Der geplante Straßenbau im Tapfheimer Donauried schlägt weiterhin hohe Wellen. Die Aussagen der beiden Bürgermeister Malz (Tapfheim) und Kaltner (Buttenwiesen) in der Montagsausgabe der Donauwörther Zeitung zur Informationsveranstaltung des Bund Naturschutz (BN) rufen nun die beiden Vorsitzenden Alexander Helber, Kreisvorsitzender des BN Donau-Ries und Gernot Hartwig, Ortsvorsitzender in Buttenwiesen, erneut auf den Plan: „Die von den beiden Gemeinden Tapfheim und Buttenwiesen geplante Trasse soll gegen den Willen der Anlieger und Grundstückseigentümer durchgesetzt werden“, so die Meinung der beiden BN-Vorsitzenden.
Bund Naturschutz widerspricht Bürgermeister Buttenwiesens
Die Veranstaltung sei „notwendig geworden“, weil seitens der Gemeindeverwaltungen die Anlieger und Grundstückseigentümer hinsichtlich Planung, Verkehrsentwicklung und Kosten seit Jahren im Unklaren gelassen worden seien. Beide Bürgermeister seien vorab schriftlich eingeladen worden, damit sie den betroffenen Bürgern Rede und Antwort stehen können, betont Helber. „Bedauerlicherweise“ wollten sich diese den Fragen der Bürger nicht stellen und hätten schriftlich abgesagt. „Wenn Bürgermeister Kaltner nun behauptet, er hätte von der Veranstaltung aus der Presse erfahren, so sei diese Aussage schlichtweg falsch“, so der BN in einer Mitteilung. Man werde das Schreiben Kaltners nun auf der Internetseite des BN veröffentlichen, damit sich jedermann selbst ein Bild darüber machen könne.
Auch was die geplante Trassenbarriere mit einem Landverbrauch bis zu 25 Meter Breite betreffe, widerspricht der BN den Aussagen Kaltners, „der behauptet, diese Angaben nicht nachvollziehen zu können“: „Offensichtlich kennt Kaltner seine eigenen Planungen nicht“ – wie sonst sei es möglich, solche Aussagen öffentlich zu tätigen, merkt Helber an.
Große Resonanz der Infoveranstaltung des Bund Naturschutz
Dass die beiden Bürgermeister von der Staugefahr durch die Neutrassierung bei Hochwasser nichts wissen wollen, erstaunt die Naturschützer besonders, sind doch über 400 Grundstücke in den Gemarkungen Pfaffenhofen, Rettingen und Erlingshofen direkt davon betroffen Das entsprechende Gutachten dazu sei zudem von den beiden Gemeinden selbst in Auftrag gegeben worden: Man müsse dieses eben nur aufmerksam lesen und sich mit den Folgen auseinandersetzen, empfahl Helber den beiden Gemeindeoberhäuptern. Auch die Aussagen der Bürgermeister zum Radweg können Hartwig und Helber nicht nachvollziehen. Bis auf die Strecke zwischen Rettingen und Bäldleschwaige soll der Weg auf bestehenden Feldwegen verlaufen. „Dies stellt eine deutliche Einsparung an Fläche im Vergleich zur Gemeindeplanung dar“, so Hartwig.
„Wir stehen zu einer sanften Sanierung der Straße mit einer attraktiven Trassenführung des Radweges“, resümiert Helber. Eine Verkehrszunahme durch die Neutrassierung der Strecke attestiere ebenfalls ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Gutachten. „Man muss kein Prophet sein, um zu erkennen, dass nach Aufstufung der Strecke zur Kreisstraße in den Navigationsgeräten die Fahrzeuge automatisch auf diese Trasse gelotst werden – sehr zum Nachteil der Anlieger“, gibt Gernot Hartwig zu bedenken.
Wie dringend erforderlich die Informationsveranstaltung des Bund Naturschutz gewesen sei, zeige die große Resonanz betroffener Bürger, so der BN. Seit Jahren forderten diese, so die Aussage des Verbandes, eine Bürgerversammlung von Bürgermeister Malz. Helber betont, „dass das Zurückhalten von Informationen heutzutage nicht mehr zeitgemäß“ sei.
Vorsitzende kündigen Einladung zur Anliegerversammlung an
„Wer die Sorgen und Ängste der Anlieger nicht ernst nimmt, kann nicht erwarten, dass diese ihren Grund und Boden hergeben für das Gemeindeprojekt“, so Helber – und fordert nun von den beiden Bürgermeistern, „sich ernsthaft und intensiv mit der sanften Sanierung der Trasse und den Vorschlägen des Bund Naturschutz auseinanderzusetzen“.
Zudem kündigen die beiden Vorsitzenden an, der Forderung der betroffenen Grundstückseigentümer nachkommen zu wollen und zu einer Anliegerversammlung einzuladen, um die konkreten nächsten Schritte gegen den überzogenen Straßenneubau festzulegen. (dz)
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