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Donauwörth: Parkstadt: Ein weiteres Zentrum im Grünen kommt

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Parkstadt: Ein weiteres Zentrum im Grünen kommt

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    So soll der aktuell brachliegende Bolzplatz und dessen Umgebung bald aussehen: ein Mehrgenerationen-Park mit Fitness-, Sport- und Verweilmöglichkeiten, die ein sozialer Treffpunkt für alle werden sollen.
    So soll der aktuell brachliegende Bolzplatz und dessen Umgebung bald aussehen: ein Mehrgenerationen-Park mit Fitness-, Sport- und Verweilmöglichkeiten, die ein sozialer Treffpunkt für alle werden sollen. Foto: Hilgendorf

    Er hat schon bessere Tage gesehen, der sogenannte Bolzplatz neben der Sebastian-Franck-Schule in der Donauwörther Parkstadt. Und doch ist er stets ein Treffpunkt geblieben, zumal es davon nicht all zu viele gibt in dem recht weitläufigen Siedlungsgebiet auf dem Schellenberg. Mit einem bautechnischen Kraftakt sowie kräftiger finanzieller Unterstützung des Freistaats Bayern soll jener Platz bald schon zu einem sozialen Zentrum werden, in dem sich unter freiem Himmel die Generationen treffen können. Die Gelder sind bewilligt, die Pläne liegen auf dem Tisch. Am Montagabend sind sie den Mitgliedern des Bauausschusses im Rathaus vorgestellt worden.

    Ein neuer Platz für alle auf 5000 Quadratmetern

    In Bürgerwerkstätten, im Quartiersmanagement der Parkstadt unter Leitung von Jörg Fischer sowie an der Sebastian-Franck-Schule hatte man sich über Jahre und Monate die Köpfe zerbrochen, wie das weithin brachliegende Areal hinterhalb der Schulturnhalle aufzuwerten wäre. Durchaus beeindruckend ist nun das planerische Resultat, welches Landschaftsarchitekt Franz-Josef Eger vom gleichnamigen Augsburger Büro präsentierte. Auf den gut 5000 Quadratmetern soll eine Multifunktions-Sportanlage entstehen, und zwar ausdrücklich für alle Generationen. Von den gut 730.000 Euro, die an Kosten im Raum stehen, würden gut 600.000 vom Freistaat Bayern übernommen werden. Diese Gelder sind laut OB Jürgen Sorré sicher.

    So soll der aktuell brachliegende Bolzplatz und dessen Umgebung bald aussehen: ein Mehrgenerationen-Park mit Fitness-, Sport- und Verweilmöglichkeiten, die ein sozialer Treffpunkt für alle werden sollen.
    So soll der aktuell brachliegende Bolzplatz und dessen Umgebung bald aussehen: ein Mehrgenerationen-Park mit Fitness-, Sport- und Verweilmöglichkeiten, die ein sozialer Treffpunkt für alle werden sollen. Foto: Hilgendorf

    Architekt Eger skizzierte sodann, was genau kommen soll auf dem brachliegenden Gelände:

    Fußball und Beachvolleyball: Zwei Kleinfelder direkt hinterhalb der Schulsporthalle sollen neu errichtet werden. Der Fußballplatz ist als Soccer-Court mit Kunstrasen und Banden angedacht. Möglich wäre hier auch eine Beleuchtung. Diese Felder sind eher für die jüngere Generation in der Parkstadt.

    Pavillon: Ein überdachter, aber ansonsten zu allen Seiten offener Pavillon mit Sitzgelegenheiten bildet das Zentrum des Mehrgenerationenparks. Von hier aus hätten Eltern- und Großeltern es leicht, auf den Nachwuchs aufzupassen, der sich ansonsten aber frei bewegen könne auf dem Areal.

    Sportgeräte:Auf dem Gelände sind Sportgeräte aus stabilem Edelstahl geplant, die vor allem den Senioren als eine Art Trimm-Dich-Objekte zur Verfügung stehen sollen – aber auch den jüngeren Generationen, die sämtliche Einrichtungen explizit miteinander nutzen können. Für die Jüngeren und rüstigen Älteren sind „Calisthenics“-Geräte anberaumt. Hierbei handelt es sich um Leitern, Geräte zum Hangeln, für Klimmzüge und Liegestütze und ähnliches. Weiterhin soll ein großer Kletterbaum mit Seilen und Netzen für die Kinder errichtet werden. Alle Gerätschaften sollen auch von den Schülern der benachbarten Sebastian-Franck-Schule mitgenutzt werden können.

