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Donauwörth: Was wird aus dem Archäologischen Museum?

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Was wird aus dem Archäologischen Museum?

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    Exponate des Archäologischen Museums in Donauwörth - ehe sie in Kisten eingelagert wurden.
    Exponate des Archäologischen Museums in Donauwörth - ehe sie in Kisten eingelagert wurden. Foto: Archivfoto: Helmut Bissinger

    Es gibt wohl nicht wenige Kinder in Donauwörth, die schon einmal eine Schulstunde oder sogar die Feier eines Kindergeburtstages im Archäologischen Museum in

    Das alles aber ist derzeit zu einer unfreiwilligen und wohl langen Pause verdammt. Seit Juli 2016 ist das archäologische Museum im Tanzhaus geschlossen – und bleibt es bis auf weiteres. Das liegt weniger an dem geplanten Verkauf des Gebäudes, sondern an den fehlenden Brandschutzeinrichtungen. Das Museum liegt im vierten Stock, hat keinen zweiten Fluchtweg und das Treppenhaus wäre im Brandfall stark verraucht, nennt Museumsleiter Thomas Heitele einige Beispiele. Eine entsprechende Sanierung wäre extrem teuer, also folgte die zwangsläufige Entscheidung, das Museum zu schließen.

    Das trifft nicht nur die Donauwörther Schulklassen, sondern ist auch ein Rückschlag für den Tourismus in der Stadt. „Wir wollen ja unseren Gästen was bieten“, sagt Thomas Heitele. Regelmäßig gab es Gruppenführungen durch das Museum. „Das schmerzt uns schon“, sagt er deshalb zur Schließung.

    Dieses Gefühl kennt auch Erich Bäcker, Stadtheimatpfleger und Experte in Sachen Archäologie für den gesamten südlichen Landkreis. Und vor allem ist er der Schöpfer der Ausstellung, wie sie 36 Jahre lang – seit der Eröffnung des Tanzhauses im Jahr 1991 – zu sehen war. Er hatte das Konzept erarbeitet, dass in dem einen großen Raum sämtliche Epochen der Antike zu sehen waren und noch dazu besondere Exponate in Donauwörth ausgestellt werden. Das gelang ihm dank seiner besten Kontakte zum Landesamt nach Augsburg und viel Herzblut, das er in die Sache gesteckt hat.

    So sorgt sich Bäcker auch um die Zukunft des Museums. „Es gibt entscheidende Leihgaben, die jetzt wieder zurückgefordert werden könnten, wenn die Ausstellung erstmals für Jahre eingelagert wird“, sagt er. „Außerdem ist es wohl nicht mehr möglich, die Exponate in dieser Weise auszustellen, wie es im Tanzhaus in einem großen Raum möglich war.“

    Doch genau darin sieht Museumsleiter Thomas Heitele auch eine Chance. „Es gibt neue Erkenntnisse und neue Funde wie die Mangoldburg, die wir sowieso berücksichtigen müssen.“ Er betont, dass der Wille ganz klar vorhanden sei, das archäologische Museum an anderer Stelle wieder zu neuem Leben zu erwecken. Doch das schwierige Wo, wirft die ganz grundsätzliche Frage nach der Neuordnung der Museen in Donauwörth auf.

    Heiteles Vision: Der Museumsstandort an der Promenade soll ausgebaut und neu konzipiert werden. Dort, wo jetzt noch die Tafel untergebracht ist, könnte ein repräsentativer Neubau als Eingangsbereich entstehen und die Besucher besser ins Museum locken. Am Standort sollten dann alle städtischen Museen außer dem Heimatmuseum im Ried zusammengefasst werden. Denn nicht nur das archäologische Museum braucht eine neue Heimat. Auch das Flaggschiff, das Käthe-Kruse-Puppenmuseum, müsste auf den neuesten Stand gebracht werden. Durch den Kauf der Sammlung Tiny Riemersma im Jahr 2014 ist der Bestand enorm angewachsen, steckt aber zu großen Teilen im Depot. Und auch über Käthe Kruse selbst gäbe es noch viel mehr zu erzählen, als das bisher in der Ausstellung getan wird.

    Doch dieser Plan ist Zukunftsmusik. „Dafür brauchen wir Zeit und es muss eine Menge Geld in die Hand genommen werden“, sagt Heitele, der sich von Stadtrat und Oberbürgermeister Armin Neudert unterstützt fühlt. Bis dahin werden die Exponate aus dem archäologischen Museum eingepackt in Kisten im Depot bleiben. Allerdings müssen Donauwörths Schüler nicht auf kreative Workshopverzichten. Heitele: „Wir haben das Programm im Heimatmuseum deutlich ausgeweitet.“ "Kommentar

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