auch der Radweg verlegt werden, der dort auf einem Waldweg vorbeiführt. Mehrere Stadträte betonten, dass es wichtig sei, diesen Weg zu erhalten.

    Bürgermeister Martin Drexler sagte, man freue sich in der Kommune darüber, „dass so ein Arbeitgeber an diesem Standort erweitert“. Mittelständische Jobs seien „unheimlich wichtig“ für Wemding. Man hoffe, dass bei Eireiner einige Beschäftigte neu hinzukommen. Dritter Bürgermeister Gottfried Hänsel sprach von einem „bedeutenden Unternehmen“, dem man bei seinen Plänen beistehen wolle. Die Stadt habe aber auch die Aufgabe, den Naturschutz im Blick zu haben.

    Die Räte billigten einstimmig die Änderung des Bebauungsplans. Nun bekommen die sogenannten Träger öffentlicher Belange – dazu gehören Behörden und Institutionen – die Gelegenheit, sich zu dem Vorhaben zu äußern.

    Für die Ansiedlung einer Kfz-Prüfstelle im Industriegebiet „Schwalberholz“ müssen ebenfalls Bäume gefällt werden. Auch hier finden biologische Bestandsaufnahmen statt. Dies nahm der Stadtrat zur Kenntnis.

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