    Wäldchen: Als Glücksfall bezeichnete der Landschaftsarchitekt den gewachsenen Baumbestand. Dort hindurch soll fortan ein Laufpfad angelegt werden.

    Grillplatz/ Picknick-Platz: Oberhalb des Pavillons könnte ein Platz für das soziale und kulinarische Miteinander entstehen. Hierzu gab es einige Bedenken aus den Reihen der Ausschussmitglieder: Es könnten Gelage stattfinden, der Ort könnte zusätzlichen Lärm verursachen und letztlich zu Vandalismus einladen. Auch eine Einzäunung des Geländes wurde in die Diskussion eingebracht. Sie wurde aber vorerst verworfen – Zäune, so Eger, seien kaum Hindernisse; im schlimmsten Fall würden auch sie Opfer von Vandalismus. Ruhestörungen seien freilich möglich, so der Planer, jedoch sei die Einsehbarkeit des Geländes hierbei meist ein regulierender Faktor. Es dürfe letztlich „keine dunklen Ecken“ geben.

    Bocciaplatz/ Boule: Viele Senioren gehen bereits dem in Südeuropa besonders beliebten Spiel mit den Metall- oder Kunstoffkugeln nach. Auch in Donauwörth wird es von Senioren gespielt, etwa am Sportplatz der Kolping-Berufsschule. Eine Anlage wäre nun auch im Bereich des Pavillons denkbar.

    Seniorenschaukel: Eine große Hollywood-Schaukel, in der Senioren gemeinsam mit den Enkeln ohne Bedenken schaukeln können, ist eine Art Zuckerl auf dem Areal und soll das Miteinander der Generationen an diesem Ort untermauern.

    Wege: Die Wegeverbindungen zwischen den Attraktionen sollen befestigt, aber nicht asphaltiert werden. Insgesamt kosten sie (mit dem erneuerten Weg zur Anlage entlang der Schule) 300.000 Euro, die zu einem hohen Prozentsatz staatlich gefördert würden.

    Sicherheit/ Lärm: Es gab in der Aussprache unter den Mitgliedern des Ausschusses keine Kritik an dem Projekt an sich. Einzig die Sorge vor Ruhestörungen und Vandalismus waren von mehreren Seiten zu hören. Stefanie Musaeus (PWG/ FW/ BfD) stellte die Frage, ob das an sich zu begrüßende Projekt hier, inmitten einer Siedlung, wirklich am geeignetsten sei. Brigitte Kundinger-Schmidt (SPD) dachte über eine Einzäunung nach, um Vandalismus und Ruhestörungen Einhalt zu gebieten. Zudem sah sie, wie auch Wolfgang Fackler (CSU), einen Grillplatz eher mit Sorge. Ralf Loitzsch (PWG/ FW/ BfD) plädierte indessen für die Grillstationen: „Ich kann nur davon abraten, jetzt schon zu sehr schwarz zu sehen.“ Man müsse „auch etwas wagen, damit wir uns weiterentwickeln“. Ähnlich argumentierte Albert Riedelsheimer (Grüne) – er betonte, das Gelände nicht einzuzäunen; es solle ja gerade zugänglich sein für die junge Generation, zumal es in der Parkstadt noch kein neues Jugendzentrum gebe. Die Jungen dürften „nicht verscheucht werden“. OB Sorré unterstrich, dass man erst einmal „praktische Erfahrungen sammeln“ müsse, eventuell müsse eben nachgerüstet werden – was auch laut Planer Eger möglich wäre, seien es Schallschutzwände oder Einzäunungen.

    Zeitplan: Das Projekt an sich wurde einstimmig bejaht. Es soll bis spätestens 31. Januar zur Prüfung bei der Regierung von Schwaben in Augsburg eingereicht werden. Dann soll es, so Eger, „straff“ weitergehen. Ein Datum zum Spatenstich steht allerdings noch aus.

    Lesen Sie den Kommentar von Thomas Hilgendorf: Sportpark in Donauwörth: Solche Orte braucht die Stadt

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