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Donauwörth: Radfahrer sollen in Donauwörth mehr Platz auf der Straße bekommen

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Radfahrer sollen in Donauwörth mehr Platz auf der Straße bekommen

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    In der Nürnberger Straße im Donauwörther Ortsteil Berg sind bereits von der Abzweigung Pyrkstockstraße bis fast zum Ortsausgang sogenannte Sicherheits- oder Schutzstreifen für Radfahrer aufgebracht.
    In der Nürnberger Straße im Donauwörther Ortsteil Berg sind bereits von der Abzweigung Pyrkstockstraße bis fast zum Ortsausgang sogenannte Sicherheits- oder Schutzstreifen für Radfahrer aufgebracht. Foto: Wolfgang Widemann

    Keine Frage: Es sind nach wie vor weitaus mehr Autos in Donauwörth unterwegs als Fahrräder. Damit das Verhältnis in Zukunft zumindest ein wenig ausgeglichener wird, hat die Stadt nicht nur Pläne in der Schublade, es wurde zuletzt auch Konkretes umgesetzt. Jüngst sind an der Berger Allee im Bereich des Gymnasiums sogenannte Schutzstreifen am Rand der Fahrbahn angebracht worden. Jetzt soll es jene auf den Asphalt gemalten Radel-Markierungen auch andernorts in Donauwörth geben.

    Seit jeher hat sich der Donauwörther Stadt- und Kreisrat der Grünen, Albert Riedelsheimer, der Förderung des Radverkehrs verschrieben. Doch vor einigen Jahren genoss das Thema eher noch ein gewisses Mauerblümchen-Dasein – aber nach und nach durchdringt es, wie andere ökologische Forderungen auch, die Programme zahlreicher Fraktionen und Gruppierungen. Dem Grünen-Stadtrat ist der erreichte Status quo nicht genug. Er pocht darauf, wie jüngst mit einem Antrag an den Bauausschuss, dass wesentlich mehr für den Radverkehr getan werden müsse. Denn nach wie vor würden Radfahrer zu oft an den Rand gedrängt – auch physisch, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Ein Gesamtkonzept für Donauwörth ist in der Mache

    Seiner Meinung nach bräuchte es dringend ein stimmigeres Gesamtkonzept im Hinblick auf den Radverkehr. Dies befindet sich seit einiger Zeit in der Mache – mit dem Ziel, Gefahrenstellen zu entzerren und Lücken im Donauwörther Radwegenetz zu schließen. Dieser Lückenschluss, der auch bei der Begutachtung zum vorerst durch die Gutachter zurückgestellten Signet „Fahrradfreundliche Kommune“ eine Rolle spielte, er hat auch hohe Relevanz für den regionalen Fahrradverkehr – denn allzu oft, nicht nur in Donauwörth, münden die überörtlichen Radwege in städtischer Unübersichtlichkeit. Künftig ist eine Ausweitung der Schutzstreifen auf andere Straßenzüge angedacht, wie Ordnungsamtsleiter Konrad Nagl im Bauausschuss auf Riedelsheimers Antrag erwiderte.

    Der hatte gefordert, dass an der östlichen Seite der Perchtoldsdorfer Straße in der Parkstadt (in Richtung alter Schießplatz) ein Schutzstreifen geschaffen werden soll – gleichzeitig solle die Benutzungspflicht auf dem Geh- und Radweg auf der westlichen Seite entfallen. Der Gehweg könne dann weiterhin freiwillig genutzt werden.

    Viele Radfahrer sind in der Dillinger Straße in Donauwörth unterwegs

    Das Ordnungsamt sollte zudem prüfen, ob ein Angebotsstreifen für den Radverkehr und weitere Verbesserungsmöglichkeiten an der Dillinger Straße möglich wären. Die Dillinger Straße gilt als eine von Radlern häufig genutzte Verbindung, die jedoch – ähnlich wie die Berger Allee – auch durch Autos und nicht nur zu Stoßzeiten hoch frequentiert ist. Ein Schutzstreifen würde, so die Forderung seit Längerem, die Autofahrer durch die Markierungen zumindest zur erhöhten Vorsicht auffordern. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt, wie Polizeisprecher Stephan Roßmanith betont.

    Der Stadtrat hatte bereits im Vorfeld in einem Grundsatzbeschluss festgehalten, deutliche Verbesserungen im Radverkehr anzustreben – „dabei war es Wille des Gremiums, mögliche Verbesserungen zeitnah umzusetzen“, betont Riedelsheimer. Und er fügt hinzu: „Die genannten Maßnahmen entsprechen diesem Grundsatzbeschluss, sie sind ohne unverhältnismäßig großen Aufwand umzusetzen und stellen erste Schritte zum angestrebten Gesamtkonzept dar.“

    Wie es nun weitergeht in Donauwörth

    Die Antwort von Ordnungsamtsleiter Konrad Nagl hinsichtlich der Schutzstreifen gab durchaus Grund zur Hoffnung für die Radfahrer. Demnach werde die „Einrichtung eines Schutzstreifens für Radfahrende auf der östlichen Seite der Perchtoldsdorfer Straße (...) rechtlich geprüft und vorbereitet“.

    Die Umsetzung solle im Rahmen des Radverkehrskonzepts erfolgen und werde im Bau- und Stadtplanungsausschuss zur Entscheidung vorgelegt. Und: Die Aufhebung der Benutzungspflicht des westlichen Gehwegs sei bereits angeordnet und umgesetzt.

    Einen Schutzstreifens für Radfahrer in der Dillinger Straße hatte ein Verkehrsplanungsbüro bewertet. Das Ergebnis: „In Teilbereichen der Dillinger Straße, wo dies aufgrund der vorhandenen Verkehrsflächen ohne bauliche Veränderungen rechtlich zulässig ist, könnte ein Schutzstreifen eingerichtet werden.“ Die konkrete Umsetzung wäre noch zu beraten und zu beschließen.

    Wie geht es weiter? Der Streifen in Berg hat, wie Oberbürgermeister Jürgen Sorré gegenüber unserer Zeitung äußert, durchaus Modellcharakter. Und: Die Dillinger und die Perchtoldsdorfer Straße seien nicht die einzig denkbaren weiteren Abschnitte für Schutzstreifen. Sorré sagt, man werde die Erfahrungen mit der Nürnberger Straße auswerten und über weitere Abschnitte beraten. Auch die Verbindung nach Nordheim war zuletzt im Gespräch. Der OB stellt bereits jetzt fest: „Die Schutzstreifen sind ein probates Mittel.“

    Ähnlich sieht es Polizeisprecher Roßmanith in einer ersten Bilanz. Es gebe seit Einführung des Schutzstreifens keinerlei Schwierigkeiten, geschweige denn Unfälle. Im Gegenteil: Die Polizei stelle zudem fest, dass die Autofahrer nun deutlich vorsichtiger unterwegs sind.

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