Das Schulzentrum Rain wird nicht vor Ende 2024 fertig
Auch wenn die jüngsten Verzögerungen aufgeholt wurden, bleibt am Ende beim Schulzentrum eine fünf jährige Bauzeit. Manche Kinder bleiben also im Container.
„Wir sind beim Rainer Schulzentrum im Zeitplan“, betonte Joachim Aurnhammer in der Sitzung des Kreis-Bauausschusses und des Mittelschulverbands Rain am Donnerstag. „Es sieht alles sehr gut aus.“ Was der Hochbau-Leiter des Landratsamts damit meinte, ist Folgendes: Die Verzögerungen, die Ende 2020 beim Abbruch des Altbaus durch Auseinandersetzungen mit einem Unternehmen und durch die notwendigen Neuausschreibungen entstanden sind, wurden aufgeholt. Was damit nicht gemeint war, war nämlich der Zeitplan insgesamt.
Das brachte Kreisrat Gerhard Martin auf den Punkt: Wenn die Fertigstellung der Schule nach jetziger Kenntnis für Herbst 2024 ins Auge gefasst wird, dann wird die Gesamtbauzeit bis dahin fünf Jahre gedauert haben. Rains ehemaliger Bürgermeister und früherer Schulverbandsvorsitzender konstatierte: „Da gibt es dann Kinder, die während ihrer gesamten Schulzeit nicht im Neubau unterrichtet wurden. Die Schüler sind ja schon in Container geschickt worden, da war weit und breit noch keine Baustelle zu sehen.“
Eigentlich hätte das Schulzentrum Rain im Sommer 2022 bezogen werden sollen
Und in der Tat weichen die jetzigen Zeitpläne deutlich von den ursprünglichen ab: 2017 hatte es noch geheißen, das Schulzentrum solle im Sommer 2022 bezogen werden. Aurnhammer machte indes keine Hoffnung auf eine frühere Fertigstellung als Herbst 2024: „Die jetzt beginnenden Rohbauarbeiten am Bauteil C laufen im Zweischichtbetrieb an sechs Tagen pro Woche. Weitere Beschleunigungen sind nicht möglich.“
Die zeitliche Verzögerung von einem Jahr und neun Monaten war zu Beginn der Abbrucharbeiten entstanden, als drei Unternehmen gegen das Landratsamt geklagt hatten und es zur Verhandlung vor der Vergabekammer gekommen war. In der Zwischenzeit kamen die Vögel in Schwabens größte Schwalbenkolonie am Schulzentrum zurück. Deren Bruttätigkeit durfte nicht gestört werden, weshalb die Arbeiten weiter pausieren mussten.
Die aktualisierten Termine aus dem neuen Bauzeitenplan sehen nun folgendermaßen aus:
- Am Donnerstag haben die Rohbauarbeiten an den Bauteilen C und D begonnen. Dabei handelt es sich vor allem um den Gebäudekomplex der Mittelschule und der Mensa. Diese Rohbauarbeiten sollen im Dezember 2022 so weit abgeschlossen sein, dass Dach und Fassade dicht sind.
- Der Innenausbau mit den Installationsarbeiten schließt sich an und dauert voraussichtlich bis Juli 2022.
- Die Bauteile C und D sollen dann bis September 2024 bezugsfertig sein.
- Und die Außenanlagen sollen von Februar bis Herbst 2024 angelegt werden.
340 überdachte Stellplätze für Fahrräder am Schulzentrum Rain
„Wir gehen davon aus, dass bei 30 bis 40 Gewerken auf der Baustelle nicht alles so glatt funktioniert, wie wir uns das wünschen“, kommentierte Joachim Aurnhammer diese zeitlichen Pläne. „Deshalb haben wir einen Puffer eingeplant. Bis Jahresende 2024 scheint es uns realistisch, fertig zu werden.“
Wie Aurnhammer weiter informierte, wurden in den vergangenen Monaten mehrere Varianten für die Fahrradstellplätze mit den Planern diskutiert. Nach jetzigem Stand der Dinge soll es 340 überdachte Stellplätze geben. Dafür ist eine Stahlkonstruktion mit Holzlamellen vorgesehen, die eine gewisse Transparenz bieten soll, damit im Inneren keine dunklen Ecken entstehen. Diese Stellplätze sind auf drei Gebäude verteilt, deren Zwischenräume mit Hecken geschlossen werden. 273.000 Euro Kosten werden veranschlagt plus weitere Nebenkosten. In der Kostenberechnung von 2018 sind 400.000 Euro dafür im Budget eingeplant.
Auch der Brandschutz ist ein Thema
Das Hochbauamt wird jetzt auf Anregung noch prüfen und berechnen, ob anstelle eines bekiesten Flachdachs der Fahrradgarage auch ein begrüntes infrage kommt, aus Gründen der Nachhaltigkeit und eventuell auch, um pädagogische Inhalte zu berücksichtigen.
Und dann ging es noch um das Thema Brandschutz im Bestandsgebäude der Realschule. Wie Aurnhammer erläuterte, muss im Flurbereich und in Klassenzimmern der Brandschutz ertüchtigt werden. Die Gesamtkosten liegen bei 185.000 Euro, wobei noch zu klären ist, wie diese Kosten zwischen Landkreis und Schulbehörde aufzuteilen sind. Die Bauarbeiten sollen in die Sommerferien gelegt werden.
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