Während Bau- und Architekturbetriebe die Auswirkungen der Corona-Krise kaum oder gar nicht zu spüren bekamen, sind vor allem Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland und mit ausländischen Zulieferern stark von Umsatzeinbußen und Kurzarbeit betroffen und werden wohl auch noch in den Jahren 2021 und 2022 mit den Folgen dieser Entwicklungen kämpfen müssen. Dies wurde bei einem sogenannten Betriebsleitergespräch deutlich, das der Wirtschaftsförderverband Donauries im Dehner-Blumenhotel in Rain veranstaltet hat.
Vertreter aus Unternehmen, Institutionen und Kommunen aus dem südlichen Donau-Ries-Kreis hatten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus zu schildern und sich auszutauschen.
Wo stehen die Betriebe und was ist noch zu erwarten?
Landrat Stefan Rößle erklärte: „Es ist uns sehr wichtig, von den Betrieben, Behörden, Einrichtungen, Städten und Gemeinden zu erfahren, wo sie heute stehen und welche weiteren Folgen der Corona-Pandemie für die regionale Wirtschaft zu erwarten sind.“ Wirtschaftsreferent Klemens Heininger ergänzte, die Arbeit des Wirtschaftsförderverbandes habe zum Ziel, die Unternehmen in der Region zu unterstützen und miteinander zu vernetzen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen dabei im Blick zu haben und auf diese einzugehen, sei essenziell für die Projektarbeit des Vereins.
Im Gespräch mit den Vertretern der Betriebe wurde klar, dass es – wie eingangs geschildert – deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen gibt. Auch Einrichtungen im sozialen Bereich haben schwere Monate hinter sich. Viele Aufträge blieben aus, Integrationswerkstätten mussten über mehrere Wochen geschlossen bleiben und an einigen Standorten sind die Mitarbeiter noch in Kurzarbeit. Auch auf Ebene der Kommunen sind die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren, da sowohl im Einkommens- als auch im Gewerbesteuerbereich Einnahmen wegfallen.
Arbeitslosenquote im bundesweiten Vergleich noch immer niedrig
Michael Grathwohl, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Donauwörth, ging auch auf die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt ein. Die Arbeitslosenquote liege derzeit bei 2,3 Prozent. Dies sei ein Anstieg im Vergleich zur Quote von Juni 2019, allerdings sei dieser Wert im deutschlandweiten Vergleich noch immer sehr niedrig. Insgesamt sei für mehr als 30000 Beschäftigte im Landkreis derzeit Kurzarbeit angemeldet, aber auch hier sei die Zahl rückläufig. Der Mittelstand erhole sich also langsam, und auch die Zahl der offenen Stellen sei immer noch sehr hoch.
Landrat Rößle fasste zusammen: „Das Thema Fachkräftesicherung wird auch weiterhin ein wesentlicher Schwerpunkt der Projektarbeit des Wirtschaftsförderverbands bleiben, trotzdem wird und muss es auch Projekte und Aktionen für die Unternehmen geben, die aktuell stark von der Krise betroffen sind.“ Die Themen Ausbildung, Weiterqualifizierung von Schulabbrechern, adäquate Stellenangebote für Bewerber mit abgeschlossenem Studium, aber insbesondere auch die schwierige Suche von Auszubildenden und Facharbeitern vieler kleiner Betriebe müssten im Auge behalten werden.
Die Geschäftsstelle des Wirtschaftsförderverbandes habe dahingehend bereits mit der Projektarbeit beziehungsweise der Konzeption neuer Angebote für Unternehmen begonnen.
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