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Soziales: Damit Häftlinge auch eine Zukunft haben

Soziales

Damit Häftlinge auch eine Zukunft haben

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    Friedhelm Kirchhoff (links), Leiter der JVA Kaisheim, würdigte Franz Gasiorek für dessen Verdienste bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Gefangenen.
    Friedhelm Kirchhoff (links), Leiter der JVA Kaisheim, würdigte Franz Gasiorek für dessen Verdienste bei der ehrenamtlichen Arbeit mit Gefangenen. Foto: Bayer

    32 ehrenamtliche Mitarbeiter hat der Leiter der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kaisheim, Friedhelm Kirchhoff, beim jährlichen Treffen begrüßt. Der Leitende Regierungsdirektor dankte den Helfern für ihren Einsatz. Zudem berichtete er über die neuesten Entwicklungen im Strafvollzug und insbesondere über die personellen und vor allem baulichen Veränderungen und Vorhaben der Anstalt. Im Mittelpunkt des Treffens standen vier Ehrungen und die Verabschiedung eines langjährigen ehrenamtlichen Mitarbeiters.

    Für 20 Jahre Mitarbeit im Strafvollzug wurde das außergewöhnliche religiöse Engagement von Brunhilde Leinfelder aus Monheim, Erich Dippner aus Flotzheim und Walburga Jaworski aus Mörslingen gewürdigt. Die drei Ehrenamtlichen gehören seit 1996 zu den Gründungsmitgliedern der sogenannten Emmaus-Bewegung in der JVA Kaisheim. Sie leiten regelmäßig entsprechende religiöse Gruppen, betreuen in zahlreichen Einzelgesprächen Gefangene und stellen sich auch für manche Inhaftierte als Begleitperson für Ausgänge aus der Haft zur Verfügung.

    Brunhilde Leinfelder und Erich Dippner hätten als Hauptansprechpartner der Emmausbewegung in den vergangenen Jahren immer wieder neue Impulse gesetzt, erklärte Kirchhoff. Auf ihre Initiative hin konnten zum Beispiel Einkehrtage, Gesprächsrunden zu religiösen Fragestellungen, ökumenische Gottesdienste oder auch Grundkurse des Glaubens durchgeführt werden.

    Erwin Schrell aus Unterliezheim blickt ebenfalls auf 20 Jahre Mitarbeit zurück. Sein ehrenamtliches Engagement gilt den suchtgefährdeten Gefangenen der Anstalt. Durch seine Tätigkeit und sein Vorbild habe er sich bei der Behandlung von Inhaftierten große Verdienste erworben, lobte der Direktor.

    Dessen besonderer Dank galt Franz Gasiorek aus Donauwörth, der nach 36 Jahren ehrenamtlicher Mitarbeit in der JVA Kaisheim verabschiedet wurde. Gasiorek war seit Beginn seiner Tätigkeit in der Gruppenarbeit tätig. Seit 1994 unterstützte er vor allem die Arbeit bei der Behandlung von Drogenabhängigen. Durch regelmäßig stattfindende Gruppengespräche versuchte er die Betroffenen für eine Suchtbehandlung zu motivieren sowie beim einzelnen Inhaftierten die Entwicklung einer tragfähigen Zukunftsperspektive zu erarbeiten.

    Gasiorek ist zudem Gründungsmitlied des Vereins SKM Donau-Ries, Katholischer Verband für soziale Dienste, und war von 1999 bis 2003 Vorsitzender dieses Vereins, der in Donauwörth das „Haus St. Leonhard“ betreut. Dieses bietet Haftentlassenen und Obdachlosen für begrenzte Zeit eine Wohnmöglichkeit an. Mit seinem unermüdlichen ehrenamtlichen Engagement in der JVA habe Gasiorek er einen bedeutenden Beitrag zur Wiedereingliederung von Gefangenen geleistet, würdigte Kirchhoff.

    Bei einem Rundgang konnten die Ehrenamtlichen dieses Mal die Anstalt auch hinter den Besucherräumen in Augenschein nehmen. Stationen waren mehrere Anstaltsbetriebe und in die zwei sozialtherapeutischen Abteilungen für die Behandlung von Gewalt- und Sexualstraftätern. Durch die intensive Arbeit mit diesen verringere sich, so die Verantwortlichen, die Anzahl der Rückfälle und es werde ein erheblicher Beitrag zum Schutz der Gesellschaft geleistet. (dz)

    In den bayerischen Justizvollzugsanstalten wirken ehrenamtliche Mitarbeiter bei der Betreuung von Gefangenen mit. Sie sollen mithelfen, die persönlichen Probleme der von ihnen betreuten Häftlinge zu mildern, ihre Bildung und beruflichen Fähigkeiten zu fördern und vor allem den Gefangenen den Übergang in die Freiheit zu erleichtern. Für solche Tätigkeiten können geeignete und zuverlässige Personen zugelassen werden, die über 21 Jahre alt sind. Wer Interesse an solchen Mitarbeit in der JVA Kaisheim hat, kann sich an Josef Wegele wenden. Telefon 09099/999-146 oder -546, E-Mail josef.wegele@jva-kais.bayern.de.

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