Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Politik: Er will die Probleme in der Heimat lösen

Politik

Er will die Probleme in der Heimat lösen

    • |
    Leonhard Schwab bezeichnet sich selbst als „Zahlenmensch“. Zum Ausgleich hilft er aber gerne mal in der Reitschule der Töchter aus, die sich auf dem Anwesen der Familie befindet.
    Leonhard Schwab bezeichnet sich selbst als „Zahlenmensch“. Zum Ausgleich hilft er aber gerne mal in der Reitschule der Töchter aus, die sich auf dem Anwesen der Familie befindet. Foto: Ulrike Eicher

    Genderkingen Der Herausforderer wohnt idyllisch. Ein großes Haus, umgeben von umzäunten Gehegen, auf denen Pferde grasen oder gemütlich im Kreis traben. Seine Töchter betreiben die Reitschule Schwabhof, einen Familienbetrieb, sagt Leonhard Schwab. Hier zu Hause ist der 56-Jährige leger gekleidet, trägt ein blau kariertes Hemd, als er sich zum Gespräch am Esstisch zurücklehnt. In ihm drin aber brodelt es: „Das kann so nicht weitergehen“, sagt der Bürgermeisterkandidat über die Situation in seinem Heimatort

    Für viele kam seine Kandidatur überraschend, die er erst im Dezember bekannt gab. Amtsinhaber Roland Dietz (CSU) galt lange als einziger Kandidat. Eine Überraschung war sie in gewisser Weise auch für Schwab selbst: „Wenn mir das noch vor vier Monaten jemand gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt.“ Dann aber habe es einige Vorfälle in der Gemeinde gegeben, die ihn zum Nachdenken gebracht hätten.

    Er sei im November auf Probleme im Gemeinderat hingewiesen worden, sagt Schwab. So habe er erfahren, dass sich zehn Gemeinderäte nicht wieder zur Wahl stellen lassen wollten. „Und vier davon machen jetzt mit mir weiter. Das spricht doch für sich“, sagt der Kandidat der Freien Bürger Genderkingen. Damals sei ihm klar geworden, dass etwas geschehen müsse. Denn, so sein Fazit: „Genderkingen hat den Anschluss schon verloren.“ Er entschloss sich, selbst zu kandidieren.

    Für Leonhard Schwab liegt das Problem in Genderkingen darin, dass die wichtigen Themen nicht angepackt worden seien. „Das Alltagsgeschäft funktioniert, Vereine bekommen Zuschüsse, Jubilaren wird zum Geburtstag gratuliert.“ Bei den großen Baustellen aber gehe nichts voran. Dazu zählen für Leonhard Schwab fehlende Bauplätze, zu wenig Gewerbeansiedlungen, eine in die Jahre gekommene Kläranlage, aber auch der Kindergarten, der nicht mehr zeitgemäß sei.

    Zwar gebe es nun das Baugebiet „Riedfeld Süd“, doch sei das bislang weder erschlossen noch stünden die Grundstückspreise fest. „Dabei hieß es schon vor sechs Jahren, dass die Planungen abgeschlossen sind“, sagt Schwab und zieht das CSU-Listenblatt von 2008 mit der betreffenden Stelle heraus. Die Schuldenfreiheit in Genderkingen sieht Schwab deshalb kritisch. „Wenn wir Schulden hätten, dann wären wir jetzt schon einen Schritt weiter.“

    Seit 30 Jahren in Führungspositionen

    Vorhaben dieser Art müsse man strategisch und unternehmerisch angehen, sagt Schwab. Und weil er genau in diesem Bereich Erfahrung habe, sei er für das Bürgermeisteramt geeignet: „Seit 30 Jahren bin ich in Führungspositionen und Großprojekten aktiv.“ Schwab ist stellvertretender Niederlassungsleiter der Firma Fiege in Donauwörth. Der Diplomingenieur hat Maschinenbau studiert und war von 1984 bis 1999 bereits Mitglied im Gemeinderat.

    In seiner Freizeit sucht der „Zahlenmensch“ Schwab jedoch den Ausgleich im Reitstall der Töchter: „Ich bin Heu-Zuständiger“, sagt er und lacht. Der Pferdehof hat sich aus dem Landwirtschaftsbetrieb seiner Eltern entwickelt, der früher an dieser Stelle war. Aktiv ist Schwab aber auch in verschiedenen Vereinen und bei der Feuerwehr. Er sei sehr gerne unter Menschen, sagt er. Dann wird der sonst so energisch wirkende Mann plötzlich nachdenklich, fügt noch etwas hinzu: „Auf viele im Ort wirke ich vielleicht reserviert. Das stimmt aber nicht, ich bin für jeden ansprechbar“, sagt der Bürgermeisterkandidat.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden