Bauland und Wohnraum sind gefragt – auch und vor allem in Tapfheim. Im Moment entsteht im Ortsteil Oppertshofen ein neues Baugebiet. „Am Pilzfeld“ werden in einem dritten Abschnitt 13 neue Bauplätze geschaffen. Noch sind die Wasser- und Kanalanschlüsse nicht einmal gelegt, da gibt es im Rathaus eine Reservierungsliste.
Sauter: Nicht immer mehr Bauplätze in Tapfheim
„Eigentlich sind alle Parzellen schon belegt“, erklärt Bürgermeister Karl Malz, aber erfahrungsgemäß müsse dies nichts heißen. Malz weiß, dass sich Bauinteressenten mittlerweile in mehreren Kommunen auf Listen setzen lassen, um am Ende in jedem Fall eines der begehrten Baugrundstücke zu ergattern. Im Gemeinderat warnte Karl-Philipp Sauter (CSU) nun davor, immer mehr Bauplätze in Tapfheim und seinen Ortsteilen zu schaffen, weil der ständige Zuzug auch Folgelasten mit sich bringe: zum Beispiel die ständig wachsenden Bedürfnisse bei der Kinderbetreuung oder die Belastungen der infrastrukturellen Einrichtungen.
Sauter will mit seinem Einwand eine Diskussion anstoßen, wie man es regeln könne, dass bei der Bauplatz-Vergabe mehr Einheimische zum Zug kommen könnten. „Der Zuzug hat auch seine Berechtigung“, erklärte Bürgermeister Karl Malz, gehe es doch auch darum, „unsere Dörfer zu stärken“. Grundsätzlich könne er Sauters Ansicht teilen. Das Gemeindeoberhaupt will nun, wie er ankündigte, demnächst den Gemeinderat grundsätzlich darüber diskutieren lassen. Tapfheim wolle seine Bürger in jedem Fall halten, fügte Malz an.
Kommt in Tapfheim ein Einheimischen-Modell?
Immer mehr Kommunen führen ein Einheimischen-Modell ein – eine Überlegung, die offensichtlich auch Sauter hat. Damit sollen Menschen unterstützt werden, die in die Heimat zurückkehren wollen. Vielfach wurde in den Städten und Gemeinden ein Punktesystem eingeführt. Bewertet werden Antworten wie „Wie lang hat der Bewerber am Ort gelebt?“
Die Sogwirkung Tapfheims führt Sauter auch auf die noch relativ erschwinglichen Grundstückspreise zurück, während sie andernorts explodierten. Er führte als Beispiel die Große Kreisstadt Donauwörth an. „Am Pilzfeld“, das legte das Gremium nun fest, werde man für den Quadratmeter 110 Euro nehmen. Hinzu kommen 7.000 Euro für den Kanal- und Wasser- sowie 1785 für einen Erdgas-Anschluss.
Das Thema Wohnen beherrschte auch die anderen Themen im Gemeinderat: Barrierefreie Wohnungen sollen an der Frühlingsstraße im Ortsteil Erlingshofen entstehen. Als Investor tritt hier die Raiffeisen-Volksbank auf, die das Areal (4600 Quadratmeter) der früheren Gärtnerei Jenuwein erworben hat.
Bebauungsplan für das neue Tapfheimer Baugebiet ist aufgestellt
Nun hat man für das „Kreuzfeld I“, so der Name des Bauareals, einen Bebauungsplan aufgestellt. Die Planungen liegen demnach in der Endphase. Wenn alles optimal laufe, so Malz, sei eine Umsetzung zum Herbst 2021 nicht unrealistisch. Geplant ist nach den Plänen des Investors der Bau von vier Gebäuden mit 20 Wohneinheiten. Im Gemeinderat gab es einige Stimmen, die für ein einheitliches Dachbild der Gebäude plädierten.
Seit 2004 hat Tapfheim mehr als 120 Bauplätze ausgewiesen. „Wir haben auch gute Ergebnisse bei dem Bemühen, historische Ortslücken zu schließen“, berichtet der Bürgermeister. Dazu wurde ein Leerstandkataster erstellt sowie ein gemeindeeigenes Förderprogramm zur Altortbelebung aufgelegt.
Kostenlos ist in Tapfheim, wie Bürgermeister Karl Malz hervorhebt, eine Immobilienbörse. „Wir haben das Ziel, möglichst kleine Bauabschnitte zu verwirklichen.“ So werde ein „kontrolliertes Wachstum ohne Baulücken“ ermöglicht. Auch sei die Belastung für die Kommune nicht zu groß. Jüngstes Beispiel sei eben das „Pilzfeld“ in Oppertshofen.
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