Priesterjubiläum: Immer wieder die Nähe Gottes spüren

Rain Mit einem festlichen Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche im Beisein von Fahnenabordnungen und musikalisch begleitet vom Kirchenchor feierte Bischöflich Geistlicher Rat Johann Menzinger, Rains Stadtpfarrer von 1990 bis 2012, sein Goldenes Priesterjubiläum. Im Pfarrgarten spielte die Stadtkapelle ein Ständchen, und viele nutzten dort die Gelegenheit zu Gratulation und guten Gesprächen.

„Du wirkst noch reichlich frisch“

Zu Beginn begrüßte Stadtpfarrer Jörg Biercher den Jubilar und die Festgemeinde: „Lieber Hans, vor einiger Zeit habe ich zum Hörer gegriffen, Dich in Schrobenhausen angerufen und Dich gefragt, ob Du Dir vorstellen kannst, Dein Goldenes Priesterjubiläum mit uns in Rain zu feiern. Nach Deiner Zusage haben wir extra für Dich das Pfarrfest eine Woche verschoben.“ Weiter sagte Biercher: „Wer von uns hat schon ein goldenes Jubiläum feiern können? Vielleicht sind ja einige Ehejubilare unter uns? Olala: 50 Jahre und dann auch noch im Dienst von Kirche und Gemeinde – dafür siehst du noch gut aus und wirkst noch reichlich frisch! Ich denke, Du durftest bei allen Höhen und Tiefen immer wieder die Nähe Gottes spüren, die uns revitalisiert und erfrischt.“

Bürgermeister Gerhard Martin bezeichnete den Jubilar als Menschenfischer im Sinne der Bibel, dem es gelungen sei, Menschen zum Glauben zu bringen, mit ihnen zu leben, zu lachen und auch in schweren Stunden gemeinsam zu gehen. Dabei habe er über die engen Grenzen der Pfarrei hinweg viel Verständnis für die Menschen auf der weiten Welt gezeigt. „Sie haben nicht nur hier in Rain viel Gutes bewirkt“, stellte Martin fest.

Kirchenpfleger Walter Lenk beschrieb den Jubilar mit den Worten venire, videre, vincere, auf Deutsch kommen, sehen, siegen. Es sei ihm 1990 gelungen, schnell „anzukommen“ im kirchlichen Umfeld, bei Vereinen, in Schulen und Kindergärten, und, ganz wichtig, als Seelsorger. Menzinger habe die Kunst beherrscht, zu sehen, was notwendig, was wichtig und was machbar ist. Er habe in Rain „gesiegt und viele begeistert“, auch im Hinblick auf die Ökumene. Der Kirchenpfleger erinnerte daran, dass der Jubilar bei seinem 70. Geburtstag von 70 Ministranten 70 Rosen erhalten habe und dankte ihm „für 22 ½ Jahre, die Sie unseren Pfarreien geschenkt haben“.

Johann Menzinger selbst formulierte seine Freude über das Fest so: „Miteinander gut, zufrieden und herzlich leben und miteinander Kirche sein dort, wo der Herrgott uns hingestellt hat: Das ist es, worauf’s ankommt. Vergelt’s Gott allen, die dieses großartige Fest vorbereitet haben und nun mitfeiern!“ (ma)