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Natur: Landkreis Donau-Ries: Mehr als 100 Jungstörche sind flügge

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Landkreis Donau-Ries: Mehr als 100 Jungstörche sind flügge

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    Wie die begossenen Pudel: die Wemdinger Jungstörche nach einem Regenfall.
    Wie die begossenen Pudel: die Wemdinger Jungstörche nach einem Regenfall. Foto: Heidi Källner

    Gleich fünf Jungstörche recken momentan ihre neugierigen schwarz-weißen Köpfe aus dem Horst auf dem Dach von Heilig Kreuz in Donauwörth. Das Storchen-Elternpaar hat alle seine Eier ausgebrütet und die Jungen auch durchgebracht. Die Storchenfamilie nur wenige hundert Meter weiter auf dem Tanzhaus beherbergt – so der letzte Stand – dreifachen Nachwuchs. Insgesamt ist es im Donau-Ries-Kreis ein ordentliches Storchenjahr. In 16 Orten gibt es Nachwuchs, der bislang überlebte. Insgesamt stehen mehr als 100

    Die Feuerwehr hat geholfen

    Meist mit Hilfe der Feuerwehr (Drehleiter) wurden die Störche in den vergangenen Wochen bereits zur Identifizierung und Forschung beringt. „Die Jungstörche wachsen nun rasch heran und bereiten sich in diesen Tagen auf ihren Erstflug vor“, berichtet Georg Schnizer, der Betreuer der

    Die ersten noch etwas unbeholfenen Flugversuche auf Heilig Kreuz beobachtete eine Anwohnerin. In dieser Phase sind die flüggen Jungtiere wieder besonderen Gefahren ausgesetzt. Da die Jungtiere noch etwas unbeholfen beim Fliegen sind, kann es passieren, dass sie in mehr oder weniger hilfloser Situation irgendwo im Umfeld auftauchen. Aus diesem Grund bittet Schnizer alle Hundehalter, ihre Tiere an der Leine zu führen, wenn sie diese beispielsweise in Donauwörthin den Wörnitzwiesen und in der Gegend um die Heilig-Kreuz-Kirche ausführen.

    Junge Störche schaffen es nicht immer

    Nicht immer schaffen es die Fluganfänger auch wieder zurück in den sicheren Horst. „Sie werden auch am Boden noch eine Zeit lang von den Storcheneltern gefüttert“, erklärt Schnizer.

    InMonheim flattert der erste Jungstorch bereits über die Dachgiebel der Stadt – eine Premiere nach wohl fast 70 Jahren. „Aus vier gelegten Eiern sind drei Junge geschlüpft“, hat Wolfgang Wild, der Storchenbeauftragte in der Jurastadt, beobachtet. Das Paar ließ sich dieses Jahr auf dem Gerüst für ein Storchennest auf dem oberen Stadttor nieder. Udo und Moni, wie die Störche liebevoll genannt wurden, trainieren nun ihre knapp zwei Monate alten Kinder fleißig für die Selbstständigkeit. Denn im Laufe des Sommers schließen sich die jungen Störche dann zu größeren Gruppen zusammen, in denen sie zunächst in der näheren Umgebung herumvagabundieren. Gegen Ende August machen sie sich dann auf den anstrengenden Weg in Richtung Süden.

    Klima wird wärmer: So mancher Storch bleibt im Winter hier

    Einige Störche treten diese Reise mittlerweile jedoch überhaupt nicht mehr an. Aufgrund der Klimaveränderungen und der dadurch bedingt milderen Winter verzichten einige Tiere, sondern versammeln sich die in der Nähe sicherer Futterquellen und verbringen dort die kalte Jahreszeit.

    So auch das Weißstorch-Pärchen auf der St.-Quirins-Kirche in Staudheim. Dabei haben sie zwar viel Dreck gemacht, aber es hat sich gelohnt: Gleich vier Zöglinge brachten die Eltern durch. „Die Jungstörche sind kurz davor zu fliegen“, berichtete Helmut Kugelmann. Und auch auf einem weiteren Nest im Dorf beobachtete der Kirchenpfleger bei der Familie Jung zwei muntere Vögelchen.

    Fröhlich klappert es auch in Mertingen vom Dach des Haupthauses der Alten Brauerei. Das Paar, das Ende März mit dem Brüten anfing, präsentiert nun stolz vier Schützlinge. „Es schaut momentan gut aus. Die Jungen sind schon fleißig unterwegs“, sagt der Pächter Franz Nosalski.

    In Wemding war das Storchenpaar auf dem historischen Rathaus wieder erfolgreich und zieht zwei Junge auf.

    In Harburg, wo die Störche den Horst auf einem alten Kamin bewohnen, sind die Jungvögel hingegen verendet. Auch 2019 hatte der Nachwuchs dort nicht überlebt, weiß Heidi Källner, die sich um die Horste im und rund um das Ries kümmert.

    Über mangelnde Arbeit kann sich Heidi Källner nicht beklagen. Dafür sorgen schon allein die Vögel in der Landkreis-Storchenhauptstadt Oettingen. Dort sind heuer 23 Horste besetzt. In 19 wurde beziehungsweise wird Nachwuchs groß. In vier Nestern fielen die Jungen den Attacken von Altvögeln zum Opfer. Momentan seien in Oettingen 44 Jungstörche am Leben, berichtet die Betreuerin. Zwei von ihnen seien erst fünf Wochen alt.

    Die weiteren Orte im Ries mit der jeweiligen Anzahl von Jungstörchen: Alerheim 2, Auhausen 4, Bühl3, Deiningen 2, Löpsingen 3, Möttingen 5, Munningen 4, Nördlingen 9, Pfäfflingen 2, Rudelstetten 3 und Wörnitzostheim3.

    Nicht gebrütet haben heuer die Storchenpaare in Holzkirchen und Reimlingen.

    In Ebermergen gibt es vielleicht im kommenden Jahr erstmals nach vielen Jahren wieder Storchennachwuchs. Dort hat ein Storchenpaar in den vergangenen Wochen eifrig an einem Horst auf einem Strommast auf einem Privatanwesen weitergebaut.

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