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Unfallbilanz: Mopeds zu schnell für junge Leute?

Unfallbilanz

Mopeds zu schnell für junge Leute?

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    Eine ganze Reihe von Jugendlichen ist im vorigen Jahr im Landkreis Donau-Ries mit dem Moped verunglückt. Dies fällt der Polizei in der Unfallstatistik für die Region auf. Mancher der Fahrer beherrsche seine Maschine nicht richtig, so der Eindruck der Beamten.
    Eine ganze Reihe von Jugendlichen ist im vorigen Jahr im Landkreis Donau-Ries mit dem Moped verunglückt. Dies fällt der Polizei in der Unfallstatistik für die Region auf. Mancher der Fahrer beherrsche seine Maschine nicht richtig, so der Eindruck der Beamten.

    Sind Jugendliche, die mit 16 Jahren den Führerschein der Klasse AM machen und sich damit auf Mopeds setzen dürfen, die bis zu 120 Stundenkilometer schnell sind, überfordert? Diese Frage stellte Magnus Kastenhofer, Sachbearbeiter Verkehr der Polizei für den Donau-Ries-Kreis, bei einem Treffen von Experten im Landratsamt in Donauwörth in den Raum. Der Anlass dafür war die Unfallstatistik 2018 im Landkreis. Demnach verunglückten auffällig viele 16- und 17-Jährige, die auf solchen Zweirädern unterwegs waren.

    Gefährdetes Klientel

    Eine ganze Reihe von Unfällen dokumentiere die Unerfahrenheit der Verursacher, sagte Kastenhofer: „Nach meiner Meinung sind sie fast zu jung für die Leistungsmerkmale solcher Maschinen.“ Die Fahrer schätzten Situationen falsch ein oder begingen Fahrfehler. Der Hauptkommissar sprach von einem „Klientel, das gefährdet ist“. Das müsse man „im Auge behalten“.

    Wie berichtet, sind solche Mopeds, die eigentlich Motorräder mit gedrosselter Leistung sind, bei Jugendlichen offenbar wieder zunehmend beliebt. Quer durch den Landkreis verunglückten 16- und 17-Jährige und zogen sich schwere und schwerste Verletzungen zu. Im Juni 2018 starb ein 16-Jähriger auf der Kreisstraße zwischen Rudelstetten und Alerheim im Ries. Er stürzte in einer Kurve wohl wegen eines Fahrfehlers und prallte gegen eine Leitplanke. Ende Juli 2018 übersah ein 19-Jähriger, der mit seinem Motorrad morgens auf dem Weg zur Arbeit war, in Harburg, dass die Schranken am Bahnübergang in der Wemdinger Straße geschlossen waren. Der junge Mann prallte gegen eine der Schranken, stürzte, blieb auf dem Gleis liegen und wurde von einem Zug erfasst. Der 19-Jährige war auf der Stelle tot.

    Sieben Menschen starben bei Verkehrsunfällen im Kreis

    Insgesamt starben im vorigen Jahr sieben Personen bei Verkehrsunfällen im Donau-Ries-Kreis. Diese Zahl liegt etwa im Bereich der vorangegangenen Jahre. 2018 registrierte die Polizei – wie bereits gemeldet – im Landkreis so viele Unfälle wie noch nie: 3749. Der größere Teil davon ging mit Blechschaden ab. 685 Personen erlitten Verletzungen.

    934 gemeldete Wildunfälle

    „Nochmals dramatisch erhöht“ hat sich Kastenhofer zufolge die Zahl der Wildunfälle. 934 (2017: 852) wurden im Vorjahr den Inspektionen in Donauwörth, Nördlingen und Rain gemeldet, die Dunkelziffer dürfte noch höher liegen. Demnach resultierte fast jeder vierte Unfall aus einer unliebsamen Begegnung zwischen Mensch und Tier. Meistens handelte es sich um Rehe. Die waren an 591 Unfällen beteiligt. 197-mal waren es Hasen, 52-mal Füchse, 47-mal Dachse, 22-mal Wildschweine, 11-mal Greifvögel und 14-mal sonstige Tiere, vor allem Biber. Glücklicherweise seien nur wenige Personen verletzt worden, so Kastenhofer. Die zehn Betroffenen seien mit leichten Blessuren davongekommen.

    Das Geschehen lasse sich in diesem Bereich wohl ganz schwer beeinflussen, „solange wir diese Wilddichte und diesen Verkehr auf unseren Straßen haben“, merkte der Hauptkommissar an. Die Wildunfälle verteilten sich auf viele Straßenabschnitte im Kreis. Eine besondere Stelle mit außergewöhnlich vielen solchen Zusammenstößen gebe es nicht.

    Radunfälle nehmen ab

    Ob das Problem mit technischen Hilfsmitteln in den Griff zu bekommen sei, bleibe abzuwarten. Kastenhofer berichtete von Versuchen in der Oberpfalz mit neuen Reflektoren. Die seien mit Sensoren ausgestattet und lösten einen Knall aus, wenn sich ein Tier der Fahrbahn nähere. Am Leitpfosten blinke dann auch ein Licht, um die Verkehrsteilnehmer zu warnen.

    Was in der Statistik noch auffällt: Trotz des rekordverdächtigen Sommers nahm die Zahl der Unfälle, an denen Radler beteiligt waren, leicht ab. Bemerkenswert: 104 der 135 Unglücke verursachten die jeweiligen Radfahrer selbst, so die Erkenntnisse der Polizei.

    Lesen Sie hierzu auch: Kommentar: Mehr Unfälle, weniger Opfer im Kreis Donau-Ries

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