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Struktur: VG: „Wir wollen Herr im eigenen Haus sein“

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VG: „Wir wollen Herr im eigenen Haus sein“

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    Zweite Sitzung zum Thema neue Verwaltungsgemeinschaft (VG) im Lechgebiet, zweites Mal 13:0 Stimmen dafür – nach Niederschönenfeld (wir berichteten) hat sich am Dienstagabend auch der Gemeinderat in Holzheim klar für die Gründung einer neuen Einheit für die vier Umlandgemeinden und gleichzeitig für eine Auflösung der jetzigen VG Rain ausgesprochen.

    Diese habe sich auseinandergelebt, sei im Innenverhältnis weitgehend geteilt und könne so mittelfristig ihre Aufgaben nicht mehr effizient erfüllen. So hieß es im Beschlussvorschlag, den Bürgermeister Robert Ruttmann dem Gremium präsentierte. Die Synergie-Effekte, die eine Verwaltungsgemeinschaft haben sollte, seien angesichts der unterschiedlichen Aufgabenstrukturen für die Stadt Rain und die vier Gemeinden weitgehend aufgegeben worden. Ruttmann empfahl daher, den Weg mit einer eigenen VG für die Umlandgemeinden zu gehen: „Wenn wir uns weiter auf einer so sachlichen Ebene wie bisher bewegen, dann müsste es gelingen, das Ganze in gutem Einvernehmen über die Bühne zu bringen.“

    Nicht alle Holzheimer Gemeinderäte waren aber vollkommen überzeugt von der Idee einer neuen Einheit. Josef Vogl habe es „noch nie richtig gefallen“, dass mit der Rainer Erklärung – diese wurde nach dem gescheiterten Austritt der Stadt 2012 von den fünf Bürgermeistern verfasst, um die VG Rain neu zu strukturieren – eine Trennung bereits geschaffen wurde. Josef Oßwald fragte, warum ein solcher Beschluss noch in dieser Amtsperiode gefasst werden müsse: „Wieso schafft man Strukturen, die die neue Mannschaft vielleicht gar nicht will?“ Bürgermeister Ruttmann sagte, eine formale Trennung sei die logische Folge der momentan bereits bestehenden Struktur. Außerdem betonte er, dass man im neuen VG-Gebäude in der Münchner Straße, das Holzheim, Genderkingen, Münster und Niederschönenfeld für ihre Zwecke gekauft hatten, natürlich auch das Sagen haben wolle. Ruttmann: „Es wird sonst naturgemäß so sein, dass der Erste Bürgermeister der Stadt Rain auch Vorsitzender der VG Rain ist. Dann wären wir nicht Herr im eigenen Haus.“

    Auf Nachfrage von Helmut Staber erklärte Ruttmann, dass im Vergleich zu jetzt keine Mehrkosten und kein zusätzliches Personal zu erwarten seien. „Wenn die Aufgaben weiter immer mehr werden, kann es schon sein, dass man einmal mehr Mitarbeiter braucht – das ist aber unabhängig von der Frage, ob man zusammenbleibt oder sich trennt“, so Ruttmann. Josef Oßwald hatte dennoch „Bauchschmerzen.“ Ihm leuchte es nicht ein, dass etwa Banken auf Großstrukturen setzen und zentralisieren, während man hier den gegenteiligen Weg beschreite. Er erkenne keine Nachteile bei der aktuellen Struktur. „Ich sehe keine Notwendigkeit, die VG jetzt zu zerschlagen. Das bringt ja keine Vorteile.“ Dennoch schloss er sich bei der Abstimmung dann dem übrigen Gremium an, das damit geschlossen für eine eigene Verwaltungsgemeinschaft votierte.

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