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Natur: Wildschafe erzürnen Waldbesitzer

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Wildschafe erzürnen Waldbesitzer

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    Die Mufflons haben sich in den Wäldern zwischen Harburg, Mauren, Schaffhausen, Rohrbach und Großsorheim ausgebreitet. Die Jäger sind darüber erfreut, die Bauern und die Waldbesitzervereinigung überhaupt nicht.
    Die Mufflons haben sich in den Wäldern zwischen Harburg, Mauren, Schaffhausen, Rohrbach und Großsorheim ausgebreitet. Die Jäger sind darüber erfreut, die Bauern und die Waldbesitzervereinigung überhaupt nicht. Foto: Foto: dpa

    Donauwörth/Harburg Sie sind scheu, leben die meiste Zeit verborgen im Wald und lassen sich am ehesten frühmorgens oder abends auf Wiesen oder Äckern am Rande des Forsts blicken. Wer Glück hat, kann im Bereich der Orte

    Seit einigen Jahren sorgt das Thema immer wieder für Ärger unter den verschiedenen Interessengruppen. Nun sind die Verbissschäden so groß geworden, dass der Vorstandschaft der Waldbesitzervereinigung Nordschwaben (WBV) regelrecht der Kragen geplatzt ist. „So geht es ja nicht“, wetterte Vorsitzender Alois Michel (Harburg) einer Pressemitteilung zufolge in einer Sitzung der

    Vorwürfe gegen Behörde

    Michel prangert in diesem Zusammenhang die Untätigkeit des Landratsamts an. An diesem ist die zuständige Untere Jagdbehörde angesiedelt. Diese unternehme nichts gegen die nach Ansicht der WBV unerlaubt ausgesetzte Wildart.

    Auf Anfrage unserer Zeitung erklärt Gabriele Hoidn, Pressesprecherin des Landratsamts, jedoch, dass man nun sehr wohl tätig werde. Die Jagdbehörde beabsichtige angesichts der starken Schälschäden an den Bäumen, die Mufflons im Bereich des südlichen Riesrands erlegen und „aus der freien Wildbahn entnehmen zu lassen“. Die entsprechende Anordnung solle zunächst für drei Jahre gelten. Schonzeit hätten nur noch Altschafe. Alle anderen

    Die Mufflons leben in der genannten Gegend erst seit einigen Jahren – seit einige Tiere dem Vernehmen nach aus einem Gehege im fürstlichen Wald nahe Eisbrunn ausbrachen. Die Wildschafe vermehrten sich. Wie viele es inzwischen sind, weiß niemand genau. Augenzeugen beobachteten schon Rudel von 40 bis 50 Tieren.

    Die WBV betont, dass sie schon im Frühjahr 2009 eine Exkursion in die Gegend von Eichstätt unternommen habe, um auf die Schäden von Mufflons hinzuweisen. Wenig später habe es eine Besprechung im Landratsamt in Donauwörth gegeben. Dabei hätten sich die WBV und der Bayerische Bauernverband für einen Totalabschuss der Schafe ausgesprochen. Die Jägerschaft habe einhellig mögliche Schäden nahezu ausgeschlossen. Das fürstliche Haus Wallerstein wirbt auf seiner Unternehmensseite im Internet mit Text und Bild, dass „gelegentlich“ auch Mufflons „in wunderbaren Waldkulissen“ bejagt werden könnten.

    Dem WBV zufolge sprachen sich aber auch alle Jagdgenossenschaften in der Region Harburg/Mönchsdeggingen gegen die Einbürgerung der Mufflons und die dazu erforderliche Errichtung einer Hegegemeinschaft aus. Vonseiten der Behörden sei jedoch seitdem nichts geschehen.

    Virus auf Rinder übertragen?

    Ungeachtet der Schäden auf Äckern und im Forst seien die Schafe offensichtlich auch dafür verantwortlich, dass einem Landwirt in Schaffhausen fünf Rinder verendeten. Nach Angaben von Dr. Ekhard Selzle, Leiter des Veterinäramts in Donauwörth, waren mindestens zwei dieser Rinder an Katarrhalfieber erkrankt, die anderen drei seien nicht untersucht worden. Das Virus werde wohl vom Schaf auf das Rind übertragen. Da in

    Die WBV erinnert zudem daran, dass Mufflons eigentlich an felsenreiche Lebensbedingungen angepasst seien. Weil der Boden in den hiesigen Wäldern weich sei, litten die Tiere vielfach unter krankhaften Schalenformen (Klauen).

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