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Neuburg: Junggesellenausflug endet nass und mit Rettungseinsatz

Neuburg

Junggesellenausflug endet nass und mit Rettungseinsatz

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    Mithilfe eines Krans hievte die Feuerwehr das selbst gebaute Floss aus der Donau. Mit ihm waren 15 Ausflügler aus Aindling bei Stepperg gekentert. Das Boot hatte sich gedreht und konnte nicht mehr aufgerichtet werden. Verletzt wurde niemand.
    Mithilfe eines Krans hievte die Feuerwehr das selbst gebaute Floss aus der Donau. Mit ihm waren 15 Ausflügler aus Aindling bei Stepperg gekentert. Das Boot hatte sich gedreht und konnte nicht mehr aufgerichtet werden. Verletzt wurde niemand. Foto: Geißler-Brems

    Eine aus dem Ruder gelaufene Junggesellenabschiedsfeier hat am Sonntag ein Großaufgebot aus Rettungskräften auf den Plan gerufen. Rund 80 Helfer, bestehend aus Feuerwehr, Wasserwacht, und Notdienst waren den gesamten Nachmittag im Einsatz.

    Eigentlich hätte es eine lustige Bootsfahrt auf der Donau werden sollen. Die letzten Tage des Junggesellen wollten die Aindlinger aus dem Nachbarlandkreis Aichach-Friedberg drei Wochen vor der Hochzeit noch einmal unter Männern feiern. Um 10 Uhr ist die Truppe, bestehend aus dem Bräutigam und 14 Kumpels, in Marxheim gestartet. Mit zwei Fässer Bier an Bord, gemütlichen Biertischgarnituren und jeder Menge guter Laune ging die Reise los. Doch ein in den Fluss stehender Ast beendete die Fahrt gegen 15 Uhr bei Stepperg abrupt. „Das ging ganz schnell, innerhalb von Sekunden erfasste uns die Strömung und drehte das Floss“, erzählt einer der Burschen. „Wir hatten keine Chance, es wieder umzudrehen.“

    Rettungstaucher springen von Hubschrauber ab

    Zehn retteten sich auf das Boot, fünf schwammen zur Insel, die sich in der Mitte der Donau befindet. Mit dem einzigen noch funktionstüchtigen Handy alarmierten die Gekenterten die Rettungskräfte, die innerhalb weniger Minuten mit zwei Hubschraubern der Berufsfeuerwehr Ingolstadt, 35 Feuerwehrlern aus Rennertshofen sowie einem Trupp aus Hatzenhofen, Bertoldsheim und Stepperg anrückten.

    Vier Rettungstauchern sprangen vom Hubschrauber ab, um die Erstversorgung der Gestrandeten zu übernehmen. „Also wenn man wo kentert, dann kann ich Neuburg nur empfehlen, das ging alles ganz schnell“, sagte einer scherzhaft. Die Feuerwehr Neuburg brachte die 15 Bootfahrer an der Staustufe Bittenbrunn zurück an Land und schleppten auch das gekenterte Boot ab. Mit Schrammen und zerrissener Kleidung, aber ansonsten unversehrt endete der launige Ausflug kurz vor ihrem eigentlichen Ziel in Neuburg.

    So gut wie alle waren angetrunken

    Applaus brandete auf, als die zwei gut befestigten Bierfässer von der Wasserwacht sicher an Land gezogen werden konnten. Doch ganz so spaßig war die Angelegenheit nicht. Während die Gestrandeten ihre Zigaretten und sich selbst in der Sonne trockneten, wurde dem ein oder anderen dann doch bewusst, welches Glück sie im Unglück hatten: „Wenn sich unter dem Boot einer verhakt hätte oder einem eine Bierbank auf den Kopf gefallen und er bewusstlos gewesen wäre, dann hätte die Sache ganz anders ausgehen können.“ Noch dazu hatte die Truppe einen Nichtschwimmer mit dabei.

    Die Polizei nahm noch an der Staustufe die Personalien auf und bat jeden einzelnen zum Alkoholtest. So gut wie alle waren angetrunken. Laut Polizei darf der Bootsführer maximal 0,5 Promille haben. Doch wer war der Bootsführer? Nachdem das Floss gemietet war, gab es keinen offiziellen, der nun mit Konsequenzen rechnen müsste. Auch die Kosten für den Einsatz werden der Truppe wohl nicht in Rechnung gestellt. Laut Polizei war es ein Unglück.

    Die meisten Rucksäcke und auch die sonstige Verpflegung hatte die Donau mitgenommen. Hier und da schwamm ein Schuh im Wasser. Andere Boote, die ebenfalls an dem sonnigen Sonntag unterwegs waren, lieferten nach und nach Ausrüstung in Bittenbrunn an, die im Fluss trieb. Ein paar Bierbänke, eine Jacke. Komplett durchnässt, aber froh, dass alles so glimpflich abgelaufen war, traten die 15 Burschen gegen Abend den Heimweg an.

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