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Schulzentrum Rain: Welche Fassade soll es sein?

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Schulzentrum Rain: Welche Fassade soll es sein?

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    Auf wenig Begeisterung stieß der Vorschlag der Architekten, die künftige Fassade des Rainer Schulzentrums nach dem Vorbild Merings (Landkreis Aichach-Friedberg) zu gestallten. Dort sind die Bilder von bedeutenden Wissenschaftlern in die Bleche gestanzt worden.
    Auf wenig Begeisterung stieß der Vorschlag der Architekten, die künftige Fassade des Rainer Schulzentrums nach dem Vorbild Merings (Landkreis Aichach-Friedberg) zu gestallten. Dort sind die Bilder von bedeutenden Wissenschaftlern in die Bleche gestanzt worden. Foto: Bernhard Weizenegger

    Noch diesen Monat soll die Baugenehmigung für das Schulzentrum in Rain beantragt werden. Liegt diese vor, kann es bei dem sehnsüchtig erwarteten Projekt Anfang 2019 mit Abbrucharbeiten losgehen und im März beginnen dann die Bauarbeiten, die Ende 2022 abgeschlossen sein sollen.

    Der Zeitplan ist eng gestrickt und klappt nur, wenn alles glatt läuft. Mögliche Probleme sind unter anderem, dass es länger dauert bis die Baugenehmigung vorliegt und die Container zu spät bereitgestellt werden, in die die Schüler umziehen sollen. Diese sind derzeit noch auf einer anderen Großbaustelle im Landkreis im Einsatz: dem Theodor Heuss-Gymnasium in Nördlingen. Darüber informierte in der gemeinsamen Sitzung des Kreisbausausschusses und des Mittelschulverbandes Rain Joachim Aurnhammer, Leiter des Hochbauamtes am Landratsamt Donau-Ries.

    In der Sitzung ging es vor allem um die Frage, welche Fassade künftig an dem Schulgebäude angebracht werden und die Fluchtbalkone verkleiden soll. Die Entscheidung muss noch in den Bauantrag eingearbeitet werden, der diesen Monat abgegeben werden soll. Im März hatten sich die Kreisräte dafür ausgesprochen, die Außenseite der Fluchtbalkone zu verkleiden. Insgesamt wurden vor drei Monaten dafür 525000 Euro inklusive Nebenkosten bewilligt. Das beauftragte Architektenbüro Obel aus Donauwörth präsentierte gestern mehrere Vorschläge. Zur Auswahl standen Lösungen mit Lamellen, flächige gelochte Blechtafeln und flächige bedruckte Glastafeln. Wobei die letztgenannte Variante mit Abstand die teuerste war (480000 Euro) und deswegen ausschied.

    Bereits im Vorfeld war eine Lösung, die zugleich als Sonnenschutz genutzt werden kann, aus Kostengründen verworfen worden. Das kritisierte Ursula Kneißl-Eder (Grüne). „Wir investieren hier viel Geld in etwas ohne funktionalen Nutzen, nur damit es schön aussieht.“ Landrat Stefan Rößle verwies darauf, dass sich der Bauausschuss bereits im März mit diesem Aspekt auseinandergesetzt und eine Fassade dann befürwortet habe.

    Andreas Becker äußerte Bedenken, dass die Variante mit einem Lochblech bei Wind zu viel Krach verursache. Es wurde zudem die Sorge geäußert, dass sich die Bleche im Sommer zu stark aufheizen könnten. Architekt Wolfgang Obel entgegnete, dass die Frage entscheidend davon abhänge, welche Farbe auf die Bleche aufgetragen werde. „Bei Schwarz wird es natürlich viel heißer als bei weiß.“

    Auf wenig Begeisterung stieß der Vorschlag des Architekten, die Fassade des Schulzentrums nach dem Vorbild Merings (Landkreis Aichach-Friedberg) zu gestalten. Dort sind die Bilder von bedeutenden Wissenschaftlern in die Bleche gestanzt worden. „Das gibt nur Diskussionen und Streit und irgendwann gefällt es nicht mehr“, warnte Ursula Straka“ (SPD). Auch Gerhard Martin, Bürgermeister von Rain und Vorsitzender des Mittelschulverbandes Rain, sowie der Landrat äußerten sich ähnlich.

    Laut Amtsleiter Aurnhammer bevorzugt seine Behörde eine Lösung mit senkrecht angebrachten Lamellen und einem Material, das langlebig ist. „Wir müssen in Gesprächen mit den Herstellern ausloten, welche Lösung für unsere Bedürfnisse am besten geeignet ist.“ Als Material sind unter anderem Holz und Aluminium im Gespräch. Die veranschlagten Kosten dafür liegen bei 360000 Euro brutto. Aurnhammer empfahl, von den Blechtafeln Abstand zu nehmen, weil ein Schattenwurf in die Klassenzimmer nicht auszuschließen sei. Der Vorschlag wurde von den Mitgliedern des Ausschusses mit 13 zu vier Stimmen angenommen. Auch die Vertreter des Schulverbandes stimmten mehrheitlich dafür. Es gab hier zwei Gegenstimmen.

    Bürgermeister Martin bat darum, die Abstände zwischen den Lamellen nicht zu eng und starr zu gestalten. „Das erinnert sonst an ein Gebäude, mit dem ich nicht so positive Dinge verbinde.“ Er meinte damit ein Gefängnis.

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