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Rain: Gerhard Martin: Das sind die Gründe, warum er aufhört 

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Gerhard Martin: Das sind die Gründe, warum er aufhört 

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    30 Jahre lang wird Gerhard Martin als Bürgermeister die Geschicke Rains geleitet haben, wenn er im März 2020 nicht mehr zur Wiederwahl antritt. Gestern gab er bekannt, dass er kein sechstes Mal kandidieren wird.
    30 Jahre lang wird Gerhard Martin als Bürgermeister die Geschicke Rains geleitet haben, wenn er im März 2020 nicht mehr zur Wiederwahl antritt. Gestern gab er bekannt, dass er kein sechstes Mal kandidieren wird. Foto: Archivfoto: Manuel Wenzel

    Für Gerhard Martin ist der Endspurt seiner Ära als Bürgermeister der Stadt Rain angebrochen. Wenn im März 2020 die nächsten Kommunalwahlen stattfinden, wird er nach 30 Jahren als Rathauschef aufhören. Für eine weitere Kandidatur steht der 62-Jährige nicht mehr zur Verfügung, wie er am Mittwoch im Rahmen eines Pressegesprächs mitgeteilt hat. Er ist überzeugt, dass jetzt „der richtige Zeitpunkt dafür ist, aufzuhören“.

    Martin hat sich nach eigenem Bekunden diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Sie sei das Ergebnis vieler Gespräche und reiflicher Überlegungen. Er gestand ein, dass er gerne noch die zahlreichen angestoßenen Entwicklungen weiter in verantwortlicher Position begleitet hätte. Die Stadt Rain befindet sich bekanntlich derzeit in vielerlei Hinsicht in spannenden Phasen. „Es ist vieles zu tun“, erklärte Martin, „aber das wäre es auch nach sechs weiteren Jahren noch.“

    „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen“

    Gesundheitliche Gründe, sich zurückzuziehen, gibt es für den 62-Jährigen nicht, wie er versicherte. Auch sei er keinesfalls amtsmüde, sondern hätte sich durchaus zugetraut, die Geschicke der Stadt weitere sechs Jahre erfolgreich zu lenken. „Ich mache meinen Beruf noch immer mit großer Freude. Aber ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich mir sage, dass es dieses Ende meiner Amtszeit irgendwann geben wird. Und meine Überzeugung ist: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt gekommen.“

    Mit 30 Dienstjahren ist Gerhard Martin in der Geschichte Rains der bislang am längsten amtierende Bürgermeister. Sein unmittelbarer Vorgänger Karl Würmseher war 24 Jahre lang in dieser Funktion tätig, Carl Faig (1948 bis 1966) war es 18 Jahre – um nur zwei langjährige Amtsinhaber zu nennen. Aktuell gibt es im gesamten Landkreis Donau-Ries von insgesamt 44 Bürgermeistern außer Martin derzeit überhaupt nur zwei weitere, die bereits seit 1990 im Amt sind: Werner Thum in Forheim und Georg Vellinger in Buchdorf.

    Niemand ist unentbehrlich

    Im Wahljahr 2020 wird Martin 64 Jahre alt. „Ich werde dann fast 44 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt gewesen sein“, so der ehemalige Diplom-Rechtspfleger, „und nahezu drei Viertel dieser Zeit als Bürgermeister unserer schönen Stadt. Eine sehr lange, erfolgreiche und auch fordernde Zeit und viele Menschen in Rain kennen gar keinen anderen Bürgermeister mehr.“ Ihm sei aber auch bewusst, sagte er, dass niemand in seinem Beruf unentbehrlich ist. Für die Stadt aber auch für sich persönlich sei dieser Schritt, nicht mehr zur Wahl anzutreten, deshalb richtig.

    Martin zeigte sich rückblickend überzeugt, dass sich in den vergangenen 30 Jahren Rain hervorragend entwickelt hat. Er betrachtet die Tatsache, dass sich die Stadt im Wettbewerb der Kommunen als erfolgreiches Mittelzentrum ausgebaut und gefestigt hat, als große Gemeinschaftsleistung. Sein Dank gilt seinen Freunden in der Rainer SPD, den Mitarbeitern in Stadtverwaltung, Verwaltungsgemeinschaft und Schulverbänden, seinen beiden Stellvertretern und den Mitgliedern des Stadtrats, Vertretern der Wirtschaft, Verbände und Politikern auf allen Ebenen. „Wir waren erfolgreich, haben stabile Strukturen geschaffen und ich durfte immer wieder ein maßgebender Teil davon sein. Aber ab März 2020 werde ich mein Leben neu ordnen.“

    Auch Leo Meier kandidiert nicht mehr

    Zweiter Bürgermeister Leo Meier bedauert es aus politischer Sicht, dass die Stadt Rain mit Gerhard Martin „einen Bürgermeister verliert, der unglaublich erfolgreich war“. Er wünschte ihm, „dass die Menschen in diesem letzten Amtsjahr spüren, was es bedeutet, dass er aufhört“. Persönlich allerdings beglückwünscht er Martin dazu, „dass er sich nach einer so erfolgreichen Zeit souverän verabschiedet. Das Leben hat auch noch andere Seiten“. Auch für Zweiten Bürgermeister Meier wird es übrigens die letzte Amtsperiode sein. Er sitzt ebenfalls seit 1990 für die CSU im Stadtrat und steht nicht mehr auf der neuen Kandidatenliste der Christsozialen.

    Dritter Bürgermeister Hans Hafner sprach bei der Pressekonferenz Gerhard Martin ebenfalls höchsten Respekt für dessen Leistung aus. Sein Aufhören sei „bedauerlich für die Stadt“.

    Die Rainer SPD verliert mit Martins Ausscheiden einen Rathauschef aus ihren Reihen. Für SPD-Fraktionssprecher Peter Senzel war Gerhard Martins Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, bis zum Mittwoch ebenfalls neu. „Die SPD wird nun ihre Ansichten und Aussichten intern diskutieren“.

    Lesen Sie hierzu auch den Kommentar: Der Wahlkampf in Rain ist eröffnet

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