Radfahrer sollten nahe Gosheim wieder einmal auf der Hut sein: Nahe dem Ort hat offenbar ein Bussardpaar seinen Horst. Zumindest einer der Greifvögel greift Radler an, die westlich oder nordwestlich des Dorfs unterwegs sind. Einen Freizeitsportler erwischte es böse. Er stürzte infolge der Bussard-Attacke und verletzte sich erheblich.
Das Problem mit den Vögeln sei „kein Spaß mehr“, kommentiert der Huisheimer Bürgermeister Harald Müller die Vorkommnisse. Die Bussarde bei Gosheim sorgten 2016 erstmals für Stress. Reihenweise gab es Angriffe, vor allem auf Radfahrer. Das Phänomen ist seit Langem bekannt: Die Tiere, die in dieser Jahreszeit Nachwuchs haben, wollen diesen offenbar verteidigen.
Mit messerscharfen Krallen am Kopf verletzt
Ein Kriterium für eine solche Attacke könnte sein, dass die Vögel auf eine bestimmte Geschwindigkeit reagieren. In aller Regel sind es Jogger und/oder Radler, die angegriffen werden. Dies war 2016 und 2017 nördlich von Gosheim auf Wegen in der Nähe der Baggerseen und des Kiefernwalds um diese der Fall. Dabei wurde der ein oder andere Radfahrer durch die messerscharfen Krallen am Kopf verletzt.
Nachdem das Bussardpaar – aus welchen Gründen auch immer – in den vergangenen beiden Jahren offenbar Ruhe gegeben hatte, war es Anfang Juni wieder so weit: Auf einem Feldweg weiter westlich, auf einem Weg, der durch die landwirtschaftlichen Flächen führt, ging ein Bussard unvermittelt auf einen Radfahrer los. Dieser stürzte nach Auskunft von Bürgermeister Müller aufgrund der Attacke und zog sich auf dem Kiesweg zahlreiche schwere Schürfwunden zu. Der Gosheimer musste im Krankenhaus behandelt werden. Der Bürgermeister warnte im Amtsboten vor solchen Angriffen und rief die Bevölkerung dazu auf, diese zu melden. Ergebnis: Einer der Bussarde, die jetzt möglicherweise im Wald am Lehmberg ihren Horst haben, ging mindestens drei weitere Radler an – „sehr aggressiv, von hinten und von vorne“, so Müller, „er ließ nicht mehr von ihnen ab.“
Der Bürgermeister fragte bereits im Landratsamt nach, ob etwas unternommen werden könne, jedoch seien die Tiere geschützt. Deshalb könne man nur abwarten, bis die Jungvögel ausgeflogen sind und die Eltern dann wieder friedlich sind. Bis dahin gilt es, die Warnschilder zu beachten. „Vorsicht! Bussard greift an“, steht auf diesen.
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