Christa und Rainer Troglauer wollen beim Thema Corona auf Nummer sicher gehen. Bereits mehrmals hat das Ehepaar Schnelltests gemacht – sowohl in der Apotheke als auch zu Hause. Nun stehen die beiden Wemdinger im Foyer der dortigen Stadthalle. Sie nehmen als Erste das neue Angebot wahr, das die Stadt zusammen mit den beiden Apotheken und dem Roten Kreuz im Ort geschaffen hat. Bürger werden nach Voranmeldung in dem Testzentrum auf das Virus untersucht.
Der Impuls für das Zentrum kam laut Wolfgang Dittrich, Sprecher der Apotheken im Landkreis und Mitglied im Wemdinger Stadtrat, vonseiten der Kommune. Deren Ziel sei es, möglichst umfangreiche Testmöglichkeiten aufzubauen. Die örtlichen Apotheker bieten diesen für die Bürger kostenlosen Service schon seit einigen Wochen an. Eine Erkenntnis, die man daraus gewonnen habe, sei: „Man stößt schnell an seine Grenzen.“ Es müssten einfach Hygienestandards eingehalten werden. Zudem benötige man ausreichend Personal und passende Räume. Beides sei in den Apotheken nur begrenzt vorhanden.
Corona-Tests: Erhöhte Nachfrage vor den Osterfeiertagen
Würde jeder Bürger einmal pro Woche einen solchen Schnelltest vornehmen lassen wollen, so Dittrich, wäre das mit den bisher vorhandenen Strukturen nicht zu machen. Allein in Wemding und Umgebung leben rund 12.000 Menschen.
Gerade vor Ostern habe die Zahl der Kunden, die zu einem Test in die Apotheke kamen, zugenommen. Meist habe es sich um Personen gehandelt, die eine Bescheinigung brauchten, um ins Ausland zu gelangen – konkret um Ost- und Südeuropäer, die über die Feiertage die Verwandtschaft in der alten Heimat zu besuchen wollten.
Anmeldung läuft über die Wemdinger Stadtverwaltung
Christa und Rainer Troglauer haben eine andere Motivation. Sie wollen sich mit um ihre beiden Enkel kümmern, die im Kindergarten- beziehungsweise Schulalter sind. Um am Premierentag die Tests vorzunehmen, legt Wolfgang Dittrich einen „Vollschutz“ an. Er schlüpft in einen Anzug mit Kapuze, stülpt sich diese über den Kopf und zieht eine Maske an.
So sind nur noch seine Augen zu sehen – hinter einer Brille. Der Übergang von den Gummihandschuhen zum Anzug wird mit Klebeband abgedichtet. Eigenschutz stehe an oberster Stelle, merkt Dittrich an.
Um die Terminvergabe kümmert sich die Stadt Wemding. Sie ist von Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von Montag bis Donnerstag von 13 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 09092/9690-46 erreichbar. Den Betrieb des Testzentrums bestreitet zum größeren Teil die Rot-Kreuz-Bereitschaft Wemding. Am ersten Tag sind Bereitschaftsleiter André Weiß, Manuela Lettenbauer und Marco Handschiegl-Röthig als Helfer mit dabei. Bislang verfüge man beim BRK in Wemding über etwa zehn Tester und fünf Helfer, berichtet Weiß: „Wir schauen, dass wir noch ein paar Tester akquirieren können.“
Kapazität in Wemding soll bald ausgebaut werden
Am ersten Tag fährt das Testzentrum noch mit angezogener Handbremse – damit sich laut Weiß die Abläufe einspielen können. 24 Termine sind in den zwei Stunden vergeben. Dittrich ist der einzige Tester. Die Kapazität soll in den kommenden Tagen ausgebaut werden. Es stehen drei Kabinen zur Verfügung. „Wenn der Betrieb voll läuft, schaffen wir rund 100 Leute am Tag“, erklärt Andre Weiß. Die Testung erfolgt montags bis freitags jeweils von 17 bis 19 Uhr und sonntags von 8 bis 10 Uhr. Einzige Bedingungen für einen kostenlosen Test seien die Anmeldung, ein Alter ab zwölf Jahren und ein symptomfreier Zustand.
Wer getestet wurde, muss eine Viertelstunde warten, dann liegt das Ergebnis vor. Bei den Schnelltests in der Apotheke hat Wolfgang Dittrich bereits drei mutmaßlich Infizierte „herausgefischt“. Alle seien überrascht gewesen, denn sie zeigten bis dahin keinerlei Symptome.
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