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Harburg: Seltene Tiere: Bahn verschiebt Projekte in Harburg und Ebermergen

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Seltene Tiere: Bahn verschiebt Projekte in Harburg und Ebermergen

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    An den Bahnbrücken in Ebermergen leben offenbar geschützte Tiere. Dies verzögert die Sanierung.
    An den Bahnbrücken in Ebermergen leben offenbar geschützte Tiere. Dies verzögert die Sanierung.

    Eigentlich sollten die Bauarbeiten für die Verlegung des Haltepunkts in Harburg im Juli dieses Jahres beginnen. Gleichzeitig sollten die historischen Bahnbrücken in Ebermergen saniert werden. Doch die Bahn hat die Projekte nun um zwei Jahre verschoben.

    Geschützte Tiere vor Ort machen dem Unternehmen und der Stadt einen Strich durch die Rechnung. Der Plan umfasst eigentlich mehrere Baustellen, die gleichzeitig abgewickelt werden sollten. Denn eine Sperrpause wegen Bauarbeiten bedeutet für die Bahn auch immer zwei bis drei Jahre an Vorlauf. Das Schienennetz ist ganzjährlich hochfrequentiert und die Zeiträume für Sperrpausen knapp bemessen.

    Bahnhaltepunkt soll komplett barrierefrei werden

    In Harburg sollte der neue Bahnhaltepunkt komplett barrierefrei gestaltet werden. Bisher befindet sich dieser am Bahnhof im Bereich des Märkerwerks. Um näher an der Stadt und damit an den Kunden zu sein, sollen die Züge zukünftig im Bereich zwischen den Bahnübergängen Mündlinger Straße und Wemdinger Straße stoppen.

    Im Zuge dessen sollten auch die historischen Eisenbahnbrücken in Ebermergen saniert werden. Vor über 170 Jahren wurden die imposanten Steinbrücken am Übergang von der Badgasse zur Schäfgasse und in der Angelgasse gebaut. Erst jüngst hatte der Stadtrat gegenüber der Bahn kritisiert, dass die Brücken nicht sicher genug für Fußgänger sind, weil Gehwege fehlen oder nur sehr schmal sind.

    Keine Freigabe der Obersten Naturschutzbehörde

    Ausgerechnet vor allem diese Brücken verzögern nun aber die Bauarbeiten. Die Oberste Naturschutzbehörde konnte nun die Brückensanierungen nicht freigeben wegen „naturschutzrechtlichen Belangen und Einsprüchen“, teilte die Bahn der Stadt Harburg schriftlich mit. Das heißt: „Dort wurden die unterschiedlichsten Tiere festgestellt“, erklärt Werner Nothofer, Leiter der Hauptverwaltung der Stadt.

    Neben Fledermäusen seien auch andere womöglich geschützte Tierarten gesichtet worden. Zuerst müssten nun vor Ort Untersuchungen durchgeführt werden, um Bestände festzustellen. Diese beschreibt Nothofer als „umfangreich“. Aber auch an dem zukünftigen Haltepunkt in Harburg wurden schützenswerte Tiere gefunden: Eidechsen sind dort zu Hause.

    Bahn bittet um Verständnis

    In einem Schreiben an die Stadt teilte Klaus-Dieter Josel, der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Bayern mit, er bedauere die Verschiebung. Josel bittet „um Verständnis“, dass die Maßnahmen voraussichtlich erst 2022 stattfinden werden.

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