Stadt Rain baut einen Kindergarten in Stadionform
Der Stadtrat Rain plant zügig die neue Kita im Neubaugebiet „Unterer Kirschbaumweg“. Warum es jetzt damit pressiert.
Es rauscht und es hallt in der Rainer Dreifachturnhalle. Diverse weitere Nebengeräusche mischen sich ebenfalls in das akustische Gesamtkonglomerat. Dazu verzerrt die Lautsprecheranlage mehr, als sie für verständliche Sprache sorgt. Und die Wortbeiträge der Plenums-Mitglieder werden nicht selten vom schallschluckenden Material der PFC-Masken in diffusem Nuscheln erstickt, hinter dem man auch exotische Dialekte vermuten könnte.
So gestalten sich aktuell die Sitzungen des Rainer Stadtrats. All das ist natürlich Corona geschuldet, macht es aber keinem der Beteiligten leicht, den Inhalten zu folgen.
Beispielsweise der Diskussion um die neue Kindertagesstätte, die im Baugebiet „Unteren Kirschbaumweg“ entstehen soll und deren Planung derzeit dringend auf den Weg gebracht werden muss, um die Frist für einen Förderantrag einzuhalten. Bis 30. Juni muss dieser Antrag gestellt werden, um im entsprechenden Förderprogramm berücksichtigt werden zu können. Schon mehrfach hat sich ein Arbeitskreis aus Stadtratsmitgliedern zusammen mit Architekt Rainer Wilhelm an den Entwurf herangetastet und Ideen dem Gesamt-Stadtrat vorgestellt.
Die Variante "Stadionform" soll nun für die Stadt Rain weiterentwickelt werden
In der Sitzung am Dienstag nun wurde beschlossen, die Variante „Stadionform“ weiterzuentwickeln. Sie sieht ein eingeschossiges, fünfeckiges Gebäude mit Innenhof vor, das von einem Pultdach mit leichter Neigung bedeckt ist. Dieses Pultdach kann teilweise mit einer PV-Anlage und mit Begrünung gestaltet werden. Außerdem kann, wie Carolin Haunstetter von der Hauptverwaltung dem Stadtrat erläuterte, Sonnenschutz in Form einer Gelenkarm-Markise geplant werden. Somit sei der Garten auch bei Benutzung des Sonnenschutzes weiterhin von den Räumen aus einsehbar.
Zusätzlich zu Gruppen- und Gemeinschaftsräumen soll die Kita auch einen Ruheraum bekommen, um den Kindern für die Mittagsruhe einen festen Platz anzubieten und um das tägliche Hin- und Wegräumen eines Matratzenlagers zu vermeiden.
Durch die eingeschossige Form erspart sich die Stadt einen Aufzug und auch Außentreppen, denn Fluchtwege sind direkt aus jedem Raum in den Garten möglich. Aufgrund der aktuell steigenden Holzpreise will die Stadt auf einen Holzbau verzichten und hat sich für Massivbau entschieden. Bei der Fassadengestaltung ist eventuell an teilweise Holzverkleidung gedacht.
Weitere Details sollen demnächst besprochen werden
Bei der Heizung soll eine Anschlussmöglichkeit für eine spätere Nahwärmenutzung vorgesehen werden. Zunächst wird mit einer Grundwasserwärmepumpe und Verbindung mit einer PV-Anlage geplant.
Einige Stadträte wünschten sich in der Diskussion, bereits tiefer in die Planung einzusteigen. Etwa zum Thema Dachneigung oder -begrünung. Bürgermeister Karl Rehm versicherte, man wolle in energetischer Hinsicht eine Vorreiterrolle einnehmen. Da die Stadt aber wegen des Förderantrags unter Zeitdruck stehe, sei es „jetzt zu früh, um über diese Details zu sprechen“.
